Boros István (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 2. (Budapest 1952)

Dely, O. G.: Schildkrötenreste (Emys orbicularis L.) aus einem Awarengrabe

an dieser Stelle bemerken, dass die beiden Geschlechter nicht nur auf Grund der Beckenknochen unterschieden werden können, sondern dass Verschiedenheiten bei fast allen Knochen zu fin­den sind. Auf diese Verhältnisse werde ich in einer anderen Arbeit zurückkommen. Der auf­fallendste Unterschied zwischen den beiden Geschlechtern zeigt sich aber dennoch im Bau des Beckens, worauf ich durch die Arbeit von Hoffmann (1890) aufmerksam gemacht wurde. Auf Grund meiner diesbezüglichen Untersuchungen konnte ich nun folgende osteologische Abweichungen feststellen. Die Entfernung der beiden Ilea ist beim Männchen etwas grösser als beim Weibchen. Der Mittelteil des Ischiums wird beim Männchen durch einen dünnen Knorpel verbunden, sein Oberteil durch einen dickeren. Der Knorpel zieht in der Mitte des Beckens und erreicht den Berührungspunkt der beiden Puben ; diese an ihren unteren Enden durch einen Knorpel mit dem Ischium und den beiden gegenüberstehenden Rundbogen verknüpft. Die erwähnte Knorpelsubstanz zieht bis zum Berührungspunkt der Ischia und ist dort als Epipubis abgerundet. Das durch die Ischia und den Knorpel begrenzte Foramen obkiratorium ist eher oval, als rund. An beiden Seiten der Pubis befindet sich ein ausgehöhlter abschüssiger Teil. Die Proc. lat. pubis sind nach innen gebogen, die Epipubis mehr nach vorn. Beim Weibchen scheint die Entfernungzwischen den beiden Ilea etwas kleiner Die beiden Ischia bilden nach ihrer Vereinigung eine vorragende Knochenkante, die nur an ihrer Unterseite einen kleinen Knorpelüberzug trägt. Ein ebenso kleiner Knorpelrest findet sich auch an der Verbindungsstelle der Ischia und Pubes. Am Treffpunkt der beiden Pubes sind die Rundbogen nur wenig erkennbar. Ihre Oberenden sind nicht so stark abgerundet wie bei der Epipubis des Männchens, sondern an beiden Seiten nach oben dreieckig verjüngt, während in ihrer Mitte ein kleiner, lanzenartiger Knorpelteil vorhanden ist. Foramen obturatorium des Weibchens ist etwas gestreckter als das des Männchens. Die Vorderränder der Pubes sind nicht regelmässig ausgehöhlt, sondern ziehen steiler nach hinten, ihre Processi sind aber schwächer, als beim Männchen. Der Oberteil der Pubes und die Epipubis etwas in dorsaler Richtung gebogen. Das im Grabe gefundene Becken zeigt — obwohl es nur mangelhaft erhalten ist — die Merkmale eines Weibchens. Die beiden Ilea und das rechte Ischium sind gut erhalten, das linke Ischium aber nur mangelhaft. An der Berührungsstelle der Becken von Emys orbicularis L. — a Weibchen, b Männchen. 165

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