AZ ORSZÁGOS SZÉCHÉNYI KÖNYVTÁR ÉVKÖNYVE 1986-1990. Budapest (1994)

II. Az OSZK történetéből és munkájából - Haraszthy Gyula: Az Országos Széchényi Könyvtár elhelyezése 1919-1958 - Gebäude und Unterbringungssorgen in der Széchényi-Nationalbibliothek zwischen 1919-1958

GEBÄUDE- UND UNTERBRINGUNGSSORGEN IN DER SZÉCHÉNYI NATIONALBIBLIOTHEK ZWISCHEN 1918-195« GY. HARASZTHY Die Széchényi Nationalbibliothek - die ungarische Nationalbibliothek - kämpfte seit ihrer Gründung (1802) stets mit Raummangel. Mit der Zeit, als Jahre, Jahrzehnte vergingen, wurde die Depotlage immer schwieriger. Dann kam der erste Weltkrieg und der danach folgende finanzielle Zusammenbruch, die forwährend zunehmende Inflation, so konnte man nichts machen, obwohl mehrere Konzeptionen vorhanden waren: Hervorragende Leiter des einheimischen Bibliothekswesens entwarfen während der Räterepublik, im Jahre 1919, weit vorvärtsweisende Pläne über eine würdige und den Funktionen der Bibliothek geeignete Un­terbringung (László Dienes und Béla Kőhalmi). Diese Pläne wurden mit dem Zusammenbruch der Räte­republik von der Tagesordnung abgesetzt. In den zwanziger Jahren wurde von den damaligen hervorragenden Leitern der Széchényi Natio­nalbibliothek (Professor János Melich, Bálint Hóman, Imre Lukinich, ferner Sachverständige-Mitarbeiter, wie z.B. István Nyireő) die Notwendigkeit eines den Zielen der Bibliothek geeigeten Gebäudes (oder Ge­bäudekomplexes) abermals hervorgehoben. Dieses Programm wurde auch von dem damaligen Kultusmi­nister - Kunó Klebelsberg - weitgehend unterstützt aber leider ohne Erfolg. Aus Mangel an einem neuen Gebäude blieben für die erwähnten Leiter der Institution, ferner den ihre Arbeit fortsetzenden prominenten Generaldirektor, József Fitz, zwei zwangsmässige Lösungen möglich: - Modernisierung der veralteten Magazine der im Gebäude des Ungarischen Nationalmuseums un­terbrachten Széchényi Nationalbibliothek durch Verwendung von sogenannten "Schlick-Vajda-System" Eisengestellen, um das Einräumen der Bücher, Zeischriften und Zeitungen zu verbessern. - Anschaffung von Ersatzgebäuden im Stadtzentrum und von Zusatzmagazinen. Die Realisierung dieser Aufgabe ging auch nicht leicht. Nach der Befreiung war die Nationalbibliothek - aufs neue aus finanziellen Gründen - gezwungen, auch weiterhin unter den alten Bedingungen zu ar­beiten, dennoch ohne auf die Erwerbung eines zeitgemässen Gebäudes zu verzichten. Im Hinblick darauf, dass die Institution anfangs der fünfziger Jahre neue Aufgaben erhielt, war man gezwungen, weitere Ersatzmagazine und Arbeitsplätze in den verschiedenen Stadtbezirken zu sichern. Das alles hat wenig zur Lösung beigetragen, die Unterbringung der Bibliothek in ein selbständiges und geeignetes Gebäude wurde immer dringender. Am Ende des Jahres 1959 wurde der Gedanke zum erstenmal aufgeworfen, dass die Nationalbib­liothek in dem sogenannten F-Flügel des ehemaligen Burgpalastes auf dem Budaer Hügel unterbracht sein soll. In demselben Jahr wurde die Entscheidung von der Wirtschaftskommission der Regierung und vom Ministerrat getroffen, dass die Széchényi Nationalbibliothek im Burgviertel Platz bekommen soll. 219

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