AZ ORSZÁGOS SZÉCHÉNYI KÖNYVTÁR ÉVKÖNYVE 1982-1983. Budapest (1984)
III. Könyvtörténeti és művelődéstörténeti tanulmányok - Fülep Katalin: A feketehalmi oklevél. Diplomatikai és forrástani vizsgálat - Die Urkunde von Feketehalom
Die Verfasser der historischen Quellen aus dem 16 — 17. Jahrhundert haben die Existenz der Urkunde von Feketehalom angenommen, die Auffassung der Historiker des 19. Jahrhunderts war schon in dieser Frage unterschiedlich. Die Historiker des 20. Jahrhunderts stellten nicht die Tatsache der Verabschiedung in Frage, sondern hatten über die originelle Sprache der Urkunde verschiedene Meinungen. Diese Zweifel sind mit der vorgefundenen Kopie, bzw. mit dem exzerpierten Text von Baranyai Decsi, sowie mit der Veröffentlichung einer beinahe gleichaltrigen Variante in ungarischer Sprache (aus der Handschriftensammlung der Ungarischen Akademie der Wissenschaften), die auch mit einer ausführlichen inhaltlichen Analyse, Urkundenforschung ergänzt wurde, gelöst. Aus der Praxis der Urkundenstellung des Fürsten folgt, wenn eine allgemeine Schenkungsurkunde existiert hätte, wäre deren Text mit dem des Privilegs von Marosszék gleich. Die Bestätigung der Privilegien der Szekler stiess auf den Widerstand des Adels. Gegen die bisherige Meinung der Fachliteratur bewies der Verfasser mit der Benutzung historischer Quellen, dass die Ursache der Widerrufung der Urkunde nicht die „Doppelzüngigkeit" des Fürsten war, sondern der Protest des Adels. Pistháky, der die Urkunde abgeschrieben hatte, hat auch solche Gesetzartikel zitiert, die die Stellungnahme des Adels unterstützten. Der Dezember des Jahres 1595 bedeutet ein Fiasko in der Szeklerpolitik von Zsigmond Báthori. Mit dem Beschluss des Ständetages wurden nicht nur die Pläne des Fürsten, sondern auch die Hoffnung des Volkes zunichte gemacht. In den Schenkungsbriefen von Déva im Jahre 1601 hat aber der Fürst seine frühere politische Konzeption gekrönt verwirklicht. Die Urkunde von Feketehalom nimmt in der Szeklerpolitik von Báthori eine mittlere Stelle — zwischen den Privilegien von 1590/91 bzw. den von 1601 — ein. Ihre Bedeutung erhöht die Tatsache, dass sie die erste sich mit der Lösung der Lage des niederen Szeklerstandes beschäftigende Urkunde ist, in der sich das fürstliche Vorhaben zu einer radikalen Lösung widerspiegelt. 296