Dr. Kassai Tibor szerk.: Parasitologia Hungarica 2. (Budapest, 1969)

scheinlich deshalb, weil man die anderen Arten von ihr noch nicht unterscheiden konnte. Heute gilt sie, ebenso wie Eimeria magna, als verhältnismässig harmlos, vermutlich weil diese bei­den weitverbreiteten Arten fast stets als erste die jungen Ka­ninchen befallen und sich auf diese Weise am frühesten eine Re­sistenz gegen einen stärkeren Befall mit ihnen ausbilden kann. Ob und in welchem Masse eine vermutete Jugendimmunität bei die­sem Infektionsgeschehen eine Rolle spielt, ist noch ungeklärt. Eimeria piriformis und Eimeria neoleporis z.B. sind dagegen selten vorkommende Arten. Weil der Organismus gegen sie in der Jugend keine allmähliche Immunität aufbauen kann und ein Befall mit ihnen erfahrungsgemäss meist gleich sehr stark ist, können sie auch bei älteren Tieren schwere Erkrankungen hervorrufen. So konnte experimentell bewiesen werden, dass selbst 2-3 kg schwere Kaninchen nach einer Infektion mit Eimeria piriformis nicht nur erkränkten, sondern auch daran verendeten. Die gleiche Pathogenität wird Eimeria irresidua und Eimeria me­dia zugeschrieben. Eine weitere Theorie für die unterschiedliche Pathogenität der Kaninchendarmkokzidien besagt, dass solche Kokzidienarten, de­ren endogene Stadien unter den Zellkern eindringen und ihre Schizogonie dort fortsetzen,stärker pathogen wirken als solche, deren Ansiedlungsort zwischen dem Kern und dem Darmlumen liegt. Da bei der endogenen Entwicklung jede befallene Darmepithelzel­le unabhängig vom Entwicklungsort der Schizonten zu Grunde geht, erscheint diese Theorie nicht ganz stichhaltig und müsste überprüft werden. Wahrscheinlicher scheint dagegen zu sein, dass die Pathogenität durch die, je nach Art und Infektionsstärke verschiedene endo­gene Vermehrung srate und durch das bei einigen Arten vorhandene subepitheliale Eindringungsvermögen bedingt ist. Beide Pakto­ren führen bei dem Freiwerden der VermehrungsStadien zu artspe-

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