Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 59. (Budapest 1967)
Kol, E.: Kryobiologische Untersuchungen im Tale des Késmárker Grünen Sees in der Hochen Tatra
Wasserstoffion - Konzentrationsmessungen Fundstelle (Meereshöhe 1600-1700 m) (Substrat Granit) Schneeoberfläche aus einer Tiefe von Wandseite des Schneefeldes Fundstelle (Meereshöhe 1600-1700 m) (Substrat Granit) Schneeoberfläche 10 cm 20 cm 3 5 cm Wandseite des Schneefeldes Bei Gr. Papyrus Taler Wasserfall 5. 5 5 2 Gross Papyrus Tal 5. 5 4 8 " " " andere Schnee 5. 2 4 8 Unter d. Deutsche Leiter 5 4 5. 2 5 2 5. 2 5. 1 " " " andere Schnee 5. 5 5. 2 5 0 5. 2 Kryovegetation Der farbige Schnee der Hohen Tátra hat das Interesse der Alpinisten schon seit langer Zeit erweckt und wir finden zahlreiche diesbezügliche Angaben in der Literatur (CZIRBESZ 1772, BUCHHOLTZ 1783, CHALUBINSKI 1879, GBOSZ 1918, GYŐRFFY 1923, 1927, ROSTAFINSKI 1881). Die Untersuchungen der schneebewohnenden Mikroorganismen der Hohen Tátra begannen dagegen nur vor wenigen Jahrzehnten (GYŐRFFY 1927 a, b, KOL 1927, 1928, 1965, 1966, PARYSKT 1951. POSPISIL 1950, ROSTAFINSKI 1881, SCHERFFEL 1904, 1910, 1914, SIEMLNSKA 1951 a, b, 1956, STARMACH — KAWECKA 1965). Wir stehn aber noch weit von einer vollkommenen Kenntnis der Schneevegetation dieses prächtigen Gebirges. Auf Tabelle II. finden wir die Mikroorganismen der untersuchten Schnefläche im Tal des Késmárker Grünen kSees. Die ganze Schneevegetation der Hohen Tátra gehört in den höchsten III. Kryovegetationstypus. Aus den Untersuchungen wurde es klar dass die Schneevegetation dieses Gebietes an Arten verhältnismässig reich ist, an Individuenzahl kann sie aber eher als arm betrachtet werden. In diesem Tal häuft sich eine sehr interessante Algengesellschaft zusammen. Wir finden die Zellen der den roten Schnee der Hohen Tátra verursachenden Algenart Chlamydomonas nivalis in einer grösseren Zahl als die Alge Koliella tatrae die den grünen Schnee der Kalkgebiete hervorruft. In diesem Tal fand ich ferner zwei sehr seltene Algenarten. Die eine, roten Schnee verursachende Algenart ist Chlamydomonas sanguinea, die nur aus Süd-Amerika bekannt war und die ich nur in der neueren Zeit in Europa in den Alpen (KOL 1901) und auf dem roten Schnee Norvégiens (KOL 1963) beobachten konnte. Die andere ist Tetraedron valdezi, welche Algenart aus Nord-Amerika bekannt war und die ich auch im Schnee des Balkans fand (KOL 1958). Die die Mikroorganismengesellschaft der Kryobiotope bildenden Kryobionten gehören hauptsächlich zu den Grünalgen (Chlorophyta): Chlamydomonas nivalis (Fig. 5 — 8), Chlamydomonas sanguinea (Fig. 26 — 30), Koliella tatrae (Fig. 10 —18), Raphidonema brevirostre (Fig. 31), R. nivale (Fig. 4), R. sabaudum f. tatrica (Fig. 1 — 3), Scotiella nivalis (Fig. 33 — 35, 40), Stichococcus nivalis (Fig. 32), Tetraedron valdezi (Fig. 22 — 24). Zwei Schneepilze, der Schneestern Ghionaster nivalis (Fig. 19 — 22, 38) und Ch. bicornis (Fig. 36) sind auch echte Kryobionten, wie auch die in die Gruppe der Bacteria gehörenden Arten : Chlorobacteria sp., Sorochloris aggregata var. nivicola (Fig. 41). In den Schneeproben fand ich dagegen auch mehrere kryoxene Algenarten, darunter die Grünalgen (CHLOROPHYTA): Cylimlrocystis brébissonii var. minor (Fig. 37), Oocystis gigas var. borgei f. nivicola (Fig. 25), Pleurococcus vulgiris var. cohaerens (Fig. 39) und Mesotaenium macrococcum var. micrococcum (Fig. 9). Die in den Schneeproben vorkommenden Blaualgenarten (Cyanophyta) sind sämtlich von einem kryoxenen Charakter : Qloeocapsa alpina, Gl. kützingianum, Gl. ralfsii, Gl. sanguinea und Stigonema mamillosum. Unter den, diese Mikroorganismengesellschaft bildenden 22 Arten gibt es 13 Chlorophyten, 5 Cyanophyten, 2 Schneepilze und 2 Bakterien, von denen 13 Arten Kryobionten sind, 9 Arten dagegen kryoxen.