Az 1863. év Julius 1-re Nagy-Szebenre legf. egybehívott erdélyi országgyűlés Gyorsirói naplója, 1863.július 15-1864.október 29. (Nagyszeben 1863-1864)
1863-1864 / 115. ülés
trftfmal hn& bcr 2anbfng überhaupt übet bitien ©cgenftanb fprccbtn unb Srfchlüffe fafTen fönn, unt eé roöre mirflicf) fonberbor, menti man 6ei biefer ©elegenbeit nicht aud) bie grage aufwerfen födte, marum benn au« bem früheren 2anbe«Permögen «pofién hier auégeblieben unb nicht eingeflcQt roorben ftnb? 3d) faffc babér bie an mid) gerichtete grage be« íperrn Sibgcorbnetcn fo auf, marum für ba« 2anbc«0crmögcn bie früheren Domänen unb and) bcr ehemalige ®omeftifalfonb nicht cbcnfaQ« in Slnfchlag gebracht unb bi« in bie SBcbeiung einbegogen roorben ftnb. ®a« bie Domänenfrage betrifft, fo gehört fte offenbar hierher; benn c« ift gar fein 3weifel, baß bi« gum 3af)re 1848 auch au« ben ‘Domänen 2anbe«crforberniffe beftritten roorben finb. 3cbod) heutzutage ftcht in biefer «Beziehung benn’bod) bie grage anbet«. Wachbcm ba« fogenannte DonationSfpftcm aufgehoben rourbc, b. h- nachbcm bie Unterfcheibung ber früheren gi«ralitäten nach bem Slcrhältniß, roic ba« Obereigenthum unb ba« 9íu|ung«eigenthum getheiit fei, aufgehört hat, fo haben auch bie Domänen eine roefcnflid) anbere ©eftalt befommen. früher roar eigentlich 9lde« Domäne, früher roar eigentlich 21dc« fundus regius, früher roar eigentlich ber gefammte ©runb unb öoben ©egenftanb föniglichcr Sdjcnfung unb e« hat fich nur barum geljanbelt, roie man bei biefen föniglidjen Schenfungen ba« Ober- unb 9lu£ung«eigentbum gefd)ieben habe. G« hat geheißen bezüglich jener gisfalitäten, bie ber Donation unterworfen geroefen ftnb, ba« Obereigenthum habe bcr főnig, ba« 9lu£ung«eigentl)um aber habe ber betreffenbe ©runb- herr ober bie betreffenbe freie ©emeinbe. iSegüglid) berjenigen gisfalitäten aber, roelche nicht ber Donation unterworfen geroefen finb, hat man bie SHechtSjiftion gerabe im ©cgentfjeil aufrecht erhalten, h>« habe ba« £>bereigtntbum«red)t ba« 2anb ober bie Stäube, unb ba« 9iuj)ung«rigcntbutn bie frone, b. h- bte frone, ber fömg fonnte mit ben Ginfünften au« biefen reinen gisfalitäten unb Domänen machen, roa« er wollte, unb nur ex mera benignitate et gratia hat er auch au« biefer feiner — möchte ich fagen — „GiPidifte" geroiffe Sluslagcn ber öffentlichen ÜBerroaltung beftritten ober geftattet, baß Darüber Verfügungen burch 2anbtüg«bcfd)[üffe getroffen roorben ftnb. Da aber ba« 3nffription«rect)t be« sUîonard)en unangetaftet blieb, b. h- ba« Dîccfjt, roornach er Semanbcm au« reiner ©üte, ex mera benignitate Sdjenfungcn machen fonnte, wenn auch nur auf 99 Saljre mit ben Ginfünften„ fo unterliegt e« gar feinem Sroeifel, bah cr i'1 her Verfügung über bie 9lu^utig«eigcnthum«rcd)te nicht befdjranft geroefen ift. ®ir haben nämlich folgenbe SBeftimmungen: über bie Ginfünfte au« bem Sergbau in App. Const. II. 8 îlrtifcl 1 über ba« Sdüngrecfjt App. Const. III. 55. unb II. 16., über ba« Saig ebenbafclbft unb bann im I. Üanbtagéartífcl 1747; baß Salgbegüge al« Salarien feftgefejjt roerben, in App. Const. III. 76 ílrtifel 6. Gbift 1, 2 unb 3, ebenbafclbft im III. íheil 15. îitel Slrtifel 2 unb a. O. foroie im 11. ijiunft be« Diploma Leopoldinum; über Domänen in App. Const. II. 5, 1, überhaupt in App. Const. I. 10 3, ferner im VIII. 2anbtag«artifcl 1744, im I. 2anbtag«-2lrt 1751 im IX. 2anbtag«artifel 1744, im XI. 2anbtag«artifel 1791 unb anberen gefetlichen SBeftimmungen, roorau« fid) flat ergibt, baß bezüglich bcr Domänen, gisfalitäten, famcraleinfünfte nur ibeell ba« 2nnb ba« Obereigenthum«rccht gehabt habe in 2Birflid)fcit aber baß SftujiungScigembumérecbt ber frone fo ungefdjmälert gugeftanben roorben ift, baß nur in 9lusnaljm?fäden 2anbtag«befd)lüffc über berartige Ginfünfte ftattfinben fonnten. 9lad)bem nun, meine §erren, gunäcfjft burch ba« faifetliche patent Dom 29. SDlai 1853, welche« man auch ba« fogenannte 2l0iticitätSpatent gu heißen pflegt, ba« Donationéfhftcm aufgehoben rourbe, fo ftnb bie früheren ©runbljerren, welche folche, ber Donation unterworfene giefalitäten befommen hatten, freie Polle Gigcnthümer térfélben geworben. G« hat alfo aufgehört, irgenb einen fundus regius im 2anbe gu geben, benn jeberf ber benfelben befommen hatte, würbe freier Gigenthümer unb bie frone Pergichtete auf ihr Obcreigenthum«red)t. iöegreiflidjerroeifc aber roanbte fte biefen felben ©runbfnjj auch auf ihre gisfalitäten an, unb auch hier blieb e« nicht mehr bei ber Unterfcheibung gmifdjen Obercigenthum«- unb 9lu|ung«eigentf)um«red)tf, fonbern bie frone trat in ba« Polle Gigen- thum ber Domänen ober bcr gisfalitäten. 9îad)bcm burd) ba« faiferlidje patent auf biete 9Irt ba« Donationéfhftcm — (man möchte fagen — mit ber SSurgel) au«gerottet roorben ift, fiel auch ber roefentlichfle Unterfdjeibungögrunb begüglid) ber früheren Domänenfrage ber ohnehin eigentlich nur ein ibeeller geroefen ift; benn in praxi hatte bie Regierung, bie frone früher auch ba« ooűe Diépofition«- recht über bie Ginfünfte au« allen Domänen. Silit ben gmang-SJlinifterial-Grläffen Pom 8. Sdärg unb 16. Slpril 1850 (3. 1910 unb 9481) rourbe ber au« bent unbeweglichen iöermögen unb bem SDlonturéfonbe gebilbete SgeflergrengproPentenfonb al« Staatégut ergriffen, unb ebenfo alle fonftigen fameraleinfünfte unb gisfalitäten al« S(aat«güter behanbelt. Da« gcfchah in ber abfolutiftifchen 3eit, unb natürlich fonnte bamal«, nachbcm ba« Qinangminifteriimt bie« al« Staatégut erflärt hatte, eine Vebecfuug au« biefen Domänen unb au« biefen giéfalitöten für ben 2anbc«fonb Pon Dlicmanbem angefprochen unb aud) Pen ber Dîegierung nicht Durch- geführt roerben. ®ie ftehen wir ßeutgutage? ßeutgutage ftcheu wir in Vegiehung auf biefe ftaat«rcd)t[i(he gragc anber«. Vehanbeln wir fie nach bem früheren fiebcnbürgifchcn Staaterecht, fo müffen wir fagen, bie frone hflt jeßt ba« uneingefchränfte SKedjt erlangt roährenb e« früher — nur ibeell — befdjränft geroefen ift; ba« eher beftcht nach bem früheren DiSpofttionerccbt noch immer, baß ber SJlonard) ex mera benignitate et gratia bennod) 2anbtag«he|chlüffe begüglid) einzelner gisfalitäten ober Domänen geftatten fann, roie er c« auch früher gethan hat, wenn fich ba« Vebürfnip herauSgeftcdt hat — wie ja überhaupt ber Monarch ba« Siecht hat au« feiner GiPiUifte beftimmte einzelne Soften für beftimmte öffentliche Sluégabegwcige gu W'bmcn Dagegen aber in SBegug auf ba« heutige Staat«red)t müffen aud) biefe Domänen ober Staatsgüter beurteilt werben nach bem non bem ftebenbürgifchen 2anbtag ebenfall« angenommenen unb inartifulirten StuatSgrimbgefeß. 9îad) bem II. fünfte be« Oftoberbiplom« gehört bie Ginführung unb Grljöhung ber Steuern unb bc« Salgpreife«, Sßrräußcrung, Umwonblung unb Velnftung be« Staatéeigenthum« unb bgl. m. Por ben SReid)«rath," ebenfo faden nad) bem StaatSgrunbgefeß über bie 9kid)«0crtrefuug pom 26. gebruar 1861 «jíunft c. im §. 10 „adc Slngelegenheiten ber 9teid)«finangen in Die fompeteng be« SReid)«rnl[)S." — G« ift babér fein 3rocifel, baß, nachbcm ba« abfolutiftifche Spftcm bie früheren fiebenbürgifd)en Domänen al« Staatégut erflärt hat, nachbcm bie Staatsgüter nach ben öfterrcichifdjen Staat«grunbgefeßen in bie fompeteng bc« 3tcicf)SrathS gehören, ber 2anbtag nicht rooljl in bie 2age fommen fann, hier 21nfprüd)e auf bic früheren fiebenburgifchcn Domänen gu erheben, ßöchften« 1798