Rotarides Mihály (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 35. (Budapest 1942)
Mottl, M.: Einige Betrachtungen über das Klima des ungarischen Moustérien im Spiegel seiner Fauna
ANNALES HIST.-NAT. MUSEI NATIONALTS HUNGARICL XXXV. PARS M [ N. GEOL. PAL. 1942. EINIGE BETRACHTUNGEN ÜBER DAS KLIMA DES UNGARISCHEN MOUSTÉRIEN IM SPIEGEL SEINER FAUNA. Von MÁRIA MOTTL (Budapest). Auf Grund der bekannt gewordenen Tier- und Pflanzenreste wurde das europäische Moustérien in ein „Warm-Moustérien" (=• Weimarer Stufe. Micoquien; WERTH- WIEGERS, HAUSER; WeimarTaubach-Ehringsdorf, Krapina, La Micoque, Mentone; Riss-Wiirm) und in ein „Kalt-Moustérien" — (Sirgensteiner Stufe; Sirgenstein, Baumannshöhle, Achenheim jüngerer Löß, Anfang Würm) geteilt. Die vorige Stufe enthält noch die Arten Rhinoceros Mercki, Elephas antiquus, Hippopotamus major, ferner Cornus, Populus, Juglans und Fraxinus, während im Kaltmoustérien schon Lemmingé aufzufinden sind. In Ungarn war nach dem von ROSKA, GAÄL und HILLEBRAND bekannt gemachten siebenbürgischen und dem von KORMOS beschriebenen Tataer Moustérien die Erforschung der übereinander ungestört gelagerten und stratigaphisch genau fixierten beiden Moustérien-Horizonte der Mussolini-Höhle (Subalyuk) im Bükk-Gebirge von großer Bedeutung. Der untere Horizont, das Hochmoustérien dieser Höhle mußte auf Grund seiner, einen gemäßigten Waldcharakter aufweisenden Fauna und Laubbäume führenden Flora in die Mitte des R-W Interglazials verlegt, also den „Warm-MousterienFaunen" zugereiht werden. Demgegenüber stellte ich den oberen Horizont, das Spätmousterien dieser Höhle, das schon von extremen Steppentieren und Zirbelkieferresten begleitet wird, zusammen mit den Rentier-führenden Moustérien-Faunen Deutschlands als subglazialen Übergangshorizont an das Ende des Riss-Wiirm Interglazials, zur Unterscheidung von dem Lemming führenden, also auf ein ausgesprochen kaltes Klima hinweisenden Moustérien Deutschlands, dessen Aequivalent in Ungarn bisher nicht nachgewiesen werden konnte. Unlängst wurden die klimatischen Verhältnisse des ungarischen Moustérien von I. GAÁL (Band XXXIV. dieser Zeitschrift) eingehender studiert, welcher Abhandlung ich einige Angaben hinzufügen wünsche.