Kaszab Zoltán (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 65. (Budapest 1973)

Szelényi, G.: In memoriam Dr. Lajos Soós (1879-1972)

6 G. SZELÉN Yi Ung. Naturwissenschaftlichen Gesellschaft erhielt, dann über die Gattung Pkuro­tomaria (1913). Mit Vorliebe widmete sich Soós der Erforschung der Anatomie der Mollusken, bahnbrechend waren seine Untersuchungen an der Spermiogenese von Helix arbustorum (1910), und an der cpuergestreiften Muskulatur der Mollusken (1912). Als Ergebnis seiner diesbezüglichen Untersuchungen entstand seine umfang­reiche Arbeit über die systematische Anatomie der ungarischen Pulmonaten (1917). Als nach dem verlorenen ersten Weltkrieg 1919 in Ungarn die Räterepublik ausgerufen wurde, forderte die neue Regierung unter anderen Experten des Natur­historischen Museums auch Soós auf, durch populärwissenschaftliche Vorträge der naturwissenschaftlichen Bildung der Arbeiterschaft beizutragen. Der Wunsch war verständlieh, war doch Soós bereits als ausgezeichneter Vortragender und gewand­ter populärwissenschaftlicher Schriftsteller allgemein bekannt. Nach dem Zusammenbruch der Räterepublik wurde leider durch das nachfol­gende Regime seines diesbezüglichen Wirkens kein Verständnis entgegengebracht, die venia legendi wurde seitens der Universität widerrufen und das Verdikt des gegen ihn eingeleiteten Disziplinarverfahrens hat für ihm die Amtsbeförderung lange Jahre hindurch untersagt. Daß seine Arbeitskraft dadurch nicht im geringsten gebrochen wurde, bewei­sen seine nach diesem Zeitpunkt erschienenen Arbeiten. Im Jahre 1928 erschien seine glänzende Monographie der Gattung Alopia und auch seine bereits vor dem Krieg begonnenen Arbeiten über Möllns kenfaunistik, wie z. B. die Molluskenfauna der ungarischen Tiefebene (1915), wurden fortgesetzt, so über die Mollusken des Balkans (1924) und von Malta (1933), über arktische Mollusken Grönlands (1926), über Mollusken der ungarischen Grotten (1927) und der Nordöstlichen Karpathen (1940, 1941). Auf Grund seiner faunistischen Forschungen entwarf Soós als erster ungarische Zoologe die zoogeographische Einteilung des Karpathenbeckens (1934), die auffallend mit der pflanzengeographischen Einteilung übereinstimmt und eine rege Tätigkeit jüngerer Forscher auf diesem Gebiet entfachte. Als Krönung seiner Forschertätigkeit erschien im Jahre 1943 auf fast 500 Seiten das zusammenfassende Werk über die Molluskenfauna des Karpathenbeckens, das mit dem Großpreis des ung. Akademie der Wissenschaften beehrt wurde. Aber auch auf dem Gebiet der Paläontologie erwies sich Soós verdienstlich, veröffentlichte eine grundlegende Arbeit über die Vergangenheit der ungarischen Molluskenfauna (192(5) und trug bei zur Kenntnis der Molluskenfauna des Pliocens (1932) und des oberen pontischen Zeitalters (1934). Unter den zahlreichen populärwissenschaftlichen Abhandlungen die Soós während seiner jahrzehntenlangen Tätigkeit veröffentlichte soll besonders das Werk „Das Leben im Meer" (1931) hervorgehoben werden, das er mit G. ENTZ jr. verfaßte, dessen überwiegende Teil jedoch seinem Feder zu verdanken ist. Mit kurzer Unterbrechung redigierte Soós ab 1908 fast 30 Jahre hindurch die zoologische Zeitschrift der Ung. Naturwissenschaftlichen Gesellschaft: Állattani Közlemények und war auch Vorsitzender der Section für Zoologie desselben Ver­eines von 1932 bis 1935. Es war nur selbstverständlich, daß Soós im Jahre 1942 als korresp. und bald darauf als ord. Mitglied der Akademie der Wissenschaften gewählt wurde (diese Mitgliedschaft wurde im Jahre 1949 bei der Umoi'ganisierung der Akademie in eine Beratungsmitgliedschaft umgestaltet) und daß er im Jahre 1952 von der Akademie den Titel ,,Doktor der biologischen Wissenschaften'' er­hielt. Nach erfolgter Pensionierung ( 1935) arbeitet er noch lange Jahre hindurch uner­müdlich im Museum und erst als hochbetagter mit den zunehmenden Beschwerden

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