Kaszab Zoltán (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 76. (Budapest 1984)
Vincze-Szeberényi, H.: Optische Eigenschaften der Anorthoklas Megakristalle der Nógráder Basalte (Ungarn)
hohen Temperatur in die ungeordnete Phase über. Diese Erscheinung kann also als Polymorphie betrachtet werden. LAVES (1960) und seine Schule, SMITH & MACKENZIE (1958) MUIR (1952), neuerlich KROLL et al. (1980) nahmen solche Experimente vor. Alle erklären die Zwillingsgitterung nach den Albit-Periklin Gesetzen damit, dass diese Inversionszwillinge seien, die aus der monoklinen Symmetrie in die trikline übergehen. GRAY & ANDERSON (1982) untersuchten mit mathematischen Methoden die Breite und Intensität der AlbitPeriklin Zwillingslamellen in den Anorthoklasen der amerikanischen Alkalibasalten. Sie stellten auch eine Inhomogenität in der Grösse und Intensität der Zwillingsstreiten fest, was eine typische Eigenschaft der Transformationszwillinge ist. Im Kristall geschehe die Inversion nicht gleichzeitig: zwischen den verzwillingten und nicht verzwillingten Teilen treten Spannungen auf, welche ihrer Ansicht nach auch die unterschiedliche Grösse der Lamellen verursachen. Die chemische Inhomogenität muss aber ebenfalls beachtet werden. Die Verteilung der drei Feldspatkomponenten ist im Kristall nicht homogen; auch dieser Faktor kann die Qualität der Verzwillingung beeinflussen. Auch die Untersuchung des Korrosionsrandes der Megakristalle verdient Aufmerksamkeit. An der Grenze der meisten Megakristalle und des Basalts sind Korrosionserscheinungen wahrzunehmen. Die Breite des Reaktionsrandes ist unterschiedlich, aber im Vergleich zur Grösse der Kristalle ist sie sehr gering. Nur in Einzelfällen ist isotropes Glas zu sehen, das tiefer in die Kristalle eindringt. In einigen Fällen konnte die optische Orientierung des Kristalls im Rande gemessen werden und ich verglich dies mit den optischen Daten der inneren Teile. Dafür ist das Anorthoklas auf dem Bild 2. der Tafel II. ein Beispiel. In der korrodierten Randzone sind die morphologischen Richtungen mit jenen des Kristalls identisch, nur die optischen Richtungen veränderten sich. Die Zwillingsgitterung nach den AlbitPeriklin Gesetzen hörte zum grössten Teil auf. Auch innerhalb der Randzone sind mehrere Unterschiede festzustellen. Die optische Orientierung ist im inneren Teil und draussen, in der Richtung der Matrix unterschiedlich. Im inneren Teil ist der optische Achsenwinkcl 2V a — = 67°, am Rande 64°, danach 62°, [n y ] A _|_ (010) nimmt von 16° auf 5°, [n ß ] A ± (001) von 12° auf 6° ab. Die optische Triklinität verändert sich von 0,88 auf 0,22. All dies weist daraufhin, dass ausser der eventuellen chemischen Veränderung auch die Qualität der Zwillingung sich veränderte. Der Rand steht also näher zur ungeordneten Struktur als die übrigen Teile des Kristalls selbst. Laut experimentellen Daten kann diese Erscheinung nur mit einer Erhitzung auf eine hohe Temperatur erklärt werden. Der schmale Rand beweist, dass die starke Wärmewirkung nur eine kurze Zeit dauerte; ein rascher Vulkanausbruch konnte die Kristalle aus der Tiefe auf die Oberfläche gebracht haben. Die Wärmewirkung erreichte den Kristall, als die monokline-trikline Transformationszwillinge bereits entstanden waren. Schrifttum BAMBAUER, H. U. (1966) : Feldspat Familie. — In W. E. TRÖGER: Optische Bestimmung der Gesteinsbildenden Minerale, Teil 2. Stuttgart, p. 645-762. GRAY, N. H. & ANDERSON, J. B. (1982): Polysynthetic twin width distributions in anorthoclase. —Lithos, 15: 27-37. HARNIK, A. B. (1969): Strukturelle Zustände in den Anorthoklasen der Rhombenporphyre des Oslogebietes. — Schweiz, miner. petr. Mitt., 49: 509-567. KROLL, H., BAMBAUER, H. H. & SCHIRMER, U. (1980): The high albite-monalbite transitions. —Am. Miner., 65: 1192-1211. LAVES, F. (1960): Al/Si-Verteilungen, Phasentransformationen und Namen der Alkalifeldspäte. —Z. Kristallogr., 113: 265-296. MARFUNIN, A. S. (1966): The Feldspars: phase relations, optical properties and geological distributions. (Transi, from the Russian ed. 1962). — Jerusalem, Israel Progr. Sei. Transi, p. 1-317. MUIR, I. D. (1952): The paragenesis and optical properties of some Ternary feldspars. — Norsk, geol. Tidssk., 42:477-492.