Pongrácz Sándor (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 31. (Budapest 1938)

Kretzoi, M.: Die Raubtiere von Gombaszög nebst einer Übersicht der Gesamtfauna. (Ein Beitrag zur Stratigraphie des Altquartaers)

Meies meles atavus KORMOS. (Taf. II. Fig. 8—9.) Material: M .N. M. iya 22; ein linkseitiger Unterkieferkörper mit U —C und P2 —M2, sowie der Alveole des Pi. Am Unterkiefer des Gombaszöger Dachses aus der Meies meles­Gruppe ist der Grundplan nicht vom recenten M. meles zu unter­scheiden. Sämtliche Details im Zahnbau sind z. T. individuelle Variationen, die vielfach bei jungpleistocaenen, ja sogar bei recen­ten Exemplaren vorkommen können. Unter solchen Umständen ist auch eine specifische Trennung des altquartaeren Meies vom le­benden vorderhand nicht möglich, wenn auch eine vollkommene Identität schwerlich vorzustellen wäre. Es scheint mir, daß er­stens das seinerzeit seitens KORMOS (40, p. 242) als hauptsächlichstes Unterscheidungsmerkmal seines M. atavus gegenüber M. meles be­trachtete Vorhandensein eines Zwischenhöckerchens zwischen Pro­toconid und Hypoconid des Mx mit der Zunahme der Daten wenig­stens variationsstatistisch verwertet werden könne. Am Gombaszöger Unterkieferast ist der C stark, doch nicht stärker als einige recenten Belege der ?ucZcs-Gruppe. Pi zeigt die für den lebenden Dachs so bezeichnende, sozu­sagen nadeldünne Reduktionsform, während an recenten Exempla­ren als atavistische Variante noch die Dimensionen eines normal­stiftförmigen vordersten P auftreten. In dieser Hinsicht ist also unser Dachs vollkommen modern. P 2 , ja sogar einigermaßen auch P 3 ist mit P 4 verglichen ver­kürzt, im allgemeinen etwas dicker als bei der Mehrzahl der recen­ten Formen. c ' M x ist außerordentlich breit, mit verhältnismäßig starkem, lin­gual ausladendem, gegenüber dem Protoconid nur wenig nach hin­ten verschobenem Metaconid, wodurch das Trigonid eine ge­schlossenere, breitere Gestalt gewinnt. Das Talonid ist relativ kurz, dagegen breit, mit den Spuren eines kleinen Höckerchens zwischen Proto- und Hypoconid. Dieser Zahn stimmt also bis auf dem Zwischenhöcker, der aber schwächer ausgebildet ist, nicht im ge­ringsten Maß mit dem M t des Meies atavus KORMOS überein. Da aber beide Typen (nicht einmal als Extreme!) sehr gut in die Vari­ationsbreite des Meies meles einpassen, können sie beide in dieser Gruppe einverleibt werden. Den Namen atavus möchte ich als Bezeichnung für altquartaere mitteleuropäische M. meles-Reste beibehalten, mit der nachdrücklichen Betonung dessen, das eine Bestimmung von Dachsresten als atavus nur auf Grund eines großen,

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