Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 59. (Budapest 1967)

Kaszab, Z.: Ergebnisse der zoologischen Forschhungen von Dr. Z. Kaszab in der Mongolei 114. Reisebericht der IV. Expedition

Coleoptera ergeben ein wertvolles Material. Wo es das Wetter und die Geländever­hältnisse erlaubten, hatte ich die Malaise-Falle oft in der Umgebung meines Lager­platzes aufgestellt und habe mit ihr an Qualität und Quantität hervorragendes Material sammeln können (7156 Exemplare). Zu dieser Expedition gebrauchte ich auch die weitverbreitete Ethylenglycol­Bodenfalle. Auf fast 1000 km Reiseweg grub ich an 7 Stellen etwa 90 Bodenfallen ein. Obwohl auf dem bei Ulan-Baator liegenden Bogdo ul Plateau alle meine 17 eingegrabenen Fallen von Wildschweinen herausgewühlt, ferner bei Jesönbulag meine 10 Fallen (sämtlich) und 120 km westlich von Zag im Gebirge Süd-Changaj 6 Fallen (von 10) von Hirten herausgenommen wurden, ergab sich doch ein sehr wertvolles und mannigfaltiges Material. Dabei sind viele solche Arten, die ich mit anderer Methode nicht sammeln konnte (14 901 Exemplare). Die Nachtsammlung war trotz des anhaltenden schlechten Wetters sehr erfolg­reich. Während der Expedition, mit Ausnahme von 2 Nächten, sammelte ich jede Nacht bei Lampenlicht, auch bei starkem Wind, bei Regen oder Kälte. Bei 3° C war noch ein wenig Flug. Diesem ist es zu verdanken, dass das in jeder Beziehung unvergleichbar schöne Lep idopter a-~Ka,terisd von allen Seiten zusammenkam (schät­zungsweise 8500 Exemplare). Natürlich ergab die Nachtsammlung bei den anderen Insekten auch viel wertvolles und mannigfaltiges Material (gesamtes bei Lampen­licht gesammeltes Material 23 490 Exemplare). Am Tag arbeitete ich mit allgemein bekannten Sammelmethoden, welche die Geländebeschaffenheit erforderte oder ermöglichte. Die wichtigsten Methoden waren: Sieben, Schwemmen, Kötschern, und einzeln Sammeln. Leider hatte ich nur an wenigen Orten Gelegenheit zu kötschern, weil unser Weg zum grossen Teil durch öde oder wüstenhafte Gebiete führte, und die Steppen grünten noch nicht oder waren stellenweise abgeweidet. Ausser dem Insekten-Material sammelte ich zahlreiche Spinnen und Reptilien. Einige gesammelte Säugetiere veranschaulichen die speziellen, einheimischen Arten und Unterarten des Gebietes. Das bereiste riesige Gebiet war ausserordentlich abwechslungsreich : Taigawald, hochgebirgige Steppenwiesen, Halbwüsten und Wüsten wechselten miteinander. Einzelne grosse Gebirge, Bergketten, Becken, aber besonders die westlichen Grenz­gebiete verfügen über eine eigene Fauna. Deswegen ist es nicht verwunderlich, dass die Art-Zusammensetzung des gesammelten Materials sehr mannigfaltig ist. Ganz gewiss werden bei der Aufarbeitung viele für die Wissenschaft neue Arten zum Vor­schein kommen. Die grösste wissenschaftliche Bedeutung meiner IV. Expedition in die Mongolei sehe ich darin, dass vor mir im Becken Beger nuur, in den Gebirgen Zachuj Gobi, Az Bogd ul und Tachijn Schar nuruu noch kein Entomologe war; und alles, was ich in diesem Gebiet sammelte, ist für die Wissenschaft ganz neu. Als ein bedeuten­des Ereignis ist auch zu werten, dass es mir gelang, Wildpferde im Gebirge Tachijn Schar nuruu zu beobachten. Die Aufarbeitung des gesammelten, sehr umfangreichen Materials wird natürlich längere Zeit in Anspruch nehemen. Aber im Rahmen der internationalen Zusammen­arbeit hoffe ich, dass die wissenschaftliche Auswertung des Materials in einigen Jahren im Druck erscheint. Wie bei meinen vorangegangenen Expeditionen verbindet mich mit den zu­ständigen Personen der Mongolischen Akademie der Wissenschaften wie auch der Ungarischen Akademie der Wissenschaften aufrichtiger Dank für die weitgehende Unterstützung, welche die Expedition ermöglichte.

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