Boros István (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 7. (Budapest 1956)

Majzon, L. ; Tokody, L.: Zum Gedenken an Ágoston Franzenau aus Anlass der hundertsten Wiederkehr seines Geburtstages

z e n a u wurde darin nur von Helene P u 1 m e r erreicht, in der Plastizität bloss annähernd. Seine Zeichnungen, Abbildungen atmen gleichsam Unterreich­barkeit, die völlige Kenntnis des Faches und die Liebe zu ihm. Die unendliche Geduld, mit der sie angefertigt wurden, ihr künstlerisches Niveau bedeuten einen so hohen Grad der vollendeten Darstellung, dass wir stolz darauf sein können. Nach den im Verhältnis dazu ziemlich schwachen Beilagen der Werke Neuge­borene und H a n t k e n's förderten die Arbeiten Franzenau's in bedeutendem Masse die internationalen, heute bereits anerkannten Erfolge der ungarische Mikropaläontologie. An seinen Namen knüpft sich die Beschreibung dreier neuer Gattungen, aber es wird z. B. die Validität der Semseya von einingen Forschern geleugnet, von anderen anerkannt. Unseres Ermessens ist vielleicht die Heterolepengatlung Franzenau's das Synonim der Cibicides. Fanzenau beschrieb ausser den drei Gattungea 61 neue Arten ; unter diesen bestehen nach der Meinung der neueren Foraminiferenforscher blos hinsichtlich der Gattung Abweichungen. Franzenau vertrat in der Mikropaläontologie vornehmlich die beschreibende Richtung. Er befolgte nicht das ausgesprochen und von Anfang bis zu Ende streitbare, ausdauernde, auf wissenschaftlichen Beobachtungen beruhende, sich auf vielfältige praktische Ergebnisse stützende Erbe Hant­k e n's. Die Arbeitsamkeit Franzena u's verrät, was auch aus seinen Zeich­nungen hervorgeht ; er liebte das Schöne. In der unermesslichen Mannigfaltig­keit der Natur vergass er oder scheute sich vielleicht nach den Gesetzmässig­keiten in den chronologischen, biostratigraphischen Beziehungen des unter­suchten Materials zu forschen, was H a n t k e n als Bahnbrecher im Jahre 1862 gefordert hatte. Franzena u's Forschungen werden trotz alledem gerade wegen der ausführlichen und genauen, paläontologisch zeitgemässen sowie zuverlässigen Richtung seiner Daten- und Materialaufarbeitung stets unersetzbaren Wert haben. Aus der paläontologischen Wirksamkeit Franzena u's lässt sich viel schöpfen. Neben Neugeboren und H a n t k e n war auch er ein Weg­weiser allen, die in den Spuren der Vorgänger wandeln ; die auf den Sonder­gebieten der in neuerer Zeit wertvolle Ergebnisse aufweisenden, noch viel ver­heissenden paläontologischen Forschung arbeiten, lernen auch heute viel von ihm. Es sind unserer nur mehr wenige, die wir das Glück hatten, Á. Franzenau per­sönlich zu kennen. Wie gut ist es doch, sich seiner liebenswürdigen Persönlichkeit zu erin­nern! Seine Höflichkeit und Aufmerksamkeit fesselten jeden bereits im ersten Augenblick. •Sein Zartgefühl zeigte Verständnis für jeden und für alles. Seine Hilfsbereitschaft äusserte sich immerfort ; die kleine Schar seiner Hörer im höheren Lehrerseminar unterrichtetet er mit grosser Geduld, um sie in die Lösung der verwickelten Probleme der Kristallographie, bzw. in die Kenntnis der Minerale einzuführen. Nach längerer Bekanntschaft wurde er mehr und mehr zutraulich und mitteilsam, sprach gerne von seinen Reisen, seinen Erfahrungen, von Fachfragen. Es war ein schöner Zug seines Wesens, dass er sich dabei über die eigene Arbeit, ihre Ergebnisse und Erfolge nie äusserte, wohl aber umso begeisterter der Erfolge seiner Fachgenossen gedachte. Sein Leben und seine Arbeitsamkeit floss zwischen stillen Ufern. Sein harmonisches Wesen, sein ausgeglichener Charakter mied jeden Anstoss, jede Verwirrung, jeden Zwiespalt. Er wurde von Familie und Freunden mit Liebe umgeben, war aufrichtig geachtet und ge­schätzt. Aus Anlass der hundertsten Wiederkehr des Geburstages Á. Franzenau's den­ken wir in unwandelbarer Liebe und Verehrung an den guten Menschen, den ausgezeieneten Gelehrten und hervorragenden Museologen.

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