Kaszab Zoltán (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 74. (Budapest 1982)

Vincze-Szeberényi, H.: Feldspat-Megakristall aus ungarischem Basalt

Die Elementenverteilung in den zwei Dünnschliffen werden in den Tafeln I—II. gezeigt. Die Inhomogenität des Kristalls kann man auch mit optischen Untersuchungen feststel­len. Besonders kann man sie mit parallelen Niçois wahrnehmen, die Brechungsindex­Abweichungen weisen auf in gewissen Richtungen orientiert angelegte, verwischte, Spindel­artige Bildungen hin, die aber bei gekreuzten Niçois verschwinden. Der Kristall zeigt nach den Albit-Perilin-Zwillingsgesetzen Zwillingsgitter an, welches aus sehr dünnen Zwillings­lamellen besteht, und von keiner einheitlichen Intensität ist. Die Zwillingslamellen sind bei manchen Teilen dicker, bei manchen Teilen aber dünner, und manchmal auch verschwindet das Zwillingsgitter. Das Mineral ist nach den mit dem U-Tisch gemessen Daten triklin. Die Winkel (OIO)A(OOI) ist 88°, (001)A[ N? ] = 6-7°. Aufgrund der optischen Eigen­schaften ist er also auch Anorthoklas. Nach der Nomeklatur von SMITH & MACKENZIE (1958) und MUIR (1952) aber Kalk-Anorthoklas („lime-anorthoclase"). Der Wert des optischen Achsenwinkels ist: 2 Va = 56—62°, also etwas höherer Wert, als der des ty­pischen Anorthoklases. Diese Differenz wird von um 10% höheren An-Gehalt verursacht (AOKI, 1959). Die ternären Feldspäte sind allgemein nicht homogen, sie enthalten sehr oft sog. perthitische, antiperthitische Entmischungen. Selbst die Benennung Anorthoklas ist in der Fachliteratur nicht ganz eindeutig. Die optische, strukturelle Eigenschaften des Anorthok­lases sind auch nicht ganz geklärt. Der Anteil der drei Feldspat-Phasen kann sich in gewis­sem Masse im Anorthoklas verändern, wodurch seine physikalischen Eigenschaften auch beeinflusst werden. Entstehungsbedingungen In den letzten Jahrzehnten erschienen viele Publikationen über die Feldspat-Megakris­tallen, die in den alkali Gesteinen vorkommen. Die Aufmerksamkeit der Fachexperten wurde durch den Umstand geweckt, dass das Wirtsgestein des Feldspates ultrabasische Einschlüsse wahrscheinlich von Mantelherkunft enthält. Die von der Antarktis, Nigerien, Australien, Amerika und Europa beschriebenen Alkali­Gesteinsvorkommen enthalten Feldspäte, die ähnliche Zusammensetzung aufweisen. Die Annahme, dass diese Kristalle mit ihrem Wirtsgestein gemeinsamen Magmen entstammen, ist mit Sr-Isotopenverhältnissen unterstützt. Nach den Untersuchungsdaten von CHAPMAN (1976) ist der Anorthoklas bei einem Druck­wert von weniger als 9 kb, unterhalb 1150—1200 °C stabil. Die typischen Charakterzüge der Entstehungsbedingungen : 1) die Megakristalle kommen in Alkali-Basalten vor (5 % < Ne-normativen Gesteine). 2) Das Wirtsgestein enthält ultrabasische Gesteinseinschlüsse. 3) Die Feldspat-Megakristalle sind Anorthoklase, oder Na-reiche Plagioklase, in hohem Struktur-Zustand. Alle diese Merkmale sind auch beim Basalt von Bárnaer Nagykő festzustellen. Man kann annehmen, dass die Feldspat-Megakristalle im tieferen Teil der Erdkruste, bei einer hohen Temperatur und unter grossem Druck entstanden, aber diese Feststellungen bedarf noch weitere Forschungen. Danksagung — Die Verfasserin spricht ihren besten Dank Herrn DR. KÁROLY FERENCZ der die Feldspat-Sammlung aus dem von L. JUGOVICS stammenden Nachlass übergab, aus. — Beim Herrn Dozenten DR. G. KURAT, dem Leiter der Mineralogisch-Petrographischen Abteilung, Wien, ausser­dem beim Herrn DR. F. BRANDSTÄTTER bedankt sie sich für die Mikrosonden-Analysen, sowie bei den Herren DR. GY. PANTÓ und JÓZSEF TAKÁCS für die Durchführung der Aufnahmen der Element­enverteilung.

Next

/
Thumbnails
Contents