Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 59. (Budapest 1967)

Andreánszky, G.: Neue und interessante tertiäre Pflanzenarten aus Ungarn V.

Clethra palaeoarborea n. sp. (Taf. IV. 17., 18.) Blatt gestielt, Stiel am Abdruck nur in einer Länge von 3 mm erhalten, Spreite breit elliptisch-lanzettlich, an beiden Enden etwa gleichmässig verschmälernd, am Grund kurz keilförmig, an der Spitze eher spitz, 8—9 cm lang und 3,8 cm breit, im unteren Drittel ganzrandig, im oberen 2 / 3 fein gesägt-gezahnt mit etwas nach vorne gerichteten Zähnchen, die von einander etwa 3,5 mm enfernt stehn. Die Bucht zwi­schen den Zähnen ist abgerundet. Hauptader stark, Seitenadern erster Ordnung sehr dünn, die stärkeren mit dünneren und kürzeren gemischt, die stärkeren in einer Zahl von etwa 9—12-Paar, sie entspringen in einem nicht einheitlichen Winkel (45—60°), dann laufen sie ziemlich gerade aber ungewiss bis sie gegen den Rand zu, oft aber schon in der Mitte der Halbspreite verzweigen und die Zweige hie und da mit einander anastomisieren. Die ganz feine Nervatur bildet ein schütteres Netz. Die Blattabdrücke die wir aus dem unter-oligozänen Schiefer von Kiseged zu dieser Art rechnen, entsprechen in sämtlichen Eigenschaften der rezenten C. arborea AIT. Aus dem unter-oligozänen Schiefer von Kiseged bei Eger. Syntypen 3921 und 2430 aus dem Museum von Eger. Die oben angegebene rezente Art mit der wir unser Blatt sogar als identisch be­trachten können, lebt zur Zeit auf der Insel Madeira. Sie wurde auch von der Insel Teneriffa der Kanaren angegeben ist aber von dort nach PITARD & PROUST (Les Iles Canaries. Flore de l'Archipel, 1908, 465) seitdem verschwunden. Die hier beschriebene Art ist bei weitem nicht identisch mit C. helvetica HEER, Fl. tert. Helv. III, 1859, Taf. CI, 36, welche fossile Art wir geneigt sind aus der Gattung Clethra vollkommen auszuschliessen und eher in die Gattung Cupanites einzureihen und dort mit C. neptuni (UNG.) SCHIMPER ZU vereinigen (ANDREÁNSZKY, in Ann. Hist.-nat. Mus. Nat. Hung. 57, 1965, 70), obwohl HEER seine Art ebenfalls mit Clethra arborea AIT. in Beziehung bringt. Clethra palaeoarborea n. sp. wie auch C. arborea Ait. sind aber mit der fossilen Art C. cf. barbùtervis SIEB. & Zucc. (ANDREÁNSZKY in Studia Biol. Hung. 5, 1966 103, fig. 98) spezifisch Dei weitem nicht identisch . Letztere aus dem oberen Oligozän stammende Fossilie besitzt eine viel regelmässige«; Aderung, die Seitenadern erster Ordnung ent­springen in ziemlich gleichmässigen Abständen und unter einem viel einheitlicheren Winkel. In diesem Fall handelt es sich um eine Ost-asiatische Verwandtschaft (mit C. barbinervis SIEB. & Zucc.) wogegen C. arborea AIT. makaronesisch ist. So ist C. arborea als ein recht langlebiger, konservativer Taxon aufzufassen. Der Strauch vertritt den Laubtypus betreffend einen Übergang zwischen dem hartlaubigen und dem lorbeerblättrigen und gedeiht tatsächlich in einem sehr ausgeglichenen Klima von mediterranem Charakter, d. h. mit Winterregen und Sommerdürre wo aber die Wirkung der Sommerdürre durch den stetig hohen Dunstgehalt der Luft erheblich herab­gesetzt wird. Eine weitere, konservative und langlebige Art, die in der unter-oligozänen Flora von Kiseged ebenfalls vorkommt, ist Pleiomeris canariensis (WILLD.) DC. (ANDRE­ÁNSZKY, in Ann. Hist.-nat. Mus. Nat. Hung. 57, 1965, 64, Abb. 9). Der Laubtypus dieses Hochstrauches ist ganz ähnlich, nach dem gegenwärtigem Standort der beiden ist es aber anzunehmen dass Clethra arborea AIT. eine etwas höhere Feuchtigkeit beansprucht als Pleiomeris canariensis (WILLD.) DC. Tafelerklärung Taiel I. 1. cf. Leptochilus auriculatus (LAM.) C. CHR. Kiseged bei Eger, unteres Oligozän, 4086, Museum Eger, Teilansicht, 6 X 2. cf. Leptochilus auriculatus (LA.) C. CHR. Kiseged bei Eger, unteres Oligozän, 4086, Museum Eger, Teilansicht, 10 X

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