Csornay Boldizsár - Dobos Zsuzsa - Varga Ágota - Zakariás János szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei 100. (Budapest, 2004)
URBACH, ZSUZSA: Ein flämischer ikonographischer Bildtypus im italienischen Quattrocento. Bemerkungen zur Studie von Éva Eszláry
Gemäldegalerie des Seminario Patriarcale von Venedig. Die mittlere Tafel ist ein Schweißtuch der Veronika, d. h. das Porträt Christi, das von zwei Engeln aufrecht gehalten wird. Es geht hier auch um ein Importstück, das Friedländer dem Meister der Legende der Hl. Ursula in Brügge zuschrieb. Beide Flügelbilder des kleinen Triptychons wurden von Filippino Lippi für Francesco di Filippo del Pugliese gemalt, der 1503 das Triptychon an das Kloster San Marco vermachte. „.. .uno quadro dipintovj una testa dj Christo facta in fiandra con due sportelli dalato dipintj di mano di filippo...". Ein importiertes flämisches Bild wurde daher so hochgeschätzt, dass sein Eigentümer es einen hervorragenden Maler ergänzen ließ. 30 Auch in verschiedenen Inventaren der Medici-Sammlung gibt es neben sonstigen flämischen Gemälden - überwiegend auf Leinwand gemalt - häufige Hinweise auf kleine Christus- und Mariadarstellungen, auf denen Motive der Interzessionsdiptychen vermutet werden können. Einige Beispiele: In der Villa Careggi „Uno panno fiandrescho nel antichamera della testa di nostro signore e di nostro donna. . .". 31 Vielleicht dasselbe Bild kommt auch anderswo vor: „Volti della Vergine a di Christo neli'antichamera di detta chamere, uno panno dipintovi la testa di nostro signore e della vergine Marie cornicie. ..". Im Gondi-Inventar aus dem Jahre 1609 ist ein Bild, das Christum und Maria darstellt: „...in un qudro che si chiude, con figure di minio, opera finitissima in cose singulare per la sua qualité, di mano di un fiammingho. . ." 32 Es ist wahrscheinlich, dass es dabei um die 1499 erwähnte Darstellung „uno tabernaulo fiandres con depinctione il Nostro Signore in collo ala Vergine. .." geht. In der Villa Cavaggiolo „uno tabernaculo fiandresco depinctione il Nostro Signore in colle ala Vergine Maria con uno candeliero dinance a ditta figura. ..". Von den vier flämischen Bildern, die im Palast in der Via Larga erwähnt wurden, ist das eine „una Madonna a mezzo busto e una Testa di Cristo nel palazzo di Via Larga...". Bei Giuliano Medici „nella chamera che risponde sulle via chiamata di Monsignore dove sta giuliano: uno colmetto picholo cornicie messe dbro, dipintovi una testa di uno Cristo, opera fiandresca. ..". Es steht nicht in unserer Absicht, diese Erwähnungen aus Florenz darauf zu prüfen, wie viele Bilder die verschiedenen Inventare erfassen. Pietro Summonte erwähnte ebenfalls ein flämisches Bild im Haus von Signor Sannazaro: „...oggi in poter suo un picciolo quadretto dove è la figura di Cristo in maiestate, opera bona, di mano di un chiamato Petrus Cristi che none rimenzionata in fonti posteriori. ..", d. h. eine Christusdarstellung von Petrus Christus. 33 Es könnten offensichtlich weitere Beispiele gesammelt werden, aber dies genügt, um anzunehmen, dass ein Teil der Gemälde, die aus Flandern 30 Pinacoteca Manfrediana. Ragghianti-Collobi (Anm. 29), Nr. 123. bis; Hatfield-Strens, B., Le aggiunte di Filippino Lippi ad un „Volto Santo di Christo" fiammingo, in Scritti di storia dellarte in onore di Ugo Procacci, Milano 1977, 284-289; Rohlmann (Anm. 26), 22; De Vos, D., Hans Memling. Das Gesamtwerk, Antwerpen 1994, 226. 31 Rohlmann (Anm. 26), 18, 22-23. Christiansen, K., The View from Italy, in Ainsworth (Anm. 14), 39-64. 32 Befani-Canfield (Anm. 28), 87, passim; Rohlmann (Anm. 26), 22. 33 Ainsworth, M. W. (Mitarb. Martens, M. P. J.), Petrus Christus. A Renaissance Master of Bruges, Aust.-kat. New York, The Metropolitan Museum of Art 1994, Dok. 29, aus 1524. Das Ecce Homo Bild des Meisters: Kat.-nr. 4, 86, 91, Anm. 10.