Boros István (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 51. (Budapest 1959)

Verseghy, K.: Studien über die Gattung Ochrolechia III. Angaben zur Chemie der Ochrolechia-Arten

Zuerst brachte ich eine Messerspitze der zu untersuchenden Substanz in ein Reagensglas mit 2—3 cm 3 Wasser, Hess die Lösung 48 Stunden lang stehen und kochte sie schliesslich auf. Die Mehrzahl der Lösungen blieb dabei farblos ; nur 0. alboflavescens, 0, szatalaensis, 0. frigida v. alaskana und 0. androgyna v. saxorum wiesen eine schwach gelbliche, 0. tartarea v. pycnidiifera und 0. androgyna f. granulosa dagegen eine intensivere gelbliche Färbung auf. Auf Zusatz der verschieden Reagentien zeigten sich aber keine Veränderungen. Wässerige Extrakte sind also zu den Untersuchungen nicht verwenden, sondern nur die 3 folgenden Fraktionen : I. Fraktion : Alkoholextrakt. Die in Alkohol eingebrachte Substanz wurde nach 48 stündigem Stehen erwärmt und dann zum Teil auskristallisiert. Den anderen Teil verwendete ich zu den Reaktionen. II. Fraktion : Azetonextrakt. Das Verfahren ist das gleiche wie vorher, nur wurden die Säuren, welche mit Alkohol nicht extrahiert werden konnten, in heissem Azeton gelöst. III. Fraktion: Atherextrakt. Dasselbe Verfahren wie vorher. Die Frak­tionierung erfolgte aber mit frischer Substanz. Der Vorteil dieser Fraktion besteht darin, dass der Äther mit den Säuren keine Reaktion ergibt, dass es also zu keiner Esterbildung kommt. Der mikrochemische Nachweis erfolgte nach der Methode von Asahina. Bei dem Auskristallisieren verwendete ich folgenden Lösungsmittel : 1. Alko­hol, 2. Alkohol + Ba (0H) 2 , 3. Alkohol + Anilin, 4. Alkohol + Quinolin, 5. Alkohol -f- Pyridin, 6. Azeton, 7. Azeton + Ba (0H) 2 , 8. Azeton -j- Anilin und 9. Azeton -4- Quinolin. Schliesslich überprüfte ich die Identität der auf Grund der Reaktionen festgestellten Verbindungen durch Messung ihres Schmelzpunktes. Gleichzeitig untersuchte ich aber auch den Schmelzpunkt der im Laufe der Kristallisierung ausgeschiedenen unbekannten Substanzen. Das bei den einzelnen Arten erhaltene Ergebnis der analytischen Unter­suchungen und das des mikrochemischen Nachweises soll im folgenden zusam­mengefasst werden. 0. parella Mass. (Deutschland : Beireuth, Walther). — Die Reaktion der Atherfraktion mit Clorkalklösung ist negativ, mit Kalilauge -f- Chlorkalk ergibt sie einen schwach rosa, aber sofort verbleichenden Niederschlag. Diese Reaktion lässt auf die Anwesenheit einer Depsidon-Verbindung schliessen. Durch die Kalilauge wird nämlich die Depsidonbindung des Orcinderivates gelöst und das Chlorkalk reagiert mit dem freien OH in Metastellung. Die mikrochemische Untersuchungen ergaben bei Kristallisation der Substanz in Alkohol zwei verschiedene Kristallformen, u. zw. fanden sich in den Präparaten Lecanorsäurekristalle. (Schmelzpunkt 168°) und am Rand fächerförmig angeordnete Variolarsäurekristalle (Abb. 1). 0. parella enthält also Variolarsäure und Lecanorsäure. 0. madeirensis Vers.* (Madera, M a n d o n, 1865). — Diese Art enthält ähnlich wie 0. parella eine Verbindung mit Depsidoncharakter, die auf Grund der Reaktionen ebenfalls Variolarsäure sein dürfte. Ihre Kristallisierung ge­lang jedoch nicht, so dass die Anwesenheit dieser Säure nicht als sicher ange­nommen werden kann. * Die ausführliche Beschreibung der hier angeführten Arten s. Verseghy, 1958.

Next

/
Thumbnails
Contents