Pongrácz Sándor (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 31. (Budapest 1938)

Kaszab, Z.: A történelmi Magyarország Tenebrionidái

graphie und der Flußterrassen beginnen in ein Stadium zu treten, in dem man aus diesen Angaben ein Bild über die Paleogeographie und Paleoklimatologie des ungarischen Pleistocens zu schaffen im Stande sein wird. Das Hauptgewicht der Frage liegt auf der Herkunft der ponti­schen und mediterranen Elemente, also des xerophil-thermophilen Anteiles der Fauna, für deren Beantwortung zwei Möglichkeiten of­fen stehen. Entweder stellen diese Tiere tertiäre Relikte dar, oder es sind aber postglaciale Einwanderer. Die erste Annahme erscheint nicht sehr wahrscheinlich, wenn man die gut begründeten Ergebnisse der Quartärforschung berück­sichtigt. Aus der Ökologie der Tenebrioniden ergibt sich, daß wäh­rend des Jungpleistocens die klimatischen Verhältnisse für die xerothermophilen Tenebrioniden sehr ungünstig lagen. Es wäre nämlich schwer zu erklären, wie in Ungarn eine xerothermophile Tenebrionidenfauna in einer Zeit existieren konnte, als in der Mitte, der ungarischen Tiefebene Pinus cembra und Pinns montana wuchs. Es erscheint also als wahrscheinlich, daß damals im Pannonbecken keine aus dem Tertiär stammende, xerothermophile Tenebrioniden­fauna existierte. Dagegen ist das Vorhandsein der psichro-hygro­philen Montanfauna der Karpaten gut möglich, welche ja schon nach HOLDHAUS tertiärer Herkunft ist. Höchstens im Süden, in der Deliblat-Sandsteppe könnten wir ein Refugium der thermophilen Elemente annehmen, wozu uns das dortige Vorkommen von Tentyria Frioaldszkyi zwingt. Für diese Annahme spricht auch der Umstand, daß sich auch eine Termitenart an der unteren Donau zu erhalten vermochte. Anders lagen aber die Verhältnisse in den Ungarischen Mittel­gebirgen. Es ist der Gedanke nicht von der Hand zu weisen, daß die lokalen Verhältnisse an den süd-exponierten, sonnseitig gelege­nen Berglehnen ein Mikroklima aufwiesen, welches diesen Orten den Charakter einer xerothermischen Lokalität verlieh und dadurch gewissermaßen als ein „Massif de refuge" das Überdauern gewisser xerothermophiler Elemente aus der Tertiärzeit ermöglichte. Von hier aus breiteten sich dann diese Arten postglazial über ganz Ungarn aus. Die Annahme einer postglazialen Einwanderung der xero­thermophilen Elemente aus dem Ponticum und dem Mediterra­nean scheint jedoch an der Hand liegender zu sein. Zur Zeit des Beginns des Holocens, d. i. in der borealen Periode, in der Hasel­nußzeit, herrschte auch in dem pannonischen Becken ein Klima, das

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