Kaszab Zoltán (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 74. (Budapest 1982)

Dunger, W. G.: Collembolen (Insecta, Collembola) aus der Mongolischen Volksrepublic, II. Isotomidae

Tuvia GRINBERGS, 1962 Die bislang monotypische Gattung Tuvia wurde von GRINBERGS (1962) nach Funden aus dem südlichen Teil der Tuvischen Autonomen Republik (in Nähe der Grenze zur Mongolei) errichtet. Nachdem MARTYNOVA (1971b) die Beschreibung erweitert hatte, gab DEHARVENG (1978) eine aus­gezeichnete und ausführliche Diagnose. STEBAEVA (1976) nennt die Art von 3 Gebieten der südsibi­rischen Tieflands- und Gebirgs-Steppe. Tuvia prima GRINBERGS, 1962 Material: 4 Exemplare (subadulte Ç $, 0,8 mm) Station 768 ; aus Bodenfallen von felsiger Gebirgssteppe südlich Ulan Baator. Identität : Alle Exemplare gehören ohne Zweifel zu Tuvia prima nach der Diagnose DEHARVENGS. Einige geringfügige Abweichungen sind dennoch erwähnenswert : Die Grundbehaarung ist etwas dichter als von DEHARVENG beschrieben ; dies äussert sich z. B. in der Zahl der Borsten beid­seits der dorsalen Medianlinie der Abdominaltergite I bis IV : die mongolischen Exemplare zeigen 10, 9-10, 10, 10 Borsten statt 8, 7-8, 8, 8 bei tuvischen Exemplaren („Chétotaxie axiale"). Gleichfalls differiert die Zahl der Borsten in der p-Reihe der Abdominaltergite I bis III („Chétotaxie postérieure") zwischen den lateralen Makrochaeten: die mongolischen Exemplare zeigen 14, 18-20, 16—18 Borsten anstelle jeweils 12-14 bei tuvischen Exemplaren. Auch die Zahl der Borsten auf dem Thorakalsternit II ist mit 3-4 + 3-4 höher als von tuvischen Exemplaren bekannt. Da die übrigen Detailmerkmale sehr gut übereinstimmen (abgesehen von meist asymmetrischen Verdopplungen einiger Mikrosensillen), kann kein Zweifel an der Identität der vorliegenden Exempla­re bestehen. Wahrscheinlich bewohnt Tuvia prima das Gesamtgebiet der mittelasiatischen Gebirgs­steppen einschliesslich ihrer Randzonen. Anurophorus NICOLET, 1842 s. str. Die holarktische Gattung Anurophorus s. str. zeichnet sich durch das Fehlen der Furca. den Besitz retraktiler Endbläschen an der Antennenspitze und das Vorhandensein von Empodien aus. Zur Wertung der Merkmale seien die wichtigen Charaktere der Grundausstattung der Gattung ge­nannt : Das Integument ist mit Primärgranulae ausgestattet, deren Grösse etwa das Ein- bis Mehrfache der Haarbasen (Grundbehaarung) beträgt (Fig. 3 A, C). Die oft beschriebene Netzstruktur entsteht durch Anpressen der Granulae im Präparat. Der vordere Bereich des V. Abdominaltergits ist meist etwas gröber granuliert. Hier, aber auch häufig am ganzen Körper zeigen viele Arten sehr vari­abel eine Tendenz zur Verschmelzung zweier oder mehrerer Primärgranulae (Fig. 3 H, J). Auf den V. und VI. Abdominaltergiten neigt das Integument zur Bildung von Runzeln (racovitzai DENIS, coiffaiti CASSAGNAU & DELAMARE), die sehr variabel (ökomorphotisch?) ausgebildet sein und auch völlig fehlen können (montanus MARTYNOVA), oder aber zur Bildung von vielen Längswülsten (scheu­en CHRISTIANSEN & BELLINGER), die Analdorn-ähnlich ausgebildet sein können (spinosus DALLAI). Die Natur all dieser Strukturen bleibt im wesentlichen noch zu ergründen. Meist sind Abdomen V und VI dorsal völlig ohne Sutur verschmolzen, wobei eine transversale Unterbrechung der Behaarung die Grenze kennzeichnet. Das Abdominaltergit VI ist gewöhnlich sehr kurz. Die Antennen tragen am Ende ein retraktiles Sinnesbläschen, das in der gleichen Popula­tion der meisten Arten von ungeteilt über eingeschnürt („herzförmig") bis zweilappig variabel er­scheinen kann. Möglicherweise machen laricis NICOLET und septentrionalis PALISSA hiervon eine Ausnahme, indem sie (?immer) zwei völlig getrennte Endbläschen tragen, von denen das grössere noch eingeschnürt sein kann. Das IV. Antennensegment ist im übrigen mit einer Vielzahl von langen, ge­bogenen, gleichförmigen Sensillen besetzt. Ausser dem „Antenne-III-Organ" stehen auf der Aussen­seite ventrolateral auf Antenne I 1-2, auf Antenne II 1 und auf Antenne III 1-2 + gekrümmte Sen­sillen (Fig. 3 B, F). Einige Arten (z. B. cuspidatus STACH) tragen zusätzliche setae sensuales auf der Dorsalseite des III. Antennensegments. Ob einigen „Mikrosensillen" (ventromedian auf Ant. I und dorsomedian auf Ant. I und II, ventrolateral innen und aussen auf Ant. II) wirklich Sinnesfunktion zukommt, bleibt zu klären. Der Kopf trägt primär 8+8 Augen, von denen wohl immer G und H kleiner sind und be­sonders H keine vorgewölbte Cornea aufweist bzw. zuweilen kaum sichtbar ist. Auf dem Clypeus stehen (in Richtung proximal-distal) 1-3-3 Borsten, auf dem Labrum 5-5-4 Borsten (Fig. 4 C). Die Mandibel und Maxillen weichen kaum von der Norm der Isotomidae ab ; die kurz, aber kräftig ge­fransten Lamellen der Maxillen überragen den Maxillenkopf nicht oder nur unbedeutend. Der Aussen­lobus der Maxillen, auf dessen Bedeutung FJELLBERG 1981 (brieflich) hinweist, hat bei allen von mir untersuchten Anurophorus-Arten 3 „Sublobalfilamente" (Fig. 5 D).

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