Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 54. (Budapest 1962)

Csepreghy-Meznerics, I.: Das Problem des "Chatt"-Aquitans in wissenschaftgeschichtlicher Beleuchtung

1958 in Aix-en-Provence abgehalten worden ist, hat in diesem Sinne eine Reso­lution gebracht, die aber von der in Wien abgehaltenen Neogenkonferenz 1959 in dem Sinne umgeändert w r orden ist, dass beide Stufen beizubehalten sind. Wenn wir die Ursache der Schwierigkeiten des cbattisch-aquitanischen Problems untersuchen, erkennen wir, dass die Tatsache eines Stufenüberschus­ses implicite sich bis jetzt nur bei CEHOVIC (1959) bemerkbar macht. Er war der erste, der darauf hingewiesen hat, dass der Stratotyp des Aquitans nicht den Anforderungen entsprechen kann, bzw. dass er inhaltlich mit dem Rurdigal iden­tisch ist. Darum schlägt er vor, dass der letztere Stufenname gestrichen wird. Dieser Standpunkt wird in unserer Tabelle in der Formel 2 angegeben. Dagegen spricht aber, wie wir darauf schon hingewiesen haben, die Gefahr der Verwir­rungen, die infolge der Ausschaltung des Stufennamens Rurdigal zustande kä­men. Die Tatsache eines Stufenüberschusses ergibt sich nämlich nicht daraus, dass der Stratotyp des Aquitans nicht den Anforderungen entspricht. Der In­halt der aquitanischen Stufe wurde seinerzeit von MAYER — EYMAR gegeben (Kassel, Doberg, Sternberg, Törökbálint usw.) und dieser unterscheidet sich wesentlich vom Inhalt der burdigalischen Stufe von DEPÉRET. Die Tatsache, dass Razas oder die später ausgezeichneten Stratotypen des Aquitans nicht aus­reichend sind, ist von der Tatsache des Stufenüberschusses unabhängig. Der Stufenüberschuss, wie wir schon gesehen haben, ergibt sich daraus, dass von FUCHS dasselbe Oberoligozän als chattische Stufe bezeichnet wurde, wofür MAYER —EYMAR den Namen Auqitan gegeben hat. E. Der F a u n a i n h a 1 1 der chattisch ­aquitanischen Stufe. Um die Angelegenheit ad absurdum zu führen, möchte ich folgendes Reis­piel erwähnen: Wenn man z.R. in der Umgebung von Rudapest, also im Geburt­sort des Stufennamens „Chatt" zwischen der Fauna von Törökbálint und der von Rudafok eine Fauna entdecken würde, die eine Stufe repräsentiert, so müsste man dafür eine neue Rezeichnung anwenden, da „Chatt", auf Grund des oben angeführten inhaltlich dasselbe bedeutet wie Aquitan. Der Inhalt der chattisch — = aquitanischen Stufe bedeutet hier nämlich die Ausbildung von Törökbálint und der burdigalischen Stufe die von Budafok. Ein chattisch = aquitanisches Alter kann auch der Ausbildung von Eger zugeschrieben werden, die sich von der von Törökbálint nur un ihrer Fazies unterscheidet. So muss ich natürlich auch meinen früheren Standpunkt ändern, wonach ich die cyrenenführenden Schichten Ungarns in die chattische Stufe zu stellen gedachte (1956). Dieser Standpunkt ist verständlich, da ich damals ausser dem Aquitan auch die „chat­tische" Stufe mit einen Faunainhalt ausfüllen musste. Auf Grund der neuesten Untersuchungen hat man in der Tschechoslowakei bereits fescgestellt, dass zwischen den rupelischen und den burdigalischen Bil­dungen entweder chattische oder aber aquitanische Ablagerungen vorhanden sind. Durch eine Makrofauna wird auch die Fauna von Kovacov als chattisch = = aquitanisch vertreten (SENES, 1958). Die Ausschaltung des überflüssigen Stufennamens wird wahrscheinlich auch im viel ums J rittenen chattisch-aquitanischen Problem der Schio- und Sotzka­Schichten eine Lösung bringen. Um diese Frage dreht sich übrigens auch das Problem der Horizontierung in Rumänien (MURGEANU, 1956). Wenn wir anneh­men, dass Chatt — Aquitan ist, kann diese Auffassung auch im Falle der Schich­ten von Charkow (Poltawa) und der Maikop-Serie in der südlichen Sowjetunion

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