Boros István (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 3. (Budapest 1953)

Malán, M.: Zur Anthropologie des langobardischen Gräberfeldes in Várpalota

Grenzen der Mesokranie stehen, 93,13 dagegen als extremkurz betrachtet werden kann, so können wir doch das Vorhandensein von brachykranen Schädelelementen in ihrem Material als Tatsache annehmen. Diejenigen Folgerungen M ü 11 e r ' s, dass diese kurzschädligen Elemente wahrscheinlich auf hunnische odersarmatische Einflüsse zurückzuführen sind, können auch schon deshalb nicht bestehen, weil noch niemand archeologisch datierte hunnische oder sarmatische Schädel aus Ungarn beschrieben hat und so können die auf deren anthropologischen Merkmale sich beziehenden Behauptungen, ohne -objektiven Grund nur als Spekulationen angenommen werden. Die grösste Zahl unserer Schädel stimmt in der neuesteh Literatur mit den von P e r r e t (22.) beschriebenen, aus Goldesheim stammenden Schädeln (G. 9, G. 28, G. 3 und 23) mit den in Hilmes und Mardorf gefundenen Reihengräber­typen (H. 20, H. 17, H. 12) überein. Der spezifische Typus des Grabes Nr 16 stimmt einigermassen mit G. 1 überein. So stimmen die von uns untersuchten Langobarden in ihrem anthropo­logischen Typus mit den niederösterreichis'chen L a n g # o ­barden-Gräberf eidern überein und gehören zu den so­genannten R e i h e n g r ä b e r n oder nach Hausschild dem Nor­dendorf er-Typus an. (10, 11, 13, 17.). Dieser Typus enthält ausser nordi­schen auch gewisse protoeuropide-cromagnoide Elemente. Zwischen den Schädeln die vom obengenannten Haupttypus stärker ab­weichen, fanden wir auch eine Form, die die Merkmale eines früheren europäischen Typus (Reche I) zeigt (21). Im untersuchten Material fanden wir keine Spuren der Rassenmischung mit mongoliden Awaren und fanden auch den von Müller festgestellten brachykranen flachgesichtigen Typus nicht. Die in Várpalota untersuchten Langobarden gehörten anthropologisch dem Typus an, welcher vor der Ankunft in unser Heimatsgebiet bei ihnen vertreten war. (Dieser Typ ist mit anderen nördlichen Reihengräbertypen identisch.) Wenn hier Rassenmischung stattfand, so konnte dies nur mit den in der Awarenzeit lebenden gleichen Typen bestehen. Das Vorkommen von Familientypen verstärkt aber die Möglichkeit einer breiteren Mischung nicht. ­Literatur : 1. A 1 c o b é, S. : Über den Wert der Orbitalindex bei den Differenzialdiagnose zwischen nordischen und mediterranen Schädeln Ztschr. f. Rassenkunde, 2, 1935, p. 321—22). •— 2. B r e i t i n g e r, E. : Zur Berechnung der Körperhöhe aus den langen Gliedmassenknochen (Anthr. Anz., 14,1937, p. 249—274). — 3. B r e i t i n g e r, W. : Zur Differentialdiagnose zwischen nordischen und Mittelländischen Schädeln (Verdi, d. Ges. f. Rassenforsch., 9, 1938, p. 113—122). — 4. C o o n, C. S. : The races of Europe (Newyork, 1948, pp. 739). — 5. D e b e t z, S. F. : Paleo­antropológia Sz. Sz. Sz. R. (Trudi Inst. Ethnogr. im N. N. Mikluho-Maklaj, N. S, IV, Moszkva, 1948.). — 6. F e i s t, S. : Germanen (in Ebert, M.: Reallexikon der Vorgeschichte, Berlin, 1926, IV, p. 281—284). — 7. F i s c h e r, E. : Die gesunden Erbanlagen des Menschen (in Baur # Fischer á Lenz : Menschl. Erblehre u. Rassenhyg. IV. Aufl. München, 1936, I. p. 209—210) — 8. F i s c fi e r, E. : Untersuchungen über die süddeutsche Brachykephalie (Ztschr. f. Morph, u. Anthr. 31, 1933, p.). — 9. G e r h a r d t, K. : Zur Frage Brachycephalie und Schädelform (Ztschr. f. Morph, u. Anthr., 27, 1938, p. 277-480). — 10. H a u s c h i 1 d, M. W. : Die Göttinger Gräberschädel (Ztschr. f. Morph, u. Anthr., 21, 1921, p. 365—438). — 11. H a u s c h i 1 d, M. W. : Die menschlichen Skelettfunde des Gräberfeldes von Anderten bei Hannover (Ztschr. f. Morph, u. Anth., 25, 1925, p. 221—242). — 12, H u g, E. : Die Schädel der frühmittelalterlichen Gräber aus dem solothurnischen Aaregebiet in ihrer Stellung zur Reihengräberbevölkerung Mitteleuropas (Ztschr. f. Morph, u. Anthr., 38, 1940, p. 359—528) — 13. K r a m p, P. : Die bajuvarischen Reihengräberskelette vom Kiegeranger in München-Giesing. Ein Beitrag zum Problem der süd­deutschen Brachycephalie (Anth. Anz. 15, 1938, p. 162—204). — 14. M a r t i n, R. : Anthropo­métrie (Berlin, 1925, p. 20). —• 15. M a r t i n, R. : Lehrbuch der Anthropologie (II. Aufl. München, 1928, II, p. 580—695). — 16. M a t i e g k a, H. : Über den Körperbau der prehistorischen Be­völkerung Böhmens und Mährens (Mitt. Anthr. Ges. Wien, 17, 1911, p. 348—387). — 17. M a 11 ­h ä u s, R. : Fränkische Reihengräberskelette aus dem Rheingau (Anthr. Anz., 41,1940, p. 155— 18 Természettudományi Évkönyv 1952 — 9926

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