Kaszab Zoltán (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 70. (Budapest 1978)

Kecskeméti, T.: Paläobiogeographische Übersicht der Nummuliten-Fauna des Bakonygebirges

Siebenbürgischen Becken (Leghia) 7,1 (BOMBITA & MOISESCU 1968, BOMBITA 1975) und in den Alpes Maritimes (Col de Braus) 3,2 (BLONDEAU 1968). Die Faunen des Bakonygebirges stimmen in ihrer Zusammensetzung sowie in ihren Hauptmerkmalen mit den Faunen überein, die sich am nördlichen Rand der mediterranen Faunaprovinz ausgebildet haben, in den Einzelheiten sind jedoch schon Unterschiede vor­handen. Diese Unterschiede lassen sich in erster Linie auf die Zergliederung des Meeres in kleinere oder grössere Becken, Buchten und Arme, auf die Wassertiefe und Entfernung vom Ufer zurückführen, weil diese Faktoren die abweichenden Umweltsbedingungen hervorru­fen. Auf dieser Grundlage lassen sich 3 kleinere biogeographische Einheiten unterscheiden, die im grossen und ganzen mit dem Gebiet von der Ausbildung eines seichten Meeres (Südliches-Bakonygebirge), eines Archipels (Hohes-Bakonygebirge) und eines Beckens (Nordöstliches-Bakonygebirge) zusammenfallen (vgl. Abb. 1). Der Grundcharakter dieser Faunen, die voneinander auch stratigraphisch abgesondert werden können, wird in allen drei Einheiten durch diejenigen Arten bestimmt, die meistens in einer grossen Individuenzahl immer angetroffen werden können. Diese Arten sind: N. aturicus, N. perforants, N. miilecaput, N. maxi mus, N. variolarius, N. striatus, N. discorbi­nus, N. anomalus und N. anomaloides. Die Behandlung der gemeinsamen Charakterzüge und der oben erwähnten Grundfaunen wird zusammengefasst jeweils vor der Skizzierung der einzelnen biogeographischen Einheiten gegeben und dort immer nur auf die faunistischen Unterschiede und die lokalen Merkmale hingewiesen. Ein gemeinsames und sofort auffallendes Merkmal der Mehrheit der Fauna­elemente besteht im grossen, manchmal gigantischen Wuchs. Das Mitteleozän stellt in der Evolution der Nummuliten die zweite und zugleich die grösste Virenz-Periode dar. Die ein­zelnen Entwicklungsreihen enden im Oberlutct meistens mit grosswüchsigen Formen (A^. brongniarti, N. perforât us, N. miilecaput, N. maximus). So war es auch im Gebiet des Bakony­gebirges. Eine ebenfalls auffallende Erscheinung ist die im allgemeinen grosse Exemplaren­zahl sowie das in vielen Fällen massenhafte Auftreten der Generation mit einer Mikrosphäre. Ein grundlegendes Merkmal des Faunabildes besteht darin, dass die gemeinsamen Taxa einen ständigen und hohen Anteil (70-80%) aufweisen. Alle diese Erscheinungen weisen auf ein Meer hin, das in grossen Gebieten dauerhaft war und eine rasche Faunenkommunika­tion ermöglichte sowie auf das Vorhandensein von gleichen Umweltsbedingungen. In der Grundfauna sind die Endglieder der burdigalensis-perforatus- sowie der distans-irregularis­Reihe, N. perforatus bezw. N. miilecaput und A^. maximus am wichtigsten. N. perforatus erreicht seine maximale Häufigkeit im Hohen- und Nordöstlichen Bakonygebirge, N. miilecaput im ganzen Gebiet des Bakonygebirges und N. maximus im Hohen-Bakonygebirge. Etwas seltener, aber trotzdem ein wichtiges Element der Fauna stellt N. aturicus, besonders im Hohen-Bakonygebirge, dar. In einer kleinen Fraktion der Faunen spielen eine auch stratigraphisch wichtige Rolle die in einer mittleren Häufigkeit vorkommenden striate Form N. striatus sowie A^. discorbinus, die eine Begleitart von N. perforatus betrachtet werden kann. Die ebenfalls striate und kleinwüchsige Art N. variolarius und N, anomalus kommen sowohl vom stratigraphischen wie auch vom geographischen Gesichtspunkte aus zwischen ziemlich weiten Grenzen vor uns sind zahlenmässig überall bedeutend. In allen drei biogeographischen Einheiten tritt die Art N. anomaloides, die selten ist und kein zusammenhängendes Areal bedeckt, auf. Sie bildet ein interessantes Element der Nummuliten-Faunen. Etwa 90% der Fauna der biogeographischen Einheit vom Südlichen-Bakonygebirge wird von der vorhin behandelten Grundfauna geliefert. Der Rest verteilt sich zwischen den Arten N, crassus, N. majzoni und N. iohannis. Von diesen stellt die der burdigalensis-peiforatus-Reihe angehörende Art N. crassus ein wichtiges Faunaelement dar. Diese am nördlichen Rand der mediterranen Provinz all­gemein verbreitete Art besitzt eine verhältnismässig enge vertikale Verbreitung, sodass ihre Anwesen­heit vom stratigraphischen Gesichtspunkte aus recht wichtig ist. In einer mittleren Individuenzahl ist sie hauptsächlich in den Profilen des dem Hohen-Bakonygebirge benachbarten Gebietes anzu­treffen. N. majzoni und /V. iohannis vertreten je ein interessantes lokales Taxon der discorbinus­Gruppe. Sie kommen in einigen Profilen, stratigraphisch immer in einer Lage unterhalb von N. discor­binus rar vor. In der Fauna der biogeographischen Einheit des Hohen-Bakonygebirges bildet ebenfalls die

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