Boros István (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 8. (Budapest 1957)

Zólyomi, B.: Botanisches Museum und geobotanische Forschung

hydrobiologische Untersuchungen im Gang. 12 Als Ergebnis dieser Untersuchun­gen ist die moderne und musterhaft angelegte Phiolen-Algensammlung oder Lebendkultur-Sammlung anzusehen. Unter den zahllosen Beispielen, die sich auf die Rolle der Geobotanik beziehen, greife ich einige wenige aus dem Leben unseres Museums heraus. Als wir nach Klarlegung des gegenwärtigen Standes der Forschung der Pflanzenwelt Ungarns 13 planmässig an die floristische, pflanzengeographische und Flüchtige zönologische Erforschung der »weissen Flecke« Transdanubiens gingen, beseitigen wir dadurch auch im Herbarium bedeutende Lücken. 14 Die neue gründliche pflanzengeographische Kartierung der Untersuchungsgebiete von Őrség führte in bryologischer, floristischer Beziehung ebenfalls zu auffal­lenden, neuen Ergebnissen. 15 Nach dreissigjähriger bryologischer Forschung in der Umgebung von Budapest sagte der einstige Bryologe unserer Botanischen Abteilung über die zwei im Budaer-Gebirge früher als rarität betrachteten Vorkommen der Scapania calcicola folgendes : »Ihr Auftauchen lässt sich nur schwer und bisher nicht ganz hinreichend erklären. Zur richtigen Beantwortung der Frage ihres hiesigen Vorkommens sind noch weitere und erfolgreiche Beobachtung notwen­dig.« 16 Meine im Karpatenbecken vorgenommenen eigenen Studien über die Felsenvegetation, sowie die in Mitteldeutschland angestellten zönologischen Untersuchungen des Bryologen vom Dahlcmer Museum zeigten, dass diese Moosart, ebenso wie Scapania aspera, die Charakterart der subalpin-dealpinen Sesleria-Ra i: en und der benachbarten Felsenwälder ist. 17 Bei der zönologisch­ökologischen Bearbeitung der Dolomitvegetation im Ungarischen Mittelgebirge habe ich nachgewiesen, dass die Bromus erectus-DapIme cneorum-Assoziation vom Keszthelyer bis zum Budaer Gebirge an die Stelle der dealpinen Sesleria­Rasen tritt und neben anderen glazialen Reliktarten auch die beiden Scapania­Arten für sie charakteristisch sind. 18 Im Besitze aller dieser zönologischen Ergeb­nisse stellten unsere Bryologen nach der abermaligen Begehung des Geländes in den Jahren 1945—47 fest ; »... wir haben heute Scapania calciola und Scapa­nia aspera bereits auf fast jedem Kalkstein- und Dolomitberg in der Umgebung von Budapest gefunden.« 19 Ich möchte hinzufügen, dass sie stets nur in den durch die zönologische Forschung bezeichneten speziellen Pflanzengesellschaften bzw. unter ökologischen Verhältnissen zu finden waren, und dass auch die Gründe ihres Vorkommens nicht mehr rätselhaft sind. Wir müssen auch darauf hinweisen, dass die neuen zytotaxonomischen Untersuchungen, die in unserer Botanischen Abteilung durchgeführt wurden, 12 Vergl. z. B. Halász, M. : Annales Mus. Nat. Hung. 6. 1955, 97—104, Kol, E. • Annales Inst. Biol. Tihany, 22, 1953, 85—106, Acta Bot. 2, 1956, 309—363. 13 Vgl. Zólyomi, B. : Bot. Közi. 35, 1938, p. 117. 14 Geobotanische sowie taxonomische Mitteilungen Jávorka, S.: Math. Term. Tud. Ért. 59, 1941, 967—997, Tisia, 4, 1940, 148—150. 15 P ó c s, T. und Mitarbeiter 1954, im Druck. 16 S z e p e s f a 1 v i, J. : Annales Mus. Nat. Hung. 34, 1941, 23. "Zólyomi, B. : Annales Mus. Nat. Hung. 30, 1936, 152, weiters ebenda 32, 1939, 68, 82, 112, 136—137, Reimers, H. : Hedwigia, 79, 1940, 81—174, ferner M e u s e 1, H. : 1. c. "Zólyomi, B. : Bot. Közl. 39, 1942, 205, 221, 223; vgl. auch Acta Biologica, I, 1950, 24—25, 44, 48. Schon 1941 sammelte ich Scapania calcicola an mehreren neuen Fundorten. Die Bestimmung bzw. Revison der Moose verdanke ich in jedem Fall Kollegen Á. Boros. 19 Boros — Vajda ap. L. Vajda: Bot. Köz. 44, 1948, 36—38.

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