Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 53. (Budapest 1961)

Báldi, T., Kecskeméti, T. , M. Nyírő, R. ; Drooger, C. W.: Neue Angaben zur Grenzziehung zwischen Chatt und Aquitan in der Umgebung von Eger (Nordungarn)

Grund der Molluskenfauna laut unserer bisherigen Ergebnisse keinen sicheren Unterschied nachweisen. In der chattischen Stufe ist die Anzahl der miozänen Elemente zu hoch, um diese Bildung als typisch chattisch zu bezeichnen, wäh­rend die aquitanischen Schichten wieder so viele oligozäne Elemente enthalten, dass man sie nicht als typisch aquitanisch bezeichnen kann. Daraus folgt dass die Grenze zwischen den beiden Stufen in der Umgebung von Eger auf Grund der Mollusken jetzt noch nicht festgesetzt werden kann. F. Die Gleichaltrigkeit der Egerer (und so auch der Novaj er) Fauna mit der des pectunculusführenden Sandes (Törökbálint, Kovácov) hat bereits auch Telegdi — Roth (1914) betont und diese Gleichaltrigkeit wurde vor kurzem von Senes (1958) anlässlich der Behandlung der Fauna von Kovácov, wo sich die Egerer Fazies mit der des pectunculusführenden Sandes abwechselt, ohne jeden Zweifel bewiesen. Innerhalb der Provinz der Paratethys ist die Fauna von Eger auch mit der Fauna der Schichten von Pusztaszentmihály­Zsombor (Siebenbürgen), vom Krapina-Radoboj (Kroatien), Thalberg und Burgstall (SE-Bayern), wie darauf vor uns bereits mehrere hingewiesen haben (zuletzt Cs. Meznerics 1956 und Senes 1958), gleichaltrig. Aus der Provinz der Tethys besteht eine grosse Ähnlichkeit mit den Echiniden-Litho­thamnien-Lepidocyclinenkalksteinen der sogenannten Schio-Schichten Nord­italiens, sowie mit dem hiesigen glaukonithaltigen Mergel, der auch in seiner Fazies den glaukonitführenden Schichten der Umgebung von Eger nahe steht. Die Sachlage ist sowohl bei den erwähnten Schichten der Paratethys wie auch bei den Schio-Schichten die, dass sie meistens ohne eine Unterbrechung der Sedimentation sich aus den rupelischen Schichten entwickeln und sie an zahl­reichen Stellen unmittelbar von burdigalischen Schichten bedeckt werden. Bezüglich der stratigraphischen Lage dieser Schichten sind die verschie­densten Meinungen geäussert worden. Manche Forscher sehen in ihnen nur die chattische, andere dagegen nur die aquitanische Stufe repräsentiert (die meisten von diesen Forschern verneinen die Daseinsberechtigung der einen oder der anderen Stufe von chronostratigraphischen Gesichtspunkte aus). Manche For­scher meine dagegen, in der in Rede stehenden Schichtserie beide Stufen erken­nen zu können. So werden z. B. in Südbayern (Hagn&Hölzl 1952, 1954, Zobel ein 1952, 1957), Norditalien (V e n z o 1938, Accordi 1955), Oberösterreich (Grill 1958) auf Grund der Mollusken und der Kleinforami­niferen die chattische und die aquitanische Stufe in einem Profil unterschieden. Am aussischtslosesten erschien die Lage bezüglich der Trennung des Chatts vom Aquitan im Gebiete Nordungarns und der südlichen Slovakei. Allerdings hat Cs. Meznerics (1956) im Zusammenhang mit der Schichtserie der Umgebung von Budapest dadurch, dass sie den tieferen Teil der Cyrenen­Schichten für chattisch hält, die chattischen Bildungen nachgewiesen wie auch Senes laut einer freundlichen mündlichen Mitteilung im Profil von Sturovo, wo er den M a j z o n'schen „Rüpel O-Horizont" zwischen den rupelischen und den seiner Auffassung nach aquitanischen Schichten in die chattische Stufe eingereiht hat und dadurch das Vorhandensein des Chatts bewies. Wir möchten aber darauf auf Grund der Ergebnisse der Untersuchungen von Novaj hinweisen, dass die „Rüpel O-Zone", die in erster Linie eine biofaziologische Einheit darsteUt, nicht überall allein die chattische Stufe repräsentiert. In der Umgebung von Eger kann z. B. nachgewiesen werden, dass ein bedeutender Teil von ihr bereits der aquitanischen Stufe angehört.

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