AZ ORSZÁGOS SZÉCHÉNYI KÖNYVTÁR ÉVKÖNYVE 1974-1975. Budapest (1978)
III. Könyvtörténeti és művelődéstörténeti tanulmányok - Miklóssy János: „Nem kapzsiság, nem erőm túlbecsülése" (Vajda János politikai néplapjáról, a Csatárról) - „Nicht der Geiz, nicht die Überschätzung meiner Kraft..." (Der „Csatár", politisches und volkstümlich-vissenschaftliches Volksblatt von János Vajda)
"Nicht der Geiz, nicht die Überschätzung meiner Kraft. .." (Der „Csatár", politisches und volkstümlich-wissenschaftliches blatt von János Vajda) J. MIKLŐSSY János VAJDA, degtaamhafte ungarische Dichter lässt am 4. April 1861 ein „politisches und volkstümlich-wissenschaftliches Volksblatt" mit dein Titel Csatár (— Kämpfer) erscheinen. Der Csatár will den „ärmeren Mittelstand", das Mittel- und Kleinbürgertum anreden. Er wählt zum ideellen Grund den Liberalismus, „denn dieser kann uns die Sympathie von Europa erwerben". Der Redaktor steht auf Grund 1848, er bemüht sich an der Förderung des österreichisch-ungarischen Ausgleiches. Natürlich lehnt er die österreichischen Zentralisierungsbestrebungen ab. Seine staatsrechtlichen Argumente gehen zurück auf die darüber entfalteten Gedanken von SZÉCHÉNYI und Zsigmond KEMÉNY, und aus Taktik schliesst er sich für die Zeit des Landtages von 1861 den Vertretern der Mitteladeligen Politik der DEÁK-Partei an. Die Politik der adeligen Opposition des Landtages von 1861 —die ihre Klasseninteressen in den Vordergrung vor die nationalen Ziele stellte, brachte für die plebeiischen Demokraten im Styl des VAJDA eine grosse Lehre: dieser landbesitzende Adel will immer weniger im Sinne der demokratischen Erbschaft von 1848 — 49 handeln. VAJDA'S Glossen im Blat im Herbst 1861 und seine im Jahre 1862 erschienenen Flugschrifte „Önbírálat" (= Selbstkritik), „Polgárosodás" (= Verbürgerlichung, Zivilisation) bringen eine Variante der plebeiischen Unzufriedenheit mit der Politik des Landtages zum Ausdruck. Nach nicht einem ganzen Jahr nimmt VAJDA, enttauscht wegen der Politik des ungarischen Adels Abschied von der Redigierung des Blattes. Der Csatár blieb zwar ein Torso, aber seine Tätigkeit war trotzdem nicht erfolglos. Mit seiner richtig gefundener Stimme und seinen geschickt ausgewähhlten Themen war er eine wichtige Station der Formentwicklung der ungarischen Volkspresse. 479