Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 54. (Budapest 1962)

Jánossy, D.: Vorläufige Mitteilung über die Mittelpleistozäne Vertebratenfauna der Tarkő-Felsnische (NO-Ungarn, Bükk-Gebirge)

Die Verschiedenheiten der zwei Schichten stechen gleich ins Auge, ob diese aber real sind, ist wegen der niederen Zahl des Pollens aus der Roterde fraglich. Wie bekannt, ist der Rlütenstaub der Tannen und der Linden eben am wider­standfähigsten (FIRBAS, 1949). Sehr wichtig ist das Vorkommen von Juglans, und die grössere Zahl von Tilia. Ausserdem ist eine intensivere Bewaldung in der Zeitspanne der oberen Schicht anzunehmen, da Farne und Pilze in den Vor­dergrund treten. Es ist allerdings eigenartig, dass eben in der Terrarossa nicht einmal die widerstandfähigsten Laubbaum-Pollen erscheinen. Man hat den Eindruck, dass diese Schichtserie einen Übergang von der Endphase eines Gla­zials zum Interglazial repräsentiert. (Mindel-Riss?) Obzwar beinahe alle aus den pollenanalytischen Untersuchungen gezogenen Folgerungen noch unsicher sind, ist es doch von sehr grosser Redeutung, dass wir in der Regleitung dieser reichen Fauna auch etwas von der Pflanzenwelt der einstigen Umgebung erkennen können. Wegen der Spärlichkeit des Materials kann die Flora unserer Fundstelle nicht mit derjenigen in pollenanalytischer Hinsicht in neurer Zeit bearbeiteten Fundstellen verglichen werden (z. R. Forest Red, Leffe, Hoxne, Woldstedt, 1954, usw.). Es wird beabsichtigt in der Zukunft auch von Schicht zu Schicht sedimentpetrographische und micromineralogische Untersuchungen durchzuführen Ökologie und geologisches Alter der Fauna Die Fauna der Terrarossa von Tarkő ist so überaus artenreich, dass die geologische Einstufung vielseitig diskutiert und unterstützt werden kann. Die Untersuchungen der vergangenen Jahrzehnte zeigten es ganz klar, dass neben der Retrachtung der Gesamtfauna die artliche Zusammensetzung der Arvicoliden, — und der Kleinsäugerfaunen überhaupt, — in der strati­graphischen Einstufung eine besondere Rolle spielt. Dabei soll die geographische Lage der Fundstelle immer scharf vor Augen gehalten werden. In dieser Hinsicht darf also nicht vergessen werden, dass die Tarkö-Felsnische inmitten eines geschlossenen Gebirges (mit etwa 40 km Durchmesser) und in der Höhe von 850 m ü. d. Meeresspiegel liegt. Einige, ständig auftretende Faunenelemente, (ausschliesslich Felsenbewohner, wie Pyrrhocorax graculus, Apus melba usw r .), sowie die geologischen Verhältnisse der unmittelbaren Umgebung der Höhlung, — sprechen dafür, dass die tek­tonische Erhebung des Südrandes der Hochebene des Rükk-Gebirges, noch vor den Ablagerungen der hier erörterten Sedimente erfolgt ist. Das bedeutet also, dass wir es schon in jenen Zeiten mit einer Gebirgsfauna zu tun hatten. Die „Rärenfaunen" des Pleistozäns sind immer Gebirgsfaunen und die Tier­gemeinschaft der Tarkö-Nische hat einen ähnlichen Charakter. Die unmittel­bare Umgebung der Höhlung war damals wasserreicher, als heute (das Auf­treten von Castor und Desmana spricht dafür). Das Gebiet w r ar fleckweise be­waldet (Sciurus, Muscardiniden), aber ausgesprochene Steppenelemente sind auch — obzwar nur vereinzelt (Lagurus) — vorhanden. Die Fauna ist also eine Wald-Steppen-Tiergemeinschaft, aber eher mit Wald- als mit Steppencharakter. Dieses Bild, bzw. die Wandlungen dieses Bildes in der Zeit werden in der Zukunft die statistische Bearbeitung der Faunen einzelner Schichten noch vielfach ergänzen. Die grösste wissenschaftliche Bedeutung der Tiergemeinschaft von Tarkő liegt in ihrer stratigraphischen Stellung. Da die stratigraphische Einstufung

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