AZ ORSZÁGOS SZÉCHÉNYI KÖNYVTÁR ÉVKÖNYVE 1986-1990. Budapest (1994)
I. Az OSZK 1986-1990-ben - Az Országos Széchényi Könyvtár működése 1986-1990-ben - Die Tätigkeit der Széchényi-Nationalbibliothek in den Jahren 1986-1990
Von unserer einzigen Fachbibliographie: "Bibliographie der ungarischen Literatur und Literaturwissenschaft" erschien das Material über die Zeitspanne 1980—1983, der kumulierte Index 1976— 1980 und die retrospektive Bibliographie 1971—1975. Leserdienst, Information Unter den Bedingungen im Budaer Burgschloß traten auch auf diesem Gebiet zahlreiche Veränderungen ein; daß sich die äußeren Bedingungen verbesserten, kam in erster Linie dieser Abteilung zugute. 1986 hatten sich die alten und neuen Mitarbeiter schon eingearbeitet, genügend zu tun blieb aber auch in den folgenden Jahren. Von der Anlage neuer Kataloge, Redaktion neuer Informationshefte bis zu den Informationstafeln für den Leser sorgten die Mitarbeiter für Bedingungen, die den geregelten und ruhigen Arbeitsverlauf gewährleisten. Aufgrund der praktischen Erfahrungen konnten die verschiedenen Lesergruppen getrennt werden: Durch bessere Raumnutzung wurden nämlich der Zeitungslesesaal bzw. jener für kurrente Periodika geschaffen. Unter den guten Bedingungen wurde der Leserbetrieb immer lebhafter. 1985 waren weniger als 14.000 Leser in der Bibliothek eingetragen, um 1990 bewegte sich ihre Zahl zwischen 21—22.000. Jeder Leser suchte die Bibliothek im Jahresdurchschnitt fünfmal auf. Stark stieg die Zahl der Hochschüler und Studenten unter den Lesern an, die hier unter ruhigen Bedingungen lernen, lesen und die 70.000 in den Lesesälen befindlichen Bände der wertvollen Handbücherei frei benutzen konnten. Diese Handbücherei erleichterte die Arbeit jedes Besuchers, weil oft auf die Bestellung von in den Magazinen gelagerten, deshalb nur unter Zeitaufwand erhältlichen Werken verzichtet werden konnte. Der starke Anstieg der Studentenzahl unter den Bibliotheksbesuchern beeinträchtigte den Bibliotheks-Aufenthalt der Wissenschaftler, die die Ruhe und Stille, die für ihre Tätigkeit unabdingbar sind, unter der Jugend nicht fanden. So sank die Zahl der Wissenschaftler unter den Bibliotheksbesuchern. Sie bevorzugten die Lesesäle der Sondersammlungen. Sich dieser Tendenz bewußt, will die Bibliothek alles unternehmen, um die entstandene Lage in den Griff zu bekommen und die ungünstige Leser-Zusammensetzung zu ändern, den Wissenschaftscharakter auch auf diesem Gebiet wiederherzustellen. Eine kraftvolle Entwicklung trat dafür bei der Erweiterung des Bestandes des Informationsdienstes ein, was selbstverständlich zur Erhöhung des Standes der Informationen führte. Dazu trug u.a. die Nutzung der EDV-gestützten Dateien bei; bei der Auskunft, bei Zusammenstellung von schriftlichen Referenzen waren sie sofort zur Hand. Diese Abteilung stützte sich schließlich nicht nur auf die bibliothekseigenen Evidenzen und die Referenzbibliothek, sondern konnte — ins internationale Informationssystem eingeschaltet — auf die Fragen zeitgemäß antworten. Die Informationsabteilung gab im Jahr durchschnittlich 600 schriftliche Informationen, wobei die Hälfte der Fragen aus dem Ausland eintraf. Die Infosmationstätigkeit der Sondersammlungen betraf selbstverständlich die besonderen Fachgebiete. Hier ging man den Wissenschaftlern bei der Arbeit zur Hand, zahlreiche Fragen wurden ausführlich schriftlich beantwortet. Erhaltung des Bestandes Infolge der starken Inanspruchnahme von Büchern und Periodika (Ausgabe von ca. 1,2 Millionen Dokumenten für Leser bzw. Mitarbeiter der Bibliothek) sowie der Umsiedlung eines Bestandsteils aus Platzmangel verschlechterte sich der physische Zustand der Sammlung. Das galt in erster Linie für das Zeitungsmaterial und im besonderen für alte Einzelexemplare, Dokumente. Deshalb mußte und muß sich die Bibliothek der Erhaltung ihrer Bestände konzentriert widmen. Auf diesem Gebiet konnte in der besagten Zeitspanne Herausragendes geleistet werden. Darüber hinaus, daß der Bestand im Rahmen der Möglichkeiten ständig eingebunden und eventuelle Beschädigungen behoben wurden, konzentrierten sich die Fachleute auf die Rettung älteren Zeitungsmaterials, teils durch dessen Aufnahme auf Mikrofilm, teils durch die Anwendung der schon als Restaurierungsverfahren zu bezeichnenden Methoden. Die derartige Wiederherstellung des Originalmaterials konnte selbstverständlich nur bei den wertvollsten Serien durchgeführt werden (bei den 92