AZ ORSZÁGOS SZÉCHÉNYI KÖNYVTÁR ÉVKÖNYVE 1965-1966. Budapest (1967)

II. Az Országos Széchényi Könyvtár gyűjteményeinek anyagából - Németh Antal: A Nemzeti Színház iratainak sorsa - Die Schicksale der Akten des Nationaltheaters

die Archivbestände im Leben und in der Geschichte eines solchen nationalen Kulturinstitutes wie das Nationaltheater, das eine ganz besondere Stelle im öffentlichen Recht einnahm: es­wurde nicht nur vom zuständigen Fachministerium, sondern zugleich auch vom Reichstag kontrolliert. Anlässlich des lOOsten Jahrestages des im Jahre 1837 gegründeten Nationaltheaters­wurde seine Geschichte monographisch bearbeitet, und das diesbezügliche Archivmaterial im Landesarchiv aufgestellt. Die Verfasserin dieser Monographie, Jolán Pukánszky-Kádár, konnte noch zu ihrem Werk 300 000 Aktenstücke durchstudieren. Sie veröffentlichte ein Tausendstel dieses Materials, die geschichtlich bedeutendsten 300 Stücke. In den letzten Monaten des IL Weltkrieges, während der Verteidigung der Budaer (Ofner) Burg, wurde ein Teil des Landesarchivs zerstört. Dabei wurde das ganze Archiv des hundertjährigen National­theaters zur Asche. Der Verfasser dieses Beitrags, dr. Antal Németh, der zwischen 1935—1944, d. h. durch 9 Theatersaisons, Direktor des Nationaltheaters war, liess für seine Privatsammlung von einem jeden wichtigen Aktenstück dieses Jahrzehntes eine Kopie verfertigen, die er vor der Zerstörung retten konnte. Diesen, aus etwa 1000 Stücken bestehenden Bestand schenkte er der theatergeschichtlichen Sammlung der Széchényi-Nationalbibliothek, so dass die Geschichte dieser krisenhaften Periode des Nationaltheaters nun auf Grund dieser authentischen Doku­mente bearbeitet werden kann. Da die Aufstellung dieses Materials bereits begonnen wurde und auch seine geschichtliche Untersuchung bald unternommen wird, beschreibt Antal Németh kurz die Schicksale dieser Aktensammlung von 1935 bis heute. Die amtlich aufbewahrten Dokumente erlitten nämlich während dieser 30 Jahre noch weitere Beschädigungen. Die seit der Befreiung gesammelten Materialien wurden im Jahre 1952 wieder im Landes­archiv untergebracht, sie verbrannten aber wiederum 1956, während der konterrevolutionären Kämpfe. Infolge dessen wurde der Wert eines jeden erhaltengebliebenen Belegs, Aktenstückes, einer jeden Aufzeichnung, die über die Vergangenheit des Nationaltheaters etwas aussagen kann, für die Geschichtsforscher vielfach erhöht. 255

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