Csornay Boldizsár - Hubai Péter szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei 96. (Budapest, 2002)

THOMAS SCHÄFER: Römisches Relief mit Tensa

als Zeichen für die offizielle Divinisierung des Augustus stehen und damit auf einen größeren Zusammenhang hinweisen: Augustus war durch seine Abkunft von Aeneas und seine Erscheinung als 'zweiter Romulus' sowie durch sein gewaltiges Lebenswerk über das Normalmaß eines Sterblichen hinausgehoben und legitimierte seine dynastischen Erben gleichzeitig als Nachkommen eines Divus. ZUM RELIEFZYKLUS UND SEINER DATIERUNG Dies leitet über zu der Frage, in welchen Kontext das Relief mit der tensa des Divus Augustus gehört (vgl. dazu Abb. 11). Die Quadriga wird angeführt durch eine Gestalt, von der auf unserem Relief nur noch ein ausschwingender Gewandbausch über dem Bug des vordersten Pferdes zu erkennen ist. Die Hand am Zügel unter dem Maul des zweiten Pferdes ist ergänzt, entspricht aber der ursprünglichen Darstellung. Dies ergibt sich mit Sicherheit aus einer hier direkt anpassenden Platte, die sich heute in Sevilla befindet und noch den Kopf des vordersten Pferdes zeigt. Neben Virtus steht der jugendliche, mit einem Hüftmantel bekleidete Honos; beide Personifikationen sind in Frontalansicht gegeben und wenden ihre Köpfe zur tensa zurück. Es folgt ein gerüsteter Krieger mit einer Schiffszier (aplustrum) in der Hand, der seinen rechten Fuß auf einen Schiffsschnabel (rostrum) gestützt hat. Offenbar handelt es sich um den Sieger einer Seeschlacht oder eine entsprechende Gottheit. Die Seeschlacht selbst war auf vier weiteren Platten dargestellt, von denen immerhin noch drei in Cordoba erhalten sind (Abb. 19). Aus ikonographischen und kompositionellen Gründen lässt sich hier die Abb. 19: Zeichnung der Schiffsreliefs mit Ergänzung der fehlenden Platte und dem Budapester Apollo-Fragment

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