Kaszab Zoltán (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 77. (Budapest 1985)
Jánossy, D. ; Vörös, I.: Revision der mittelpleistozänen Säugetierfauna des "Felsdaches" Szuhogy-Csorbakő (Nordungarn)
8. Diceros antiquitatis BLUMB. ? — 4 Dm (Milchzähne). 9. Elephas primigenius BLUMB. — 6 Bruchstüche von Backenzähnen. 10. „Diceros/ Elephas" — Extremitäten-Knochenbruchstücke mit Hyänen-Frasspuren. 11. Bos primigenius BOJ. — 4 Zähne, Mc. (juv.), Tibia dext. (juv.), 2 Ph. II., Ph. III. Wie erwähnt, wurden die Tierknochenfunde — u. A. auch wegen den verwischten Schichtgrenzen — ohne der Angabe ihrer stratigraphischen Lage gesammelt. So kann über ihre genauere Lokalisierung nur mittelbar, durch die Mitteilung von I. GAÁL (1. c), bzw. durch mindere Spuren der originalen Sedimente an den Knochen gefolgert werden. Aufgrund der lokalen Beobachtungen von A. Saád wurden die meisten Überreste in den Jahren 1928—29 aus der Schicht 3 (gelblichbrauner, sandiger Höhlenlehm) geborgen. Laut seinen Angaben wurden die Funde von Elephas und „Diceros" aus dieser Schicht 3. ausgegraben; Ursus war in der Schicht 2 (rotbrauner, schuttführender Lehm) ; Crocotta im unteren Niveau derselben Schicht 2; und „Equus ferus fossilis" in Schicht 2/a (gelber Kalktuff) eingebettet. I. GAÁL (1. c.) bestimmte das Alter der Faunengesellschaft als ,, Solutréen". Diese Determination wurde sicherlich durch die artifizielle Aufstellung von „Hyänen-" und „Mammut-Schichten" sowie durch die angeblichen „Feuerherdlagen" und durch eine „Kiskevélyer Klinge" (auf natürlichem Wege gespalteter Bäreneckzahn) beinflusst. Dieletzte wurde als durch Menschenhand verfertigtes Werkzeug gedeutet. Die Tierknochen-Funde von Szuhogy-Csorbakő wurden zuerst in der Sammlung des Museums Otto Herman (Miskolc) untergebracht (Inv. Nr. 56.1.1-5; 53.20.1-83.), und gerieten nur später in die Paläontologische Abteilung des Naturhistorischen Museums zu Budapest (Inv. Nr.: V.60.1008, 1047-1054, 1057-1058, 1067, 1104, 1109-1110, 1113, 1125; V.63.1353-1358, 1361-1365, 1368-1370, 1393, 1441, 1470, 1548, 1577-1584, 15871588, 1591-1596, 1607-1626, 1670-1676, 1702, 1850, 1852-1860, 1992; V.79.56, 79-80, 106, 139). ARTEN- UND FUNDGUT-DOKUMENTATION Arvicola sp. F und gut: Rechte Mandibel mit dem M^ (V.60.1113.). Länge des M 1 3,8 mm, Länge des M x _ 2 6,0 mm (Fig. 1). Diese Mandibel ist von systematisch-stratigraphischer Hinsicht eine der wesentlichsten Reste des ganzen Fund-Komplexes. Wie bekannt, ist eine wichtige Entdeckung des vergangenen Jahrzehntes, dass die verschiedenen Formen von Arvicola eine besondere stratigraphische Bedeutung haben (HEINRICH 1982, JÁNOSSY 1976, KOENIGSWALD 1973). Die Reihe beginnt mit der Form, wo das Schmelzband der vorderen Mauer der Backenzähne verstärkt ist (Arvicola cantiana HINTON), die Formen mit gleichmässigem Schmelzband-Ablauf sind für das mittlere Pleistozän charakteristisch, und das Jungpleistozän kann durch Zähne gekennzeichnet werden, die vorne dünn und hinten verstärkt sind (Arvicola terrestris unseres Gebietes). Der Fund von Szuhogy fällt eindeutig in die mittlere Kategorie u. zw. ist hier der Schmelz gleichmässig dünn und daher mit dem der Wasserwühlmaus von Solymár und Hórvölgy vergleichbar. Obzwar die taxonomische Bezeichnung dieser Form bis heute nicht geklärt ist, ist ihre stratigraphische Bedeutung ganz besonders entscheidend. Wir kommen anlässlich der stratigraphischen Einstufung am Ende dieses Artikels auf diese Frage noch zurück, an dieser Stelle soll nur soviel festgestellt werden, dass diese Form in unserem Gebiet weder im Alt-, noch im Jungpleistozän vorkommt. Vulpes vulpes (LINNÉ, 1785) F u n d g u t : Corpus mandibulae sin. et dext. (V.63. 1594.1-2.) Corpus mandibulae sin. (1.) (Taf. I: 3) nur die P 4 und M x vorhanden, die anderen Zähne fehlen. Corpus mandibulae und die Zähne auffallend klein. Die Zähne stehen weit voneinander, die Zahnreihe ist relativ kurz; die Innenseite des Corpus mandibulae unter dem M x gewölbt, die Aussenseite