Kaszab Zoltán (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 64. (Budapest 1972)
Vincze-Szeberényi, H.: Plagioklaszwillinge von Baveno-Typ in den Andesiten von Pilisszentlászló
ANNALES HISTORICO-NATU RALES MUSEI NATIONALIS HUNGARICT Tomus 64. 1972. Plagioklaszwillinge von Baveno-Typ in den Andesiten von Pilisszentlászló Von HELGA VINCZE-SZEBERÉNYI, Budapest Das bei den Orthoklaskristallen schon langher bekannte Zwillingsgesetz wurde bei den triklinen Feldspäten zunächst von F. E. NEUMANN (1832) an Albit beobachtet. Gegenüber den Zwillingskristallen von monoklinem System unterscheidet man bei den triklinen Plagioklasen wegen des Fehlens der Symmetrieaxe eine rechte und eine linke Verwachsung der Baveno-Zwillinge : wenn das Zwillingskristall nach (021) verwachsen ist, spricht man von rechten Baveno-Zwillingen, wenn nach (021), so hat man mit einem linken Baveno-Zwillingsgesetz zu tun. Seit der Einfühlung der Messungen von Plagioklasen am Fedoroff-Tisch sind auch zu diesem Themenkreis zahlreiche Publikationen erschienen. Baveno-Zwillinge wurden in Plagioklasbestandteilen von Andesit- und Dazitgesteinen festgestellt, bei denen die Verwachsung nach der Ebene (021) bzw. (021) wohl zu messen war. C. BURRI und IL HUBER (1932) messen Baveno-Zwillinge bei Plagioklasen in jungen Vulkaniten von Burma, E. WENK (1933) und PALIUC (1932) in siebenbürgischen Vulkaniten. Alle diesen Verfasser erwähnen einen merkwürdigen Verwachsungstyp: es lassen sich solche kreuz- oder T-förmigen Penetrationszwillinge beobachten, bei welchen die (001 )Richtung des einen Gliedes parallel mit der (OlO)-Richtung des anderen Gliedes ist und vice-versa. PALIUC nennt diese Verwachsung „nicht-zwillingsmäßige Assoziationen von Plagioklas-Individuen". E. WENK beschreibt denselben Typ als parallele Verwachsung. A. STRECKEISEN (1932) hat ihn in banatischen Intrusivgesteinen beobachtet und als „Banater Verwachsung" bezeichnet, was auch durch die spätere Literatur übernommen wurde. In den Arbeiten von A. KÖHLER (1950), E. N. DAVIS (1957) und K. SOLDATOS (1961) figuriert schon dieser Begriff. In 1963 veröffentlichte C. BURRI einen längeren Aufsatz über die Zwillinge von ,,Banater Verwachsung". In dieser Arbeit bewies er mit Vektorberechnungen, daß die Zwillinge von banatischem Verwaehsungstyp eigentlich nach dem Baveno-Gesetz verwachsen waren, nur die Verwachsungsebene unregelmäßig war. Schon 1874 hatte G. TSCHERMAK an Hand ausgewitterter Labradoritkristalle von Verespatak diesen Typ beschrieben, nur wendeten ihm die späteren Verfasser keine Aufmerksamkeit. Nach der neueren Literatur über die Plagioklase (PARKER, BURRI & WENK 1967) handelt es sich um einen ziemlich seltenen bzw. noch nicht vollkommen erkundeten Zwillingstyp, der wegen seiner besonderer Verwachsungsform oft nicht erkannt wurde. Die von der Autorin des vorliegenden Aufsatzes untersuchten Andesitproben von der Umgebung von Pilisszentlászló stammen aus einem aufgelassenen Steinbruch westlich vom Kövecseshegy. Mikroskopisch ist das Gestein hell- oder mittelgrau, stellenweise lilarot und porös. Es enthält anfallend viele fremde Gesteinseinschlüsse, deren Durchmesser 2 bis 20 cm und deren Rand von Limonit dunkelbraun bis schwarz gefärbt ist. Die meisten Einschlüsse sind holokristalline, subvulkanische Gesteinsfragmente von doleritischem Typ. In diesen läßt sich gewisse nontronitische Zersetzung erkennen. Das einschließende Gestein ist Uypersthenandesit von mikrohemikristalliner-