Káldy–Nagy Gyula: A budai szandzsák 1559. évi összeírása - Pest Megye Múltjából 3. (Budapest, 1977)

Einleitung

Die Zahl der in der Zusammenschreibung im Jahre 1 5 5 9 als „verstorben" bezeichneten muß man aber, wie jede Quellenangabe, kritisch benützen, denn die zwischen den zwei Zusammenschreibungen vergangenen 13 Jahre waren schon eine ziemlich lange Zeit zum Zurückerinnern, ob der vom Konskriptor erfragte Mann gestorben oder verzogen ist. Zum Beispiel lebten in der Ortschaft Várad, in der Nähe von Tahi, im Jahre 1546 18 Familien, der konskriptor im Jahre 1559 fand aber niemand mehr von ihnen und schrieb nach dem Hörensagen ein, „alle durch die Pest gestorben" (siehe unter der Nr. 508). Drei Jahre später sind aber 5 von den 18 Familienoberhäuptern in das Dorf Várad von irgendwo zurückgekehrt, 58 also waren doch nicht alle verstorben. Anderer­seits notierte man im Jahre 1559 UDer die im Jahre 1546 aufgezeichneten zehn Familien­oberhäupter der nahen Ortschaft Pomáz, daß sie in der Pest gestorben sind, und 1562 nahm man die Ortschaft Pomáz wirklich als unbewohnt und verödet in Registratur. 59 Was die verhältnismäßig große Zahl der als verstorben registrierten betrifft, sei es mir erlaubt auf den Brief von Miklós Baray aus dem Jahre 1550 hinzuweisen, in dem er unter anderem folgendes schreibt : „das Volk des Landes zog besonders im Komitat Pest von seinen Wohnorten weg, und suchte in den Komitaten Zala und Somogy Schutz." 60 Trotzdem bietet die Zusammenschreibung vom Jahre 1559 eine sehr nützliche Hilfe zum Ermessen der inneren Migration, und zwar nicht nur aufgrund des Vergleichens der Namenslisten der einzelnen Siedlungen, sondern auch durch die Anmerkungen, die über die Namen der neu Hinzugezogenen geschrieben worden sind. So zogen z. B. in die Stadt Vác 217 Familienoberhäupter und man schrieb über den Namen von 88 von ihnen, woher sie gekommen waren. Daraus kann man u. a. auch erfahren, daß 4 Familienoberhäupter von Buda hierhergezogen waren, was man bei der Konskription der von dort Fortgezogenen nicht über die Namen geschrieben hatte, wahrscheinlich deshalb, weil diejenigen, die in Buda geblieben waren, bei der Befragung das nicht angeben konnten. Die Zusammenschreibungen können auch bei der Erforschung der in einem Haushalt lebenden Großfamilien als grundsätzliche Quelle dienen. Zur allgemeinen Über­prüfung dieser Frage kann aber auch eine Verordnung des Sultans, die an den Beg­lerbeg von Buda geschickt wurde und die dem Konskriptor des Sandschaks von Syrmien übergeben werden sollte, als guter Wegweiser dienen. In dieser Verordnung schrieb man unter anderem auch über folgendes: „In allen Sandschaks des Wilajets von Temesvár, das an der Seite der Donau liegt und im Sandschak von Szeged, der gerade zusammengeschrieben wird, zahlt jeder Steuerzahler (hane) je ein , gurus" als Ispenge [Torzins] und je ein „gurus" Brennholz- und Heu-Steuer. Die Re'ayas des Sandschaks von Syrmien zahlen aber ihren Spahis als Brennholz- und Heu-Steuer nur 12 Aktsche, und nichts weiter, obwohl dort in einem Haus sogar 7—8 Leute wohnen". 61 Folglich wohnten in den Sandschaks von Temesvár und Szeged durch­schnittlich nicht 7—8 Leute in einem Haus. Der Leser bekommt jetzt die älteste dem Namen nach angefertigte Zusammenschrei­bung der Bevölkerung des Komitats Pest in die Hand. Das ist eine ausführlichere Zusammenschreibung, die mehr Namen enthält — auch wenn zwischen 1526 und 58 Siehe die Zusammenschreibung vom Jahre 1562, Gy. Káldy-Nagy, Kanuni devri Budin, 76. » Ebd., 78. 60 L. Thallóczi zitierte in seiner Arbeit unter dem Titel „Csömöri Zay Ferenc 1505—1570" den Brief von Miklós Baray, Budapest, 1885, 53. 61 Siehe die Verordnung des Sultans, die in der ersten Dekade von Juni 1578 an Sokollu Mustafa, den Pascha von Buda geschickt wurde, Istanbul, Basbakanlik Arsivi, Mühimme defterleri Nr. XXXIV, 240. 31

Next

/
Thumbnails
Contents