Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 59. (Budapest 1967)
Kaszab, Z.: Ergebnisse der zoologischen Forschhungen von Dr. Z. Kaszab in der Mongolei 114. Reisebericht der IV. Expedition
nördlichen Teil der grossen Seen geführt wurde. Dabei war auch mein Freund A. BOLD — der mich auf meiner I. Expedition begleitete — und sammelte Insekten, die ich zur Aufarbeitung bekommen konnte. Im Jahre 1964 sammelte eine vorzüglich ausgerüstete, deutsch-mongolische biologische Expedition mit vielen Teilnehmern in der Westmongolei, wobei auch Insekten gesammelt wurden. Ihr gehörte der Entomologe Herr Dr. K. K. GÜNTHER, Berlin an. Sein Insektenmaterial gibt uns Gelegenheit, die bisherigen Kenntnisse auf diesem Gebiet zu vervollständigen. Nach allen diesen Voraussetzungen schien mir die faunistische Erforschung des Gebietes bei weitem nicht ausreichend, deswegen nahm ich mir vor, während meiner IV. Expedition im fernen westmongolischen Gebiet, vor allem im dschungarischen Gobi und im südlichen Teil der grossen Seen, zu sammeln. Das Ergebnis übertraf meine höchsten Erwartungen, obwohl ich mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, da ich meine Arbeit praktisch ganz allein ausübte; ausserdem gaben mir die Wetter- und Geländeverhältnisse, die Verpflegung, die Wasser- und Benzinversorgung viele Sorgen und stellten mich oftmals vor schwere Aufgaben, doch konnte ich eine unvergleichlich grosse Sammlung schaffen, welche alle bisherigen um ein vielfaches übertrifft. Exkursionen in die Umgebung der Hauptstadt Die Vorbereitung der Expedition kostete mich viel Zeit, weil ich ganz gründlich organisieren und alle möglichen Zwischenfälle in Betracht ziehen musste. Nach den Erfahrungen meiner vorangegangenen Expeditionen bemühte ich mich, auch die Wartezeiten auszunützen. Am Tag nach meiner Ankunft, am 2. Juni, unternahm ich sofort in den etwa 80 km nordöstlich der Hauptstadt liegenden Erholungsort Terelz eine eintägige Exkursion. Entlang des zum Erholungsheim führenden Weges sah ich so interessante, reiche Beute versprechende Stellen, dass ich den Ort am 14. Juni noch einmal aufsuchte. In dieser Zeit ist die Vegetation vorfrühlingsmässig ; auf der feuchten Wiese standen die Hahnenfussgewachse in schönster Blüte, aber die Weide trug erst Kätzchen und die Laubbäume trieben Knospen. Ich sammelte einzeln unter Steinen, kötscherte von verschiedener Vegetation und sammelte mit der MalaiseFalle sehr erfolgreich [Gliilopoda 44, Psocoptera 1, Thysanoptera 75, Coleoptera 965, Hymenoptera 444, Diptera 512, Lepidoptera 16, Rhynchota 111, Insekten-Larven 5, Araneae 22 und Acarina 1 Exemplar). — Am 4., 9. und 10. Juni und auch am 27. Juli ging ich in das von mir in jedem Jahr aufgesuchte Tal Nucht sammeln, welches im Gebirge Bogdo ul liegt, und arbeitete mit den verschiedensten Methoden in jeder Höhe vom Grund des Tales bis zum Plateau (1600—2000 m). Als besonders erfolgreich erwies sich die Malaise-Falle. Mit der im Talgrund, in einer Waldlichtung aufgestellten Falle wurden in einigen Stunden mehr als 1000 Fliegen gefangen. Erfolgreich war auch das einzelne Sammeln von Schmetterlingen mit dem Netz, besonders bei den Vorfrühlingsarten. Ausserdem kötscherte ich in jeder Höhe, auf dem Plateau siebte ich und grub am 4. Juni 17 Boden-Fallen ein, welche ein paar Tage später herausgewühlt worden waren. In diesem Gebiet waren so viele Wildschweine, dass sie ausnahmslos alle meine Fallen gefunden hatten, das Ethylenglycol war ausgetrunken oder die Fallen weggeschleppt worden. Trotzdem grub ich die Fallen wieder genau dort ein, in der Hoffnung, dass einige blieben. Als ich am 27. Juli den Ort wieder aufsuchte und meine Fallen herausnehmen wollte, fand ich nur in 3 Fallen einige Reste, die anderen wurden wiederum von den Wildschweinen herausgewühlt und vernichtet. Trotzdem war ich mit der Nuchter Ausbeute zufrieden, weil sie mir