Dr. Murai Éva szerk.: Parasitologia Hungarica 11. (Budapest, 1978)
In der Jagdbiologischen Station wurde in der Zwischenzeit von 1972-1974 systematisch der Darm coccidien-Befall an Feldhasen, die aus verschiedenen Gebieten unseres Landes stammten, untersucht. Nur beim E. lepor is Befall konnten des öfteren pathologische Veränderungen beobachtet werden, und die Wirtstiere sterben nicht selten. In Kenntnis dieser Tatsache wurden - mit Unterstützung von PELLÉRDY - künstliche Infektionsversuche durchgeführt. Bei diesen Versuchen konnte nicht nur die pathogène Wirkung der Art E. le- poris reproduziert werden, sondern es gelang auch, den endogenen Entwicklungsgang dieser Coccidie (PELLÉRDY, HŐNICH und SUGÁR, 1974) zu klären. Die Wirtsspezifität der Art E. stiedai wurde unlängst von VARGA (1976) eingehend untersucht, wobei er unter anderem feststellte, dass eine Gallengangscoccidiose auch im Feldhasen nicht ausgeschlossen ist und diese - falls starker Befall vorliegt - zu schweren Folgen führen kann. In unserem eigenen u'ntersuchungsmaterial konnten wir folgende 9 Coccidien-Arten nachweisen: Fam. : EIMERIIDAE Eimeria stiedai (Lindemann, 1865) Kisskalt et Hartmann, 1907 . Wirte: Lepus europaeus und Oryctolagus cuniculus. - Lokalisation: Gallengänge. Fundorte in Ungarn: Gödöllő, Isaszeg, Kerepes (Kom. Pest). - Befallsextensität: in L. europaeus 0,-5 %, in O. cuniculus 1^ %. - Befallsintensität: in L. europaeus 2-5 Oocysten, in O. cuniculus + - +++. Oocysten gestereckt eiförmig, am Ende über der Mikropyle etwas abgeflacht und manchmal asymmetrisch. Hülle zweischichtig, von orangegelber (lachsroter) Farbe, eine Mikropyle bildend. Äussere Schicht der Hülle glatt und dünn. Gros se (nach PELLÉRDY): 28-40 x 16-25 y. (im Durchschnitt 34 x 21 p). Dauer der Sporulation 2-3 Tage. Ein Oocysten-Residuum wird nicht gebildet. Gestalt der Sporocysten eiförmig, Grösse im Durchschnitt 18 x 10 ,u; es ist ein Stieda-Körper und ein körniges Residuum vorhanden. Pathogenität: Die besonders anfälligen jungen Wildkaninchen (O. cuniculus) gehen schon nach 8 Tagen ein, wenn die durch einen Massivbefall (oder wiederholten Befall) mit Coccidien verursachte Gallengangscoccidiose einen akuten Verlauf nimmt, Verluste können auch bei Feldhasen auftreten, bei diesen verläuft aber die Erkrankung mehr chronisch, und Todesfälle sind unter natürlichen Bedingungen selten. E. babatica Sugár, 1978 (Abb. 2) Wirt: Lepus europaeus. - Lokalisation: Darmkanal. - Fundort in Ungarn: Gödöllő (Kom. Pest). - Befallsextensität: ?**- Befallsintensität: ++. Grösse der breit-eiförmigen Oocysten: 20-30 ju x 16-21 u (im Durchschnitt 25-19 ju). Die heUe, zweischichtige Hülle mit glatter Oberfläche besitzt eine Breite von ca. 0,8„uund Die Befallsintensität mit Coccidien wird durch die Anzahl der in 1 g Kot angetroffenen Oocysten ausgedrückt und mit + - ++++ bezeichnet. 1 - + = 10 2 - 10 4 ; + - ++ = 10 4 - 5 x 10 4 ; ++ - +++ = 5 x 10 4 - 10 5 ; +++ - ++++ = 10 5 - 2 x 10 5 ; ++++ = über 2 x 10 5 (annähernd). Wahrscheinlich kommt diese Art auch in anderen Gegenden Ungarns vor. Da sich aber unsere coccidiologischen Untersuchungen nicht auf sämtliche aufgearbeiteten Feldhasen erstreckt haben, und es uns auch nur im letzten der bearbeiteten Exemplare gelang, diese für die Wissenschaft neue Art nachzuweisen (nähere Einzelheiten darüber siehe bei SUGÁR, 1978), sind wir nicht imstande, die Befallsextensität (%) zu berechnen.