Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 54. (Budapest 1962)

Zólyomi, B.: Erinnerung an Sándor Jávorka (1883-1961)

tümlichen Arbeiten bzw. Bücher sind ähnlich seinen wissenschaftlichen Werken auch bedeutende Schöpfungen. So wurde ihm auf Vorschlag der Populär­wissenschaftlichen Gesellschaft der Rote-Fahne-Orden der Arbeit verliehen. Die mehr als 100.000 Exemplare erreichenden 4 Ausgaben (1950—59) des Ruches: JÁVORKA—CSAPODY: „Erdő mező virágai" (Wald- und Wiesenblumen) beweisen, mit welch grossem Erfolg er den sich immer mehr steigernden Wissens­durst unseres Volkes befriedigen konnte. Es ist unmöglich das Leben JÁVORKA'S nur als das eines Wissenschaftlers und nur mit den objektiven Mitteln der biographischen Forschung zu erfassen, wir müssen sein ganzes Wesen in den Kreis unserer Betrachtungen ziehen. Er war nicht nur eine hervortretende Persönlichkeit eines wissenschaftsge­schichtlichen Zeitalters, sondern ein wahrer Mensch und ein warmfühlender Humanist; still, bescheiden, Äusserlichkeiten abhold, frei von Eitelkeit und Prunksucht, schweigsam und warmherzig. Er liebte seine Mitarbeiter und schätzte jeden wohlmeinenden, wissens­durstigen, vorwärtsstrebenden Mitmenschen und beurteilte sie nach ihrem inneren Wert, nach ihrer Arbeit. Er hatte besondere Vorliebe für die Jugend und förderte ihre Lernbegierde. Wenn sich jemand mit einer Fachfrage an ihn wandte, bemühte er sich mit der grössten Geduld eine gründliche, präzise Ant­wort zu geben. Die ihm anvertrauten, oder selbsterwählten Aufgaben erfüllte er gewissenhaft, pünktlich und mit der grössten Ausdauer. Oberflächlichkeit, Nachlässigkeit verurteilte er, doch rügte er nur gütig. Ungerechtigkeit konnte er nie stillschweigend mitansehen. Die freie Natur war sein Lebenselement, ihr gehörte seine ganze Liebe. Mit ewig forschenden Augen wanderte er unter den Rlumen der Wälder, der Wiesen. Er liebte seine Heimat und sein Volk. Er liebte die unendliche Ebene und Pussta des Alföld, die grasreichen Ruschwälder des Mittelgebirges, die sanften Abhänge Transdanubiens. Seine immerwährende Sehnsucht galt den aus dunklen Nadelwäldern hervorragenden Gipfeln der Karpaten und auch der unter ständig tiefblauem Himmel schimmernden ewiggrünen Vegetation des Mittelmeeres. Das forschende Auge und der prüfende Sinn des Wissen­schaftlers erkannte bald die allbewegende Kraft der Naturgesetze. Er gewahrte schon in ganz jungen Jahren die Realität der materiellen Welt und des Menschen­lebens. Er wusste und bekannte, dass der unumgängliche dialektische Gegensatz des Lebens der Tod sei. Deshalb fürchtete er sich nicht vor dem Verscheiden, nur vor einer schmerzhaften, langen Krankheit. Er hielt die Arbeit für den höchsten Sinn des menschlichen Lebens ; Arbeit» wissenschaftliche Arbeit, die zum Wohl und Fortschritt der Menschheit dient. Sein ganzes Leben war eine hervorragende Demonstration seiner Überzeugung. Nach seiner im Jahre 1940 erfolgten Pensionierung — im Alter von 57 Jahren — arbeitete er weitere 20 Jahre lang tagtäglich — unentgeltlich — auch noch während seiner Krankheit, an seiner gewohnten Arbeitstelle, in der Botanischen Abteilung des Museums, die er als sein zweites Heim betrachtete. Sein Lieblingsschreibtisch im Museum ist nun verlassen, aber im ganzen Heimatlande und auch noch über den Grenzen liegen auf so manchem Schreib­tisch seine Werke. In seinen Werken lebt Er weiter und übergibt die Schätze seines grossen Wissens. In den Schöpfungen seines erfolgreichen Forscherlebens und in den Namen der von Ihm und nach Ihm benannten Pflanzen lebt Er weiter, weit über das Leben seiner Zeitgenossen und über das Ende unseres Lebens hinaus.

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