Kaszab Zoltán (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 71. (Budapest 1979)

Noske-Fazekas, G.: Einige Daten zur optischen Untersuchung von Andesiten des Börzsöny-Gebirges, Ungarn

ausgefüllt. Aus diesen Texturanalysen kann darauf gefolgert werden, dass wir es miteiner dem Aufbruch des Andesits vorangegangenen, früheren Kristallakkumulation zu tun haben. Nach der Nomenklatur von E. D. JACKSON sind Plagioklas und Apatit als „cumulus"­Mineralien aufzufassen, während Amphibol und Piroxen als „post cumulus"-Mineral zu betrachten sind. Die Untersuchungen der Plagioklase mit dem Universaldrehtisch bekräfti­gen vollkommen diesen, vom Texturbild gezogenen Schluss. Die Plagioklase des Einschlusses weichen schon an Hand der einfachen mikroskopischen Beobachtungen von denen des einschliessenden Andésites, vor allem mit ihrer mehr ausgepräten Homogenität und ihrer einfacheren (nicht polisynthetischen) Struktur ab. Aufgrund der mit dem Universaldrehtisch vorgenommenen Messungen stellt sich übrigens heraus, dass die Häufigkeit der Plagioklas­zwillinge des Einschlusses sich von der Zwillingsgesetz-Häufigkeit der Plagioklase des ein­schliessenden Gesteins, ja sogar von den entsprechenden Werten des im Südraum des Bör­zsöny-Gebirges vorkommendenen Lavagesteine auf eine kennzeichende Weise unterscheidet (Abb. 3). Die frühren Untersuchungen (GOR AI 1951, NOSKE-FAZEKAS 1972) haben ausserdem nachgewiesen, dass die statistische Verteilung der Plagioklaszwillinge von der chemischen Zusammensetzung (Aziditätsgrad) und den physikalischen Umständen (Bildungstiefe) abhängig ist. In dieser Hinsicht liefert die statistische Verteilung der Plagioklaszwillinge des Einschlusses einen weiteren prägnanten Beweis. Vor einem cognaten Ursprung zeugt auch der An-Ceha\t der Plagioklase, der, wie be­reits festgstellt, wesentlich grösser (62,9%) als der /ÍAz-Gehalt der Plagioklase des einschlies­senden Gesteins (55,9%) ist. Allerdings muss dabei erwähnt werden, dass z. B. im Falle der Andésite des südlichen Börzsöny-Gebirges der An-Geha\t 65% beträgt. Aus diesem Grund liesse sich die frühe Kristallisierung des Einschlusses nicht erklären. Dagegen die Tatsache, dass der Einschluss sich in einem Gestein gefindet, dessen ,4/?-Gehalt viel kleiner als der Durchschnitt ist, weist darauf hin, dass er wirklich „blutsverwandt" d. h. cognate mit dem betreflenden Gestein ist. Da cognate Einschlüsse im allgemeinen in einer Magmakammer mit festem Untergrund (floored magma chamber) durch Kristallakkumulation (cumulus pro­cesses) Zustandekommen können, weist das Vorhandensein von „blutsverwandten" Ein­schlüssen auch daraufhin, dass das Magma nicht unmittelbar vom Mantel, sondern minde­stens durch eine sekundäre Magmakammer emporgestiegen sein muss. Schrifttum BURRI, C., PARKER, L. & WENK, E. (1967): Die optische Orientierung der Plagioklase. — Basel, 1-334. GORAI, M. (1951): Petrological studies on plagioclase twins. — Amer. Mineral., 36: 884-901. JACKSON, E. D. (1967): Ultramafic cumulates in the Stillwater, Great Dyke and Bushveld intrusions. — In: Ultramafic and related rocks (New York), p. 20-38. NOSKE-FAZEKAS, G. (1972): Feldspatuntersuchungen an den Andesiten des Südteiles des Börzsöny­Gebirges. — Ann. Hist.-nat. Mus. Nat. Hung., 64: 5-17. NOSKE-FAZEKAS, G. (1974): Feldspatuntersuchungen an den Dazitvorkommen des Südteiles des Börzöny-Gebirges. •— Fragm. Min. Pal., 5: 5-19. NOSKE-FAZEKAS, G. (1977): Feldspatuntersuchungen am Andesitvorkommen des Róka-Berges bei Szokolya (Ungarn). •— Ann. Hist.-nat. Mus. Nat. Hung., 69: 13-21. NOSKE-FAZEKAS, G. & EMBEY-ISZTIN, A. (1975): Petrologische Untersuchungen der Andesitintrusion von Nadap (Ungarn). — Ann. Hist.-nat. Mus. Nat. Hung., 67: 5-17. NOSKE-FAZEKAS, G. & EMBEY-ISZTIN, A. (1978): New data to the mineralogy of the basic intrusion around the village Szarvaskő, Hungary. — Ann. Hist.-nat. Mus. Nat. Hung., 70: 13-25. SMITH, J. V. (1974): Feldspat Minerals, 2. — New York, p. 1-690.

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