Dr. Murai Éva szerk.: Parasitologia Hungarica 12. (Budapest, 1979)
Zusammenfassung An 4 Coccidien-Arten (Eimeria tenella , Toxoplasma gondi i, Sarcocystis sp. und Frenkelia sp. ) wurden die agamen Vermehrungen (Endodyogenie, Schizogonie) mit Hilfe des Elektronenmikroskops untersucht. Von besonderem Interesse waren dabei die Entwicklungsmechanismen, die bei diesen Prozessen im feinstrukturellen Bild erkennbar sind. Die Endodyogenie galt früher als einziger und charakteristischer Vermehrungstyp der Toxoplasmatea, die Schizogonie wurde hingegen als typisch für die Coccidien angesehen. Endodyogenien sind heute bei zahlreichen Coccidien nachgewiesen. Bei allen 4 hier untersuchten Coccidien-Arten haben wir Endodyogenien nachgewiesen, Schizogonien dagegen nur bei E. tenella und T. gondii. Zu Beginn einer Endodyogenie teilt sich der vor dem Kern gelegene Golgi-Apparat; auch der Golgi-Adjunkt wird verdoppelt. Der Kern nimmt sodann eine U-förmige Gestalt an und bildet 2 Centrocone aus. Oft wird eine excentrisch gelegene Kernspindel sichtbar. Vor jedem Centrocon entstehen 2 Tochterzellanlagen als kappenförmige Bildungen mit Conoid und der Anlage der Rhoptrien; vor jedem Centrocon werden 2 Centriolen sichtbar. Die Begrenzung der jungen Merozoiten besteht aus dem inneren Membrankomplex der Merozoiten-Pellicula. Während sich der Kern der Mutterzelle teilt, verlängern sich die Tochterzellanlagen zum hinteren Pol der Mutterzelle hin. Schliesslich erfolgt durch eine Invagination am vorderen Pol des Muttermerozoiten die Trennung der Tochterzellen und ihre Loslösung voneinander. Schizogonien konnten von uns bei Sarcocystis und Frenkelia nicht nachgewiesen werden. Eine Schizogonie verläuft in 2 Phasen. Die erste ist eine Wachstumsphase, in der Mitosen ablaufen. So entsteht ein zwei- bis vielkerniges Stadium. Danach wird um jeden Kern durch Anteile des endoplasmatischen Reticulum eine Cytoplasma-Portion abgegrenzt, so dass Cytomeren (einkernige Zellteile) entstehen, die sich aber in den meisten Fällen nicht voneinander trennen. Die 2. Phase der Schizogonie ist eine Endodyogenie, die in jeder Cytomere abläuft und zur Differenzierung von je 2 Merozoiten mit aUen charakteristischen Merkmalen der motilen Stadien der Sporozoen in jeder Cytomere führt. Nur eine Endodyogenie ist demnach der Vermehrungstyp, in dem Merozoiten entstehen. Daher kann gefolgert werden, dass die Endodyogenie als spezielle Zweiteilung die primäre Vermehrungsform der Coccidien darstellt, und dass die Schizogonie als abgeleiteter Prozess aufgefasst werden kann. Für die Klassifizierung der hier untersuchten Arten dürfte die Analyse der Entwicklungsprozesse von Bedeutung sein. Literatur CERNA, Z. - SÉNAUD, J. (1971): Some peculiarities of the fine structure of merozoites of Eimeria stiedaL - Folia Parasit. (Praha), 18. 177-178. CHEISSIN, E.M. (1960): Cytological investigation of the life cycle of rabbit coccidia. 2. Eimeria magna Pérard 1925. - Problems of Cytology and Parasitology. USSR Acad. Sei. Inst. Cytology, 311-331. DANFORTH, H.D. - HAMMOND, D.M. (1972): Merogony in multinucleate merozoites of Eimeria magna Pérard, 1925. - J. Protozool., lj). 454-457. FAYER, R. (1970): Development of Sarcocystis in cultured cells. - J. Parasitol. , 56. (2nd Int. Congr. Parasitol. , section II, part 1). 98. FAYER, R. (1972): Cultivation of Isospora rivolta in mammalian cells. - J. Parasitol. , 58. 1207-1208. HAMMOND, D.M. (1973): The Coccidia. - Baltimore: University Park Press. HELLER, G. - SCHOLTYSECK, E. (1971): Feinstrukturuntersuchungen zur Merozoitenbildung bei Eimeria stiedae (Sporozoa, Coccidia). - Protistologica, 7 (4). 451-460. HEYDORN, A.O. - ROMMEL, M. (1972): Light and Electron Microscope Studies on the Sarcocystis of Rattus fuscipes, an Australian Rat. - Z. Parasitenk. , 50_. 137-150.