Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 55. (Budapest 1963)
Jánossy, D.: Die altpleistozäne Wirbeltierfauna von Kövesvárad bei Répáshuta (Bükk-Gebirge)
die altpleistoz\xe wirb elt i erfaun a von kövesvárad 135 Paläoökologie und Faziescliarakter der Fauna Während der Beschreibung einzelner Arten wurde schon darauf hingewiesen. dass die Zusammensetzung der Fauna — wiederum die grösste Vorsicht vor Augen haltend — einige paläoökologische Folgerungen gestattet. Das gleichzeitige Vorkommen von Crocidura und Rhinolophus spricht neben den CellisKörnern und der Schnecken-Fauna für etwas milderes Klima, als in jenen Faunen, wo nur rotzähnige Spitzmäuse und Vespertilioniden vorzufinden sind. Dabei kann das Vorhandensein der Microtus-Arten — nivaloides, ratticepoides und gregalis —- nicht klimatisch gedeutet werden, da diese in den verschiedensten Faunen ähnlichen Alters regelmässig vorkommen. Viel mehr kann über den Waldcharakter der Fauna gesprochen werden. Die Dominanz des grossen Bären (und nicht des „Kleinbären") in der Makrófauna spricht allein für eine Bewaldung dieses Gebietes. Dasselbe wird durch den hohen Prozentsatz von Schläfern und Rötelmäusen (Glis , CAetlirionomys) sowie das Vorhandensein von Salamandra und Trituras unterstrichen. Besonders auffalend ist dieser Waldcharakter in der Relation zu den ähnlich alten Faunen des Villányer Gebirges. Bären vom Ursus deningeri-Typ konnten — wie schon erwähnt — aus dem Villányer Gebirge bis jetzt nicht gemeldet werden und die Schläfer sind dort ausserordentliche Raritäten. Noch anschaulicher werden diese Verschiedenheiten, wenn wir die prozentuale Zusammensetzung der verschiedenen Gruppen der Nager der altpleistozänen Faunen der zwei Gebiete in Betracht ziehen (das Villányer- und BiikkGebirge liegt rund 300 km voneinander, in N-S-Richtung bloss 200 km. das vorherige am 46sten, das letztgenannte am 48steh Rreitegrad). Nach den im nachfolgendem Kapitel zu beweisenden Argumenten steht dem geologischen Alter nach die Fauna einer der Schichten der Fundstelle Villány 8 (KRETZOI 1956b) am nächsten zu Kovcsvárad. Berechnen wir grob die prozentuelle Verteilung der Muscardiniden, Arvicoliden, Apodemus und ('îicetus, mit der Schicht Nr. 10 der Fundstelle Villány 8 verglichen, bekommen wir folgendes Bild: Villánv S/10 % Kövesvárad Muscardiniden 0 40 Arvicoliden 46 36 Apodemus 3 18 Cricetus 51 6 Laut dieser Zusammenstellung ist es klar ersichtlich, dass allein die Arvico liden eine stabile Gruppe vertreten, die anderen aber voneinander grundsätzlich abweichen. Im Falle wir nicht so viele Anhaltspunkte hätten, die die Gleichaltrigkeit der Faunen dieser zwei Fundorte beweisen würden, wäre es ganz natürlich, an zwei verschiedene Zeitspannen (Wald- und Steppenphase) zu denken. Wenn wir aber nur jene Tatsache vor Augen halten, dass unter den bis jetzt entdeckten, etwa 30 verschiedenen Faunen des Villányer Gebirges (ausser den oberpliozänen Faunen von Csarnöta, die hier nicht in Betracht kommen können) in keiner einzigen eine bedeutende Zahl von Muscardiniden gemeldet wurde (KRETZOI. 1956b), ist eine solche Annahme ohne weiterem hinfällig. Die Fundstelle Kövesvárad vertritt also die Waldfazies des Altpleistozäns