Matskási István (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 81. (Budapest 1989)
Bunke, Zs.: Angaben zur Geschichte der "Ratio denominationis" der Gattung Sternbergia W. et K.
STERNBERG stand mit vielen zeitgenössischen Naturforschern in Verbindung. Schon im Jahre 1801 formulierte er Gedanken über internationale botanische Kongresse, die er später grosszügig verwirklichen half (ILG 1984:180). Er war unermüdlich in Forschungsreisen. Seine zahlreiche Werke beweisen die Vielseitigkeit seines Wirkens. Neben floristischen Reiseberichten publizierte er die Revisio Sœdfragarum iconibus ülustrata (Regensburg 1810; das klein-folio Werk in BP ist seit 1815 nach der handschriftlichen Eintragung: „ad usum Camerae Naturae Productorum" in der Bibliothek), ferner Abhandlungen über die Pflanzenkunde in Böhmen I. Historischchronologische Entwicklung der Fortschritte der Pflanzenkunde, II. Kritische Beurtheilung der in Böhmen erschienenen Werke, die von Pflanzen handeln (Prag 1818), seine bedeutendsten Studien demonstriert der Versuch einer geognostisch-botanischen Darstellung der Flora der Vorwelt (zwei folio-Bänder mit 160 kolorierten Tafeln, Leipzig und Prag 1820-1838). Vollständiges Verzeichnis seiner Werke siehe PALACKY (1868:228-232). In allen seinen Handlungen bewies STERNBERG eine grosszügige Opferbereitschaft. Z.B. bei dem Ankauf und Einverleibung der Mineraliensammlung des Bergmeisters JOHANN THADDAEUS LINDACKER (1768-1816), der Freund von ANDREAS WOLNY war (MAIWALD 1904:93, Lb. 1816:105-106, KANITZ 1865:150). Die sogenannte „Sternberg'sche Südamerika-Expedition" dedeutet seine Anregung für naturwissenschaftliche Forschungen in Brasilien im Jahre 1817 (FENZL 1865:5), er war Ratgeber Kaiser FRANZ I. in wissenschaftlichen Unternehmungen (PALACKY 1868:217-218, MAIWALD 1904:106-108). Auch in der Rettung der nachgelassenen Sammlung von THADDAEUS HAENKE (1761-1817), des böhmischen Botanikers und Forschungsreisenden in Amerika, das eine ungewöhnlich schwere museologische Arbeit bot, unternahm STERNBERG mit Gefährten, „in dem Museo aufstellen zu können" (Anonym 1821). Bemerkenswert ist noch das Freundschaftverhältnis mit JOHANN WOLFGANG GOETHE (Lb. 1822:120-121, MAIWALD 1904:86). STERNBERG blieb bis in hohem Alter aktiv. Er starb in Bfezina den 20. Dezember 1838. In der ungarischen Fachliteratur erschien kein Nekrolog über ihn, wir gedenken aber hier an seinem 150. Todestage. Die Gattung Sternbergia, dessen Areal vom Mediterraneum bis zum Kaukasus reicht, ist durch die Denomination mit dem Karpatenbecken verbunden. Wenn auch STERNBERG in der Entdeckung dessen Flora nicht beteiligt war, sein Wirken ist uns wertvoll; es ist für die Nachwelt besonders in Hinsicht des Museumswesens von bleibendem Wert. ANHANG Hier soll nur kurz erwähnt werden, dass die Pflanze nach CAROLUS CLUSIUS schon vor Jahrtausende unter verschiedenen Namen im Mediterran-Gebiet bekannt war. In seinem grossen Werke ist es als Narcissus autumnalis minor mit Deskription und holzgeschnittener Abbildung zu finden CLUSIUS (1601:163-164). In seinem letzten Manuskript zitiert KTTAIBEL das CLUSIUS-Werk an 15 Stellen, so auch bei „187. Sternbergia colchiciflora PI. rar. Hung. II. 1. 159. Narcissus autumnalis minor Clus. hist. p. 164. Ad Inotam et Palotám, Budae in monte aquilarum, in montibus calcareis ad Budaörs, B.Füred et Ar ács." (KANITZ 1863-1864:350).