A Pest Megyei Levéltár. Levéltárismertető (Budapest, 2004)
Siebzehntausend Meter Geschichtsquelle/Vorstellung der Fondhauptgruppen
verringerte sich ihre Rolle nach 1948 sukzessive, dann mit einer Verordnung von 1949 wurde ihre Tätigkeit eingestellt. Ihre Aufgaben wurden von den entsprechenden Organen der Ungarischen Unabhängigkeits-Volksfront übernommen. Im Komitatsarchiv Pest werden außer den Dokumenten des Nationalkomitees des Komitats und der Ausschüsse einiger Stuhlbezirke und Städte, die sehr fragmentarisch überliefert sind, auch die Archivalien der Nationalkomitees von 93 Gemeinden des Komitats Pest aufbewahrt. Die meisten haben einen Umfang von Paar Zentimetern, aber sie sind unentbehrliche Quellen der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, die von politischen Stürmen geschwängert war. Die Verifikationsausschüsse wurden von der Verordnung 15/1945. ME ins Leben gerufen. Ihre Aufgabe bestand darin, gegen die verschiedenen Angestellten Verifikationsverfahren einzuleiten, und zu ermitteln, welche Rolle sie nach dem 1. September 1939 im politischen Leben spielten. In den Sitzen der Bezirksgerichtshöfe musste mindestens ein aufgestellt werden, aber der Obergespan konnte dem Bedarf nach auch mehrere, und an anderen Orten errichten. Ihre Mitglieder wurden, genauso wie bei den Nationalkomitees, von politischen Parteien delegiert. Die Verifikationsausschüsse wurden dazu genutzt, die nicht erwünschten Bediensteten zu entfernen. Über den Abschluss der Verifikationsverfahren und die Auflösung der Ausschüsse verfügte ein Regierungserlass von 1948. Innerhalb der Verifikationsausschüsse des Komitats, der Städte und Stuhlbezirke beschäftigten sich getrennte Ausschüsse z.B. mit den Handelsleuten, den Handwerkern, den Angestellten. Bei dem Komitatsausschuss war z.B. der Ausschuss Nr. 1. die höhere Instanz für die Rechtfertigungsausschüsse im ganzen Gebiet des Komitats, solange der Ausschuss Nr. 2. die Fälle der Angestellten des zentralen Stuhlbezirks und des Komitats behandelte. Im Allgemeinen kann man in den Fonds mithilfe der Indexbücher nach Personen suchen, aber in einigen Fällen ist wegen der fehlenden Behelfe die einzelne Durchsuchung zweckmäßig. In dieser Fondhauptgruppe bekamen die Dokumente der Gutsregelungsräte, sowie der Grundpächter- und Grundbeanspruchungsausschüsse Platz. Von 70 Siedlungen erhielten wir Dokumente, meistens in einem Umfang von ein-zwei Zentimetern. Die Volkskontrollenausschüsse (VKA) begannen ihre Tätigkeit im Jahre 1958, und ihre Dokumente werden auch von dieser Zeit an aufbewahrt. Ihre vom Gesetz geregelten Aufgaben waren weitreichend: sie überwachten das öffentliche Vermögen, enthüllten die Übergriffe, wirkten bei der Auflösung der Mängel mit usw. Ihre Kompetenz erstreckte sich auf jegliches Gebiet des Lebens: sie konnten die wirtschaftliche Tätigkeit von Verwaltungsorganen, Betrieben, Unternehmen, Genossenschaften, Vereinen, Privathändlern, Privathandwerkern kontrollieren. Ihre Tätigkeit wurde später - bis zu ihrer Auflösung im Jahre 1989 - mehrmals geregelt. In unserem Archiv werden außer den Dokumenten des Komitatsausschusses, auch die aller Volkskontrollenausschüsse, die in den Bezirkssitzen tätig waren, aus den Jahren zwischen 1958-1989 aufbewahrt. Im Archivgut befinden sich Protokolle der VKA-Sitzungen, Untersuchungsdokumente, Beschwerden und Meldungen. 129