Boros István (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 8. (Budapest 1957)
Dely, O. GY.: Angaben zur postglazialen und holozänen Herpetofauna der Salamon Petényi (Peskő II) Höhle (Komitat Borsod)
dass viel Zeit ablaufen musste, bis in den Holozän-Schichten (Hi—H v ) die Kröten in grösserer Anzahl auftreten konnten, sondern auch die Tatsache, dass dieses Genus in den Holozän-Schichten vorherrschend ist. Ausser der »linsenförmigen« felsgerölligen Schicht, in der die Spezies Rana allein vorkommt, kamen die Kröten nur in der hellgeblich-braunen Mezolit-Schicht mit der Rana zusammen zum Vorschein. Ansonsten sind sie vorherrschend. Zum Verständnis der Anwesenheit der Bufo-Spezies in grosser Anzahl in den Holozän-Schichten, ferner des Mangels bezw. spärlichen Vorkommens der Rana-Spezies müssen wir das Fundmaterial der Schicht H v berücksichtigen. Wenn wir annehmen, dass die in der hellgelblich-braunen Mezolit-Schicht zum Vorschein kommende Rana-Art den letzten Rest der Rana méhelyi By. darstellt, die aus dem Pleistozän zurückgeblieben war — sie ist übrigens in der grauen aschigen Kulturschicht bereits endgültig ausgestorben — dann könnten wir ganz gewiss behaupten, dass das Tier, welches das kalte Klima gut erträgt, im Laufe der langsamen Erwärmung ausgestorben und seinen Platz dem BufoGeschlecht überlassen hatte, welches das noch nicht genügend aufgewärmte Klima besser ertragt. Im Übrigen erscheinen die Rana-Spezies in jener Zeitperiode wieder, sobald das Klima die ihnen entsprechende Temperatur bereits erreichte. Jedoch wiederspricht die in der »linsenförmigen« felsgerölligen Schicht aufgefundene Rana (dalmatina? ) sowie ihr Mangel bis an das oberste Niveau vollkommen unseren Vorstellungen. Es wäre nämlich undenkbar, dass die in der Mitte des Holozäns wieder auftretende Rana bis an das oberste Niveau überall fehlen sollte, besonders dann, wenn bekanntlich die Fauna der Schicht Hi unserer Fauna ganz nahe steht. Bekanntlich stammt die Mehrzahl der Kleinvertebraten-Faunen, die aus der Höhle vorkommen, vor allem aus Eulengewöllen. Wir können davon den Schluss ziehen, dass die Herpetofauna eines gewissen Zeitalters aus durch die Lebensweise, Gewohnheit und Ernährungsverhältnisse der in der Fauna anwesenden Eule bestimmt wird. In der Anhäufung der Mikrofauna der PetényiHöhle hat vermutlich der Waldkauz die Hauptrolle gespielt. Dieser Tier lebt — nach einer mündlichen Mitteilung von Dénes Jánossy — auch derzeit im Bükkgebirge. Der Waldkauz erwirbt seine Beute hauptsächlich bei Eintritt der Dämmerung und zur Zeit des Morgengrauens : in einer solchen Zeit, wann die Tiere, welche die Herpetofauna der Petényi-Höhle bilden ; sich in grösster Bewegung befinden. Es ist daher sehr vermutlich, dass die bei der Dämmerung sich bewegenden Spezies des Bufo-Geschlechtes zwecks Verspeisung früher vor die Eule gelangen, als alle andere Amphibien-Spezies, die sich weniger bewegen, obwohl sie sich nachtsüber gar nicht verstecken. Es entsteht natürlich auch die Frage, wie man das erklären kann, dass die in den Würm-Sedimenten die Tagesleben führenden Rana-krtan (vor allen die Rana méhelyi By.) in einer so grossen Anzahl zum Vorschein kommen, — dagegen die Eule hauptsächlich in Morgengrauen und in der Abenddämmerung ihrer Beute nachgeht und infolge dessen hauptsächlich jene Spezies verspeist, welche in derselben Zeit ihre Ernährung sucht. Dies kann man sich nur derart vorstellen, dass die vorherrschenden Arten in den Pleistozän-Schichten vor allem aus dem GenusRana herrühren, unter dessen Zugehörigen die Eule ihre Beute intensiver sucht. Zuletzt kann auf Grund des an das Tageslicht geförderten Materials festgestellt werden, dass die derzeitigen geographischen Verhältnisse des Bükkgebirges, ferner die in der Tabelle vorgezählten Schichten, sowie die dortselbst gefundenen Spezies und deren Charakterisierung Hinlänglich beweisen, dass