Boros István (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 50. (Budapest 1958)
Kovács, L.: Die an Kieferngewächsen lebenden Grossschmetterlinge in Ungarn
sich meistens spontan erneuern, dass also diese Orte ihre Lebensbedingungen auch gegenwärtig voll erfüllen. Ausserhalb der angepflanzten Kiefern- und Fichtenwälder aber wurden ebenfalls für solche Wälder bezeichnende Pflanzen gefunden, die aber nicht eingeschleppt werden konnten (z. B. Viola biflora). Dieser Umstand weist unbestreitbar darauf hin, dass sich einst an diesen Orten ursprüngliche Kieferngewächse befanden. Die angeführten lepidopterologischen Angaben führen zur Fragestellung, ob im Bükk-Gebirge die letzten ursprünglichen Kiefern- und Fichtenwälder nicht erst dann abgeholzt wurden, als es dort bereits angepflanzte Kieferngewächse gab. Es wäre nämlich in diesem Fall vollkommen verständlich, weshalb im Bükk-Gebirge eine verhältnismässig hohe Anzahl von Kieferngebundenen Grossschmetterlingen, unter ihnen auch solche, die innerhalb unserer Grenzen nur an wenigen Orten, oder nur hier beobachtet worden sind, festgestellt wurden. Leider ist es ziemlich unwarscheinlich, dass man über die Abholzung der letzten ursprünglichen Kieferngewächse noch schriftliche Aufzeichnungen finden könnte. Die berührten Fragen aber verdienen weitere Forschungen, sowohl im Gelände, wie auch in den Archiven. Zusammenfassung 1. Vom Gebiet Ungarns sind bisher 15 ausschliesslich an Kieferngewächsen lebende Grossschmetterlingsarten bekannt, ausserdem wurden noch weitere 5 Arten, deren Hauptnahrung die Kiefer, bzw. die Fichte ist, die aber daneben auch noch andere Futterpflanzen haben, festgestellt. 2. Von unseren an Kieferngewächse gebundenen Arten sind 9 im ganzen Land verbreitet. 3. Von unseren an Kieferngewächse gebundenen Arten können nur 13, die auch im westlichen Teil Transdanubiens vorkommen, zweifellos als ursprünglich betrachtet werden. 4. In unseren ursprünglichen Kiefern- und Fichtenwäldern leben in grösserer Anzahl nur unmittelbar an der Westgrenze an Kieferngewächse gebundene Grossschmetterlinge, in den übrigen ist ihre Anzahl kleiner und sie gehören zu den bei uns allgemein verbreitetetn Arten. 5. In den übrigen Kieferngewächsen Ungarns lebt nur noch im BükkGebirge eine grössere Anzahl von an Kieferngewächse gebundenen Arten, unter ihnen auch solche, die nur hier, oder nur hier und an der Westgrenze vorkommen. Literatur : 1. A b a f i - A i g n e r, L., Pável, J. und U h r y k, N.: Lepidoptera {in Fauna Regni Hungáriáé, III, Budapest, 1896, pp. 82). — 2. Abafi-Aigner, L.: Magyarország lepkéi (Budapest, 1907, pp. XXXII + 137 + T51). — 3. K á r p á t i, Z.: Die Florengrenzen in der Umgebung von Sopron und der Florendistrikt Laitaicum (Acta Botanica, 2, 1956. p. 281—307). — 4. Kovács, L.: A magyarországi nagylepkék és elterjedésük — Die Gross-Schmetterlinge Ungarns und ihre Verbreitung, I. und II. Teil (Rovart. Közl. 6, 1953, p. 76—164 und 9, 1956, p. 89—140). — 5. Redl, R.: A Bakonyhegység és környékének flórája (Veszprém, 1942, pp. 1—57). — 6. S e i t z, A.: Die Gross-Schmetterlinge der Erde (Stuttgart, I. 1909, pp. C + 379 ; II. 1913, pp. VIL + 479 ; III. 1913, pp. III + 511 ; IV. 1915, pp. 479 ; Supplementbände : I. 1932, pp. VII + 399 ; IL 1933, pp. VII + 315 ; III. 1938, pp. VI + 332 ; IV. 1954, pp. 766). — 7. S o ó, R. und J á v o r k a, S.: A magyar növényvilág kézikönyve (Budapest, 1951, pp. XLVI + 1120). — 8. Zólyomi, B.: Forstwirtschaftliche Ergebnisse der geobotanischen Kartierung im Bükkgebirge (Acta Botanica, 1, 1955, p. 361—395).