Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 59. (Budapest 1967)

Rubzow, I. A.: Über die Kriebelmücken Ungarns (Simuliidae, Diptera)

Ungarns vor. Jedoch sind dem Verfasser moderne systematische Arbeiten speziell über die Kriebelmückenfauna Ungarns momentan nicht bekannt. Der vorliegende Aufsatz ist das Ergebnis der systematischen Aufarbeitung neuer Sammlungen der Kriebelmücken, welche vor allem im Laufe der letzteren Jahrzehnte in Ungarn durch S. TÓTH, F. MIHÁLYI und von anderen durchgeführt wurden. Sie umfassen 125 mit dem Kescher oder in automatischen Lichtfallen gefangene Exem­plare. Natürlicherweise vertreten sie bei weitem nicht die vollständige Kriebel­mückenfauna Ungarns. Trotzdem stellten wir unter diesen 11 Arten fest, darunter einige neue Formen (3 Unterarten), was angesichts der wenigen Sammlungen als ein bedeutender Erfolg zu betrachten ist und die hohe Qualifikation der Einsammler bezeugt. Bei der Mehrheit der Arten ist eine Bestimmung möglich. Es ist beachtens­wert, dass unter diesen die Kolumbatscher Mücke — der bösartigste und am massen­haftesten vorkommende Blutsauger der Donauländer — fehlt. Im Zusammenhang mit dem bedeutenden Fortschritt der Taxonomie der Kriebelmücken im Laufe der letzteren zwei Jahrzehnten sind die weiter oben erwähnten und bisher vorherrschen­den Vorstellungen von J. SCHINER, mehr als hundert Jahre überhohlt und müssen Korrekturen und Ergänzungen unterzogen werden. Diesem Ziel ist im Wesentlichen auch unser Aufsatz gewidmet. Wir geben keine Beschreibung über bekannte Arten, da dies bereits in Spezialwerken erfolgt ist (RUBZOW, 1956 und RUBZOW, 1959—1964). Die systematische Übersicht der ganzen Kriebelmückenfauna Ungarns ist vor allem zufolge des fragmentarischen Zustandes der Sammlungen kaum möglich, jedoch das Vorhandensein hochqualifizierter Entomologen in Ungarn gestattet uns den Wunsch zu äussern, dass die Sammlung fortgesetzt wird. Das Wesentliche hierbei ist — die Vervollkommnung der Methodik — die Sammlung von präimaginalen Stadien und die Züchtung von Kriebelmücken aus Puppen. Ohne dies ist es unmöglich, weder die Fauna der Kriebelmücken kennen zu lernen, noch eine moderne Beschreibung der Art zu geben. Die Holotypen der im Aufsatz beschriebenen Formen sind im Unga­rischen Naturwissenschaftlichen Museum aufbewahrt. Prosimulium fuscipes (Ros.) (Abb. 1) ROSER, 1840, I: 52 (Simulium); RUBZOW, 1956: 245, Abb. 69; RUBZOW, 1961: 179, Abb. 71. Die Arten der Gattung Prosimulium, aus Mitteleuropa, die zahlreichen Hinweise in der Literatur unbeachtet gelassen, blieben äusserst minimal erkannt und noch weniger untersucht. Die Gründe hierfür liegen in der Schwierigkeit die zu dieser Gattung gehörenden Arten zu erkennen, weiters in ihrer verhältnismässigen Selten­heit, was mit der Beschränktheit ihrer Brutstätten (insbesondere in den kleinen Gebirgsströmen) zusammenhängt. Die heutige Feststellung der Arten dieser Gattung erfordert eine vergleichende Untersuchung der Genitalien der çf çf und der feinsten Einzelheiten der Struktur der Larven und Puppen. In der üblichen Praxis der Sammlung werden vom Sammler zumeist nur Ç 9 eingefangen, die ihrem Äusseren nach selbst mit fernen Arten über­einstimmen und auf Grund der äusseren Merkmale praktisch fast nicht genau be­stimmt werden können. Hierher stammen die ungenauen Hinweise in der Literatur. Bis zu den allerletzten Zeiten wurde von den dunkelbeinigen Formen Mitteleuropas gewöhnlich Pros, hirtipes (FRIES) angegeben, welche man in Skandinavien beschrie­ben hat. Heutzutage unterscheidet man in Skandinavien ausser Pros, hirtipes noch 3—4 neubeschriebene Arten (früher als Pros, hirtipes bestimmt). Das Vorkommen dieser skandinavischen Art in den Alpen scheint jetzt immer mehr für zweifelhaft.

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