Boros István (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 8. (Budapest 1957)

Zólyomi, B.: Botanisches Museum und geobotanische Forschung

sich zum Teil auf die Relikt- oder sonstigen Arten der auf Grund von zönologi­schen Untersuchungen fesgestellten Reliktpflanzengesellschaften beziehen. 20 Die pflanzengeographische Kartierung des Bükkgebirges, die das Thema der zönologischen Arbeitsgemeinschaft der Botanischen Abteilung unseres Museums bildet, führte zu einer Reihe theoretischer, zönologischer und prakti­scher, forstwirtschaftlicher Ergebnisse, erweiterte in hohem Masse unsere Kenntnisse über die angeblich gut erforschte Flora des Bükkgebirges und bereicherte unser Herbarium mit neuem Fundortmaterial. Ohne auf die ganz neuen Arten in der Flora einzugehen, führe ich zwei herausgegriffene Beispiele der bisher im Bükkgebirge für selten gehaltenen Arten an. Der Myrtillus­Buchenwald-Typ ist am nördlichen Rand des Hochplateaus auf Porphyrit­Quarzporphyrit an den Nord- und Nordosthängen entstanden. »Aus diesem Teil des Bükkgebirges war die Blaubeere selbst den Botanikern nicht bekannt. Als man im Laufe der Kartierung zuerst auf diesen Typ stiess und die Verhältnisse seines Standortes systematisch erfasste, konnte dann später auf Grund der geologischen und morphologischen Karte im vorhinein auf seine weiteren Vor­kommen gefolgert werden. Und tatsächlich fand sich überall an den erwarteten Stellen der Aiyrrz7/«s-Buchenwald-Typ in gesetzmässiger Wiederholung unter den gleichen Standortsbedingungen (insgesamt an 7 neuen Orten . . .« 21 Und später in ähnlicher Weise im südlichen Vorland des Bükkplateaus auf Quarzit­schiefer gelang es uns, an weiteren 8 neuen Orten den Myrtillus-Typ nachzu­weisen 22 , wodurch wir die von früher her bekannten Angaben über die Heidelbeere verdreifachten. Ein anderes Beispiel! Wir stellten fest, dass die submediterran­kaukasische Carex brevicollis in erster Linie als die Charakterart des Linden­Blockhaldenwaldes (Tilio-Fraxinetum) uns des Melica —Eichen —Hainbuchen­Waldes (Querceto-Carpinetum melicetosum) anzusehen ist. Bisher waren im Bükkgebirge insgesamt 8 Fundorte dieser für selten geltenden Seggenart bekannt, von denen bloss eine auf das kartierte Gebiet entfiel, während wir hier ihr Vor­kommen an weiteren 50 Orten aufzeichneten oder z. T. für unseres Herbar einsammelten. Die im Anschluss an unsere Forschungen vorgenommenen selbständigen bryologischen (Boro s—V a j d a) und mykozönologischen (B o h u s—B a­b o s n é, 1955 ined.) Untersuchungen erzielten — gerade auf Grund der ihnen zur Verfügung stehenden zönologischen Gesetzmässigkeiten — eine grosse Anzahl neuer Daten aus dem Bükkgebirge. Im Laufe eines einzigen Jahres beispielweise : 1 für die Wissenschaft neue Grosspilzart, 28 für die Landesflora neue Arten bzw. Varietäten und 67 im Bükkgebirge seltene oder sehr seltene Arten. Die an Hand neuer Methoden musterhaft präparierten Exemplare oben­genannter Forscher stellen eine Bereicherung unserer mykotischen Sammlung dar. Auch die wenigen herausgegriffenen Beispiele beweisen, dass die geobota­nisch-zönologische Forschung eine Grundlage des planmässigen Herbarienaus­baus bildet. An die Stelle der früheren, dem Zufall oder dem instinktmässigen Spürsinn des Fachmanns überantworteten Sammlung tritt immer mehr und 20 U j h e 1 y i, J. — Felföldy, L. : Arch. Biol. Hung. Tihany, Ser. 18, 1948, 52—58, Baksay, L. : Annales Hist, Nat. Mus. Nat. Hung. 7, 1956, 321—324. 21 Zólyomi — Jakucs — Baráth — Horánszky: Az Erdő 1954, 164, Acta Botanica 1, 1955, 385. 22 Répáshuta : Útkaparóhoz, Nagytölgyesorom. Felsőtárkány : Tamáskútja, Imókő­Rücken, Malomhegy, Kukjahegyese, Toldibérc, Balázshegy-Toldilak.

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