Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 62. (Budapest 1970)

Jánossy, D.: Ein neuer Eomyide (Rodentia, Mammalia) aus dem Ältestpleistozän ("Oberes Villafrankium", Villányium) des Osztramos (Nordostungarn)

nüber dem Villanyer Gebirge gedeutet werden, das Gesamtbild ist jedoch eindeutig etwas verschieden von den genannten. Das völlige Fehlen von altertümlichen, zementlosen Wühlmäusen der Dolomys-Mimomys „Übergangsgruppe" wie Mi­momys stehlini,Cseria,P ropliomys, sowie Dolomys milled sehst — sprechen eindeutig gegen eine pliozäne Datierung. Alle diese Tatsachen sprechen dafür, dass die Tiergesellschaft nicht nur von den typischen oberpliozänen Faunen des Karpathcnbeckens wesentlich abweicht (Csarnóta 2, Ivanovce), sondern auch von einem Pleistozän, jünger als villányisch keine Rede sein kann. (Wurzellose Wühlmäuse fehlen praktisch völlig). Da wir aber mit keiner der genannten Beremender und Villanyer Faunen von einer völli­gen stratigraphischen Übereinstimmung sprechen können, dürfte angenommen werden, dass die Fauna von Osztramos 3 entweder die Lücke zwischen den zwei genannten Einheiten ausfüllt, oder etwas jünger ist, als die beiden Komplexe. Ungeachtet dessen, welcher der Fall ist, vertritt Osztramos 3 eine spezielle Phase, für welche ich die Benennung Borsoder Phase vorschlage (vom Borsoder Becken, in welchem die Fundstelle liegt). In dieser — wie ersichtlich — stratigraphisch ganz eindeutig definierbaren villányischen (nach früherer Nomenklatur „ohervillafrankischen", oder eher eingeschränkt „valdarnischen" (KRETZOI, 1956)) Tiergesellschaft können Trilo­phomys und der Eomyide Estramomys nur als lokale Relikte betrachtet werden, und sie haben keineswegs eine stratigraphische Bedeutung. Das Vorkommen von Eomyiden in diesem stratigraphischen Niveau ist übrigens nicht ganz i'remd in Europa, da die Spuren solcher Formen von Schernfeld (DEHM, 1962), Wöllersheim (TOBIEN, in HARTENBERGER, 1966, S. 600, Fussnote) usw. be­weisen, dass das sukzessive Vorkommen von Eomyiden mit der weiteren Anwendung der Schlämmethode in der nächsten Zukunft auch von geologisch jüngeren stratigra­phischen Einheiten in Europa zu erwarten ist. Gegenüber den, in den vergangenen Jahren aufgeschlossenen, ausgesprochen durch Kleinsäuger charakterisierten Faunen des Oberpliozäns, sowie des Altpleisto­zänsistvom Ältestpleistozän viel weniger bekannt. So ist eine Korrelation der Tier­gesellschaft von Osztramos 3 — ausgenommen das Karpathenbecken — ziemlich schwierig. Ebenso schwierig ist eine genauere feinstratigraphische Einstufung. Einige villányische Faunen Europas können in grossen Zügen mit unserer korreliert werden, so in erster Linie die von Schernfeld (DEHM, 1962; HELLER, 1967), wo höchst­wahrscheinlich Estramomys simplex vorliegt (Eomyidarum gen. et spec, indet.) und die Wühlmausfauna auffallend ähnliche Züge aufweist. Eine gewisse Ähnlichkeit dürfte auch mit Deinsdorf (HELLER, 1963) und Kadzielnia (KOWALSKI, 1958) als stratigraphisch auswertbar festgestellt werden. Es soll hier jedoch nicht einmal ge­wagt werden eine nähere Korrelation mit den „klassischen" westeuropäischen Villa­franche-Faunen versuchen zu wollen, die praktisch durch Grossäuger charakterisiert sind (z. B. Saint-Vallier, Senèze). Die Korrelation mit Osteuropa ist wegen der be­deutenden tiergeographischen Verschiedenheiten besonders schwierig. So ist es der­zeit noch nicht ganz klar, inwieweit (wenigstens teilweise) der Faunenkomplex von Kujalnik mit unseren Faunen gleichalt ist (SCHEWTSCHENKO, 1965). Diese Tatsachen sprechen allerdings dafür, dass unsere Kenntnisse bezüglich des Ältestpleistozäns noch immer ziemlich lückenhaft sind. Literatur. — BLACK, C. C: Fossil Mammals from Montana. Pt. 2. Rodents from the Early Oligocaene Pipestone Springs Local Fauna (Annals of Carnegie Museum, lift, 1, 1965, p. 1-48). — CHALINE, J. & MICHAUX, J.: Résultats préliminaires d'une recherche systématique de micromammifères dans le Pliocène et le Quaternaire de France (C. R. Acad. Sei. Paris, 262, 1966, p. 1066-1069). - DEHM, R.: Altpleistocäne Säuger von Schernfeld bei Eichstätt in Bayern (Mitt. Bayer. Staatssamml. Paläont. hist. Geol., 2, 1962, p. 17-61). — FAHLBUSCH, V.: Neue Eomyidae (Rodentia, Mamin.) aus einer aquitanen Spaltenfüllung von Weissenburg in Bayern (Mitt. Bayer. Staats­samml. Paläont. hist. Geol., Jt, 1968, p. 219-245). — FEJFAR, O.: Die plio-pleislozä-

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