Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 56. (Budapest 1964)

Báldi, T.: Über das Alter des "Pectunculussandes" von Törökbálint und das Problem der Oligozän-Miozän-Grenze

ANNALES HISTORICO-NATURALES MUSEI NATIONALIS HUNGARICI Tomus 56. PARS MINERALOGICA ET PALAEONTOLOGICA 1964. Über das Alter des „Pectunculussandes" von Törökbálint und das Problem der Oligozän-Miozän-Grenze Von T. BÁLDI, Budapest Für den Typus des im Mittelgebirge NW —Ungarns weit verbreiteten ,,Pectun culussandes" wird gewöhnlich das seit lau gern bekannte, fossilreiche Vorkommen bei Törökbálint gehalten. Diese Ablagerungen wurden lange einstimmig dem Oberoli­gozän zugeschrieben, doch in den jüngsten Zeiten bezweifelten mehrere Verfasser diese Bestimmung und nahmen eine Stellung für das untermiozäne aquitanische Alter der Fauna von Törökbálint ein. Das Alter des ,,Pectunculussandes" von Törökbálint hielt HOFMANN, der ihn als erster beschrieben hatte (1871) für Oberoligozän (,,K. Mayers Aquitan —Stufe"). Später war TH. FUCHS (1893) zwar mit dieser Feststellung einverstanden, aber missbilligte die Anwendung der Benennung ,,aquitaniseh" nicht nur für den ,,Pec­tunculussand", sondern für alle oberoligozänen Bildungen. Seines Erachtens waren nämlich die von MAYER aquitanisch genannten Ablagerungen in der Umgebung von Bordeaux jünger, als die Schichten von Kassel und Törökbálint und schlug daher vor, einen neuen Namen, und zwar die Benennung ,,Chattien", für die letz­teren Bildungen einzuführen. Somit spielte die Fauna von Törökbálint in der Her­beiführung der Streite um die Frage „Chattien —Aquitanien" nicht geringe Rolle. Die Probleme, die bei den Berufungen und Auseinandersetzungen aufgetaucht sind, können folgenderweise gruppiert werden. 1. Hatte FUCHS recht, indem er behauptete, die Schichten von Kassel seien älter als der Stratotypus des Aquitan (wenn wir darunter die Stratotypen ver­stehen, welche durch die Konferenz über das Neogen in 1959 bestimmt worden sind)? Die Antwort auf diese Frage ist auf Grund der Beweiskraft der in verschie­denen Richtungen durchgeführten Untersuchungen fast allgemein affirmativ. 2. War die Korrelation von HOFMANN und FUCHS richtig, auf deren Grund die Schichten von Törökbálint mit dem Oberoligozän von Kassel gleichaltrig erklärt worden sind? Dieser Standpunkt wurde von den folgenden Verfassern angenommen: A. KOCH, H. RÖCKH, F. SCHAFARZIK, K. KULCSÁR, J. NOSZKY senior, A. FÖLDVÁRI, L. MAJZON, F. HORUSITZKY, E. VADÁSZ, L. BARTKÓ, I. Cs. MEZNERICS in 1961, J. SENES bis 1956, V. CECHOVIC, R. L. MERKLIN. Folgende Verfasser haben ihn bezweifelt und die Fauna von Törökbálint dem Untermiozän (bzw. in diesem Sinne dem Aquitanien) zugeschrieben: I. Cs. MEZ­NERICS in 1956, J. SENES von 1956 an, E. SZŐTS, I. CICHA. 3. Sind die Fauna von Eger und die von Törökbálint gleichaltrig (I. Cs. MEZNERICS, J. SENES) oder ist die Fauna von Eger ein bisschen jünger, als die von Törökbálint (K. TELEGDI-ROTH, J. NOSZKY sen.), bzw. gehört die Fauna von Eger bereits zum Untermiozän und die Fauna von Törökbálint zum Oberoligozän (I. GAÁL, F. HORUSITZKY)?

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