Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 53. (Budapest 1961)

Vajda, L.: Bryologische Notizen III.

ANNALES-HISTORICO NATURALES MUSEI NATIONALIS HUNGARICI Tomus 53. PARS BOTANICA 1961. Bryologische Notizen III. Von L. VAJDA, Budapest Seltene Arten der Gattung Cephaloziella in Ungarn Die Gattung, die die kleinsten europäischen Lebermoose umfasst, zählt in Europa nach K. Müller 17 Arten. Beschrieben wurden 70 Arten, aber nach seiner eingehender Unter­suchung und Vergleichung bat sich herausgestellt, dass die meisten zu Arten gehören, die schon beschrieben waren. So wird die Arbeit mit den Cephaloziellen ausserdem, dass sie sehr oft in gemischten Rasen vorkommen und so überaus klein sind, auch noch durch die Synonymik erschwe rt. Die Cephaloziellen leben meistens auf sandig-lehmiger Erde an Wegrändern, of t zwischen anderen Moosen, am Fusse der Bäume, wo das am Stamme abfliessende Regenwasser die Erde auslaugt ; sie leben aber auch auf Felsen und zwar nicht nur auf Silikatgestein, sondern auch auf Kalkfelsen, auf manchen und sogar auf den trockensten Stellen bilden sie fast tmadrat­metergrosse Rasen. C. starkei lebt z. B. in einem verlassenen Sandsteinbruch auf dem Berg Ezüsthegy über Pilisborosjenö. In Ungarn hat sich mit der Gattung allein Péterfi bcfasst. Péterfi berichtet über C. byssacea (Roth) Jaap. — C. starkei (Funck) Schiffner und C. Jackii (Limpr.) Schiffner = = C. rubella (Nees) Warnstorf in Siebenbürgen. Hazslinszky erwähnt in seinem Mooswerke nur Jungermannia Starki Nees = C. starkei (Funck) Schiff, aus Dalmatien. In der älteren Lite­ratur finden wir aus dem heutigen Ungarn überhaupt keine Angaben. Szepesfalvi führt in seiner Moosflora aus der Umgehung von Budapest und aus dem Pilisgebirge nur C. starkei an. Aus den 17 europäischen Arten haben wir in Ungarn 6 Arten festgestellt. Unter diesen 6 Arten sind C. starkei, C. rubella und C. hampeana ziemlich verbreitet. Laut den eigenen Samm­lungen macht C. hampeana im ganzen Lande, unter ungefähr 300 Funden, cca 15%, C. rubella cca 34% und C. starkei cca 50% der gesamten Cephaloziellen aus. Die weiteren drei Arten und eine von K. Müller als Unterart der C. rubella behandelte Form sind in Ungarn, aber auch in ganz Europa seltene, ja sehr seltene Erscheinungen. Diese sind die folgenden : 1. C. subdentata Warnstorf. (Abb. 1—9) — Lebt meistens in Hochmooren. In Ungarn fand ich sie zusammen mit Leucobryurn glaucum bei Telkibánya (Sátorgebirge, N. O. Ungarn) in einem angepflanzten jungen Fichtenwalde zwischen Steingeröll. Im Bükkgebirge fand ich dagegen einzelne Stengel zwi­schen anderen Moosen an einem faulen Baumstamm mit Lophozia ascendens und Anastrophyllum michauxi. Die Pflanze ist gemischtgeschlechtig. Die Blätter sind bis 3/4 in zwei breitlanzettliche Lappen geteilt, mitunter am Grunde mit einem Zahn. Blattzellen dickwandig mit verdickten Ecken, Kutikula meistens, aber nicht immer warzig rauh. Perianth tieffaltig, Mündungszellen mit stark kappenförmig verdickten Wänden. Die Stengelblätter gehen allmählich in dorniggezähnte Hüllblätter über. Antheridien sitzen einzeln in den Achseln gekerbter Hüllblätter. Unterblätter vorhanden, aber sie können einzelnen Stengeln auch fehlen. Reift im Juni. Lebt in Europa nördlich der Alpen und in Nordeuropa sehr zerstreut, ausserdem in N. Amerika und Sibirien.

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