AZ ORSZÁGOS SZÉCHÉNYI KÖNYVTÁR ÉVKÖNYVE 1963-1964. Budapest (1966)

II. A könyvtári munka módszertani kérdéseiről - Babiczky Béla: A reprográfia jelentősége a korszerű nemzeti könyvtárban - Die Bedeutung der Reprographie für die zeitgemässe Nationalbibliothek

Die Bedeutung der Reprographie für die Zeitgemässe Nationalbibliothek B. BABICZKY In der Bibliotheks- und Dokumentations-Arbeit ist eine ganze Reihe von Mikrokopier­und anderen Kopier- und Ver vielfältigungs-Verfahren entstanden. Diese wurden neuerdings unter dem Namen Reprographie zusammengefaßt. Die Nationalbibliothek Széchényi verfilmt seinen Bestand seit dem Jahre 1951. In den letzten drei Jahren wurde das Mikrofilmen verdoppelt. Seitdem werden jährlich ungef, 400 000 Mikrofilmaufnahmen verfertigt. Der Bestand der Mikrofilm-Abteilung wurde auch verdoppelt. Ende 1963 finden sich 6320 Werke, undzwar 2 289 600 Aufnahmen (Negative) in der Sammlung und es stehen 1 600 000 Positiv —Kopien (Lesefilme) zur Verfügung. Es sind in den letzten Jahren neben der quantitativen Entwicklung die inhaltlichen Fragen in den Vordergrund getreten. Bei den reprographischen Plänen für die im Baut befindliche neue Nationalbibliothek muß man die gesellschaftlichen Ansprüche berücksichti­gen. Es ist sehr nützlich die Arbeit anderer Nationalbibliotheken, z.B. die Arbeit der War­schauer Nationalbibliothek (Bibliotéka Narodowa) zu studieren. Die Nationalbibliotheken sind ihrer Geschichte und ihrer gesellschaftlichen Lage nach sehr verschieden. Die Aufgaben einer Nationalbibliothek erfüllen in vielen Fällen andere Bibliotheken, oder eine Gruppe von Bibliotheken. Es genügt also die Beachtung der Tätig­keit der Nationalbibliotheken nicht, sondern muß man zu der Gestaltung des nationalen Mik­rofilm-Programms alle andere Mikrofilm-Programme, auch Mikropublikations-Programme, bibliographische Programme usw. zur Kenntnis nehmen, welche unter vershiedenen gesell­schaftlichen Umständen nationale Aufgaben lösen. Das Kopieren aller Schriftstücke, welche der zukünftigen historischen Forschung dienen, kann man von diesem Gesichtspunkt als nationale Mikrofilm-Programm betrachten. So kann man im Grunde die Mikrofilm-Programme des Unesco in verschiedenen Ländern von Süd-Amerika, Afrika und Asien als eine Serie nationa­ler Mikrofilm-Programme einschätzen. Die Mikrofilm-Publikationen entlasten die Bibliotheken von der parallelen Mikrofil­mung. Die Sichercheitsverfilmung soll man immer mit den wissenschaftlichen Forschungs­programmen koordinieren. Die Publikation der Mikrofilm-Verzeichnisse bedeutet in dieser Arbeit große Hilfe. Die Mikrofilm-Programme fordern eine sorgfältige bibliographische Vor­bereitung. Bei der Gestaltung der Funktionen der neuen Nationalbibliothek sollen auch die Mikro­film-Programme und andere reprographische Aufgaben und Methoden aiisgearbeitet werden.. In den ungarischen Bibliotheken sind viele Handschriften, alte Bücher, Zeitschriften und Zeitungen vorhanden, die im Bestände der Nationalbibliothek nicht zu finden sind, die aber ihrer historischen Eigenart nach hierher gehören sollten. Auch die Bibliotheken können manche Materialien nicht entbehren, welche aber die Nationalbibliothek besitzt. Es soll die Zusammenarbeit mit den breiten Kreisen der Bibliotheken auf Grunde der Gegenseitigkeit organisiert werden. Von den Handschriften, alten Büchern, Zeitschriften und Zeitungen der Nationalbib­liothekist es notwendig ungef. 15—20 Millionen Mikrofilmaufnahmen dringend zu verfertigen. Weitere 20 Millionen Aufnahmen sollten in späteren Plänen vorgesehen werden. Gleichzeitig soll­te man auch die Ergänzungen zum Bestand in anderen Bibliotheken aufsuchen und verfilmen. In erster Reihe wäre es notwendig, im Rahmen eines nationalen Mikrofilm-Programms die ältere ungarische Zeitungs-Jahrgänge komplettieren und mikrokopieren in Zusammenarbeit mit anderen Bibliotheken. Die Basis dazu könnte die Zeitungs-Sammlung der Ungarischen Nationalbibliothek bedeuten. Eine andere Aufgabe ist die Ergänzung des Bestandes der Nationalbibliothek in Form von Mikrofilmen oder andersartigen Kopien. Die Mikrofilm-Sammlung der Nationalbibliothek enthält zur Zeit nur ungef. 10% solcher Werke, deren Originale in anderen Bibliotheken zu finden sind. In den Leseräumen der neuen Nationalbibliothek wird eine breite Möglichkeit zur Benut­zung der verschiedenen Formen von Mikrokopien geschaffen. Es ist notwendig für die Benut­zer das moderne Schnellkopieren einerseits mit Hilfe der Lese-Rückvergrößerungs-Geräten, 66

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