Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 59. (Budapest 1967)
Kopek, G. ; Kecskeméti, T.: Zusammenhänge zwischen der perspektivischen Braunkohlenerkundung und den faziologischen und entwicklungsgeschichtlichen Problemen des Eozäns im Transdanubischen Mittelgebirge
scharf. Während im Nordosten die tonigen und untergeordnet die tonig-sandigen Ablagerungen vorherrschen, sind im Südwesten die kalkigen Fazies charakteristisch. Auf den ersten Blick ist man geneigt anzunehmen, dass das eine Gebiet eine tiefere Senkung von einer grösseren Verbreitung (nordöstlicher Teil), das andere dagegen (südwestlicher Teil) eine ufernahe kalkschlammreiehe Region darstellt. Die grossen Anhäufungen des Schuttmaterials im nordöstlichen Gebiet („Tokoder Sandstein") mit sich wiederholenden Brackwassereinlagerungen und die Ablagerungsbildung stagnierenden Charakters im Gegensatze zu der einförmigen Schichtreihe des BakonyGebirges überzeugen uns von der Unhaltbarkeit dieser Auffassung. Die Schotteruntersuchungen, die bereits im Gange sind, und die sedimentpetrographische Auswertung, die noch erfolgen muss, sind berufen, in beiden Gebieten die Richtung des Transportes vom Schuttmaterial, den Ursprung des Schuttes und die Anordnung der einstigen Festländer und Meere festzustellen. In der Verbindung der zweiten und dritten Welle der Ablagerungsbildung und in der Erkenntnis der weiteren Strukturbildung der beiden Gebiete spielt der sogenannte „Übergangshorizont" eine entscheidende Rolle. Dieser Horizont ist im Bakony-Gebirge als eine von Südwesten nach Nordosten fortschreitende Senkung (Assilinen-Kalksteine, paralische Braunkohlenbildung), im Nordosten dagegen als eine Hebung mit einer Regression anzutreffen. Diesem Horizont, wie wir darauf bereits früher hingewiesen haben (KOPEK & KECSKEMÉTI, 1964/b, KOPEK 1965), dürften im nördlichen Vorraum des Nordöstlichen Bakony-Gebirges und im südöstlichen Vorraum des Vértes-Gebirges solche Gebiete angehören, die für eine prognostische Erkundung lohnend sein können. Nach dem „Übergangshorizont" gelangen wir zu dem Zeitpunkt, in dem im bisherigen Bewegungsmechanismus des ganzen Mittelgebirges eine vorübergehende Änderung eintritt. Die bisherigen Bewegungen pendelnden Charakters bedeuteten auf Grund der zur Verfügung stehenden Angaben nur lokale, sich auf das Gebiet des Mittelgebirges auswirkende Erscheinungen. In diesem Zeitpunkt knüpft sich zu diesen eine neue Kraftwirkung, die vom regionalen. Charakter ist und mit der sich für einen grossen Teil Europas auswirkenden oberlutetischen Transgression in Verbindung steht. Diese Kraftwirkung, die eine allgemeine Senkung verursachte, fiel im grössten Teil des Bakony-Gebirges mit der Richtung der lokalen Kraftwirkung überein, sodass sie keine besondere Störung hervorgerufen hat. Im Nordosten aber, wo, wie das auch durch die vorhin behandelte Regression gezeigt worden ist, die lokale Bewegungstendenz nach oben hin gerichtet war, erfolgte ein Kampf zwischen den beiden entgegengesetzten Kraftwirkungen. Diese Unausgeglichenkeit dominiert dann während der ganzen Dauer der Bildung der perforatus- und der striatus-Schichten und verursachte in der Ablagerungsbildung stellenweise eine Stagnierung, die Wiederholung von Brackwasser- und marinen Schichten, lokal auch die Entstehung von Braunkohle, während sie an anderen Stellen zur Anhäufung von Schuttmaterial in grossem Masse führte. Das Zusammenstossen der beiden entgegengesetzten Bewegungstendenzen führte scheinbar zu grösseren als die bisherigen Spannungen. Infolgedessen hat sich die oben geschilderte Stagnierung der Ablagerungsbildung bezw. die Bewegungsserie der Oszillationen auch auf das Gebiet des Nordöstlichen Bakony-Gebirges erstreckt wo ihre Spuren als lokale Diskordanzen, sandig-tonige Zwischenlagerungen und linsenförmig erfolgte Braunkohlenbildung zurückgelassen wurden. Der Auftritt der kräftigeren Kraftwirkungen bezw. der grösseren Spannung wird auch dadurch unterstrichen, dass in beiden Gebieten und in beiden Horizonten Tuffstreuung stattfand. Der Gleichgewichtszustand wurde erst im N. mülecaput-Horizont hergestellt, als