Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 59. (Budapest 1967)
Kol, E.: Kryobiologische Untersuchungen im Tale des Késmárker Grünen Sees in der Hochen Tatra
ANNALES HISTORICO-NATURALES MUSEI NATIONALIS HUNGARICI Tomus 59. PARS BOTANICA 1967. Kryobiologische Untersuchungen im Tale des Késmárker Grünen Sees in der Höchen Tatra Von ERZSÉBET KOL, Budapest Das im südlichen Teil der Granit-Tatra gelegene malerisch schöne Tal des Késmárker Grünen Sees (Zelené Pleso) gehört in kryobiologischer Hinsieht zu den interessantesten Punkten der Hohen Tátra. In das Tal des am Fusse der Késmárker Spitze gelegenen Sees werden die Schneemassen und damit auch die Schneealgen des Grossen Papyrus-Tales und des oberhalb gelegenen Gebietes vom Wind hineingeweht. Dabei finden wir auf der anderen Seite die Kaik-Tátra nahe, woher die den grünen Schnee hervorrufenden Mikroorganismen auch dieses Gebiet erreichen. Deshalb betrachte ich dieses Gebiet so interessant da hier die Mikroorganismen der silikotrophen wie.auch der kalcitrophen Schneefelder gemeinsam vorkommen. Obwohl hier der Schnee einen silikotrophen Charakter aufweist (Taf. L), findet man jedoch auch solche Mikroorganismen die auf kalcitrophem Schnee des Kalkbodens gedeihen und deren pH Amplitude genügend gross ist dass sie auch auf einer silikotrophen Schneefläche von einer niedrigeren Wasserstoffionenkonzentration lebensfähig sind obwohl sie nie in einer grösseren Masse auftreten. Im vorliegenden Aufsatz beabsichtige ich die Mikroorganismen der Schneefelder der Ungebung des im Papyrus-Tal befindlichen Wasserfalles und der Deutscher Leiter am Fuss der Késmárker Spitze, beide Orte im Tal des Késmárker Grünen Sees gelegen, zu besprechen. pH-Messungen Ich führte pH-Messungen auf den Schneeflächen der Hohen Tátra in verschiedenen Jahren durch. Die beigefügte Tabelle enthält die zusammenfassenden Ergebnisse der im Tal des Késmárker Grünen Sees auf Zahlreichen Schneefeldern, immer im Juli und im August vorgenommenen pH-Messungen. Sämtliche Messungen erfolgten auf Schneeflächen die auf Granitboden lagen, in einer Meereshöhe von 1600—1700 m. Aus der Tabelle ist es ersichtlich dass der pH-Wert des Schnees in dieser Gegend zwischen 5,2 und 5,5 schwankt, es handelt sich also um einen silikotrophen Schnee. Der pH-Wert ist in verschiedenen Tiefen verschieden. Er ist am höchsten auf der Oberfläche, 5,5. Schon in einer Tiefe von 10 cm nur 5,2. Der am Grund des PapyrusTales gelegene Schnee zeigte 20cm tief einen Wert von nur 4,8. Im inneren des Schnees ist der pH-Wert über mehrere cm beständig, ich fand z. B. einen pH Wert 5,2 von 10 bis 35 cm Tiefe. Auf der dem Granit zugewendeten Seite des Schnees ist der pHWert etwas niedriger, 5,2 als auf der Oberfläche der Schneemassen (Tab. L).