Horváth Géza (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 6. (Budapest 1908)

Gugler, W.: Die Centaureen des Ungarischen National-Museums. Vorarbeiten zu einer Monographie der Gattung Centaurea und ihr nächst verwandten Genera

DIE CENTAUREEN DES UNGARISCHEN NATION ALM U SEL'MS. 17 mich bei meinen systematischen Arbeiten leiteten. Mein Hauptziel sah ich darin, in möglichst einfacher Weise die Formen zu ordnen, welche uns die Natur darbietet, ohne jedoch dieser letzteren durch theoretische Erwägungen Zwang anzutun. Die Mehrzahl der älteren Floren stützt sich auf K OCH'S Synopsis. Daß jedoch die hier angewendete Einteilungsmethode wegen ihres schwankenden, d. h. bald weiten, bald engen Artbegriffs und nament­lich der Gleichstellung sämtlicher Varietäten nicht ausreicht, bedarf wohl keiner weiteren Erörterung. In N YMAN'S Conspectus, der ebenfalls vielfach als Muster diente, sind schon die Begriffe subspecies und sub­varietas hinzugekommen und in übersichtlicher Weise verwendet, trotz­dem konnte meiner Meinung nach erst die genaue Festlegung aller systematischen Stufen von der Gesamtart bis zur Form, sowie Lusus, Monstrositas etc. die Grundlage für eine Systematik schaffen, die den Verhältnissen der Natur entspricht. In überaus klarer Weise lehrt dies die Synopsis von ASCHERSON und GRXBNER. deren nomenklatorische Begeln den folgenden Ausführungen zu gründe liegen. Gänzlich unnatürlich muß die Zersplitterung in ungezählte Arten jedem erscheinen, der nicht nur mit Herbarien arbeitet, sondern auch fleißig in der Natur die Verwandschaftsbeziehungen der Pflanzen stu­diert. Man geht auch allgemein über solche diffizile Arten, wie sie bei­spielsweise JORDAN und GANDOGER in großer Menge aufstellten, ganz einfach hinweg, obgleich sich nicht leugnen läßt, daß diejenigen des erstgenannten Forschers in der Kultur eine gewisse Beständigkeit zeigen. Zu ähnlichen, wenn auch nicht so extremen Resultaten, wie JORDAN, ge­langte die immer mehr modern werdende österreichische Schule, von deren Anschauungsweise ich mich des öfteren mehr oder weniger weit entferne, weshalb es angebracht sein dürfte, hier eine kurze Gegenüber­stellung der differierenden Prinzipien zu geben. Als Hauptziel aller dieser Anhänger KERNER'S darf man wohl die Aufstellung von Stamm­bäumen bezeichnen ; alle Formen, die für diesen Zweck tauglich scheinen, werden zu Arten erhoben und ihre Artberechtigung zumeist durch geo­graphische Isolierung erklärt. Daß diese geographische Sonderung einen der wichtigsten Faktoren für die Artbildung darstellt, liegt auf der Hand, doch müßte — wenigstens meiner Ansicht nach — bei jeder auf solcher Grundlage beruhenden Änderung der bisherigen Einteilung und namentlich bei Aufstellung neuer Arten der Gedanke ein Hauptmoment sein, ob die zur Neuerung veranlassenden theoretischen Folgerungen sich mit der Natur decken, d. h. ob die morphologischen Verhältnisse der verwendeten Pflanzenformen auch wirklich die systematische Neu­cintcilung rechtfertigen. Oft ist dies ja der Fall, man vergleiche z. B. Annales Musei Nationalis Hungária. VI. -

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